Was bedeutet das 9.Gebot?

5 Antworten

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Ja, dass du nicht über andere lügst. Aber schlecht reden darf man ja auch nicht über andere.

Wir haben über sowas durch den Propheten Muhammad eine Überlieferung:

Abu Hurairah berichtete, dass der Gesandte Gottes sagte:

„Wisst ihr was die üble Nachrede ist?“ Sie sagten: „Gott und sein Gesandter wissen es besser.“ Er sagte daraufhin: „Dass du über deinen Bruder das erzählst, was ihm zuwider ist.“ Er wurde dann gefragt: „Was ist, wenn das, was ich über meinem Bruder sage, der Wahrheit entspricht?“ Er antwortete dann: „Wenn das, was du über ihn sagst, der Wahrheit entspricht, dann hast immer noch über ihn die üble Nachrede geführt. Und wenn dem nicht so ist, dann hast du über ihn gelogen.“ Überliefert von Muslim (2589)
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Das betrifft vor allem das was wir heute Verleumdung, üble Nachrede, falsche Verdächtigungen und Beschuldigungen nennen.

Im Knastslang nennt man dieses Verhalten "jemandem eine Lampe bauen" sprich dafür zu sorgen das jemand für etwas verurteilt wird was er nicht getan hat.

Ein wahrhaft ekelhafter Charakterzug.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum
....ob das bedeutet nicht zu lügen oder nicht schlecht über eine person reden

Genau das ist es - nur handelt es sich hierbei um das achte Gebot das neunte Gebot ist nämlich:

„Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen! “ ist das sogenannte Begehrensverbot und gehörte formal bis zur Trennung durch Augustinus mit dem zehnten Gebot „Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen“ zusammen

Noch was gefunden:

Hinweis:
Bei der Zählung der Gebote gibt es im Judentum und in den christlichen Kirchen unterschiedliche Traditionen. Die hier wiedergegebene Fassung folgt der lutherischen und römisch-katholischen Tradition. Eine andere Zählung ergibt sich dort, wo das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“ - als zweites Gebot aufgeführt wird, so in der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Tradition. Dort werden dann „neuntes“ und „zehntes“ Gebot als ein Gebot verstanden.
Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Was soviel bedeutet "Du sollst z,B, vor Gericht nichts falsches erzählen, lügen oder über einen Beschuldigten aussagen."

Ich glaube, da gibt es mehrere Möglichkeiten der Deutung oder Auslegung. Auf jeden Fall bei der Wahrheit bleiben dann passt das schon....


Anastasia65  01.11.2023, 20:21

Die katholische Zählung unterscheidet sich hier von der lutherischen.

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mqvyzx 
Beitragsersteller
 01.11.2023, 18:47

beides?

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Huflattich  01.11.2023, 18:53
@mqvyzx

Neuntes und zehntes Gebot gehören danach zusammen also beides. Steht doch da.

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Ja.

2Mo 20,16 Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten. -

Woher ich das weiß:Recherche

Ich denke, du sollst deinen Nächsten nicht verleugnen, nicht übel nachreden.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen

Huflattich  01.11.2023, 20:28

Ich glaube mittlerweile es ging da grundsätzlich um etwas anderes:

Achtes Gebot. "Du wirst nicht gegen deinen Nächsten als lügnerischer Zeuge aussagen".

Konkrete Situation einer Gerichtsverhandlung
Die biblische Formulierung des achten Gebots bezieht sich vielmehr auf die sehr konkrete Situation einer Gerichtsverhandlung. In biblischer Zeit fand diese Verhandlung vor dem Stadttor statt. Zur Teilnahme waren alle Vollbürger berechtigt, die zugleich die Funktion des Zeugen und des Richters ausübten.
Das Gebot fordert, diese Rolle mit Ernsthaftigkeit wahrzunehmen, wenn es davon spricht, dass man nicht als "Lügenzeuge" auftreten soll. Leistet ein Zeuge einen Meineid, indem er eine falsche Tatsache behauptet, verfälscht er die gerechte Urteilsfindung des Gerichts. Dasselbe gilt auch für den Richter: Verdreht er die Wahrheit, indem er willkürlich Fakten unterdrückt, macht er sich ebenfalls zum Lügenzeugen, der das Urteil manipuliert.
 Im antiken Judentum zog eine Verurteilung nicht selten den Verlust von Besitz und Ehre nach sich. Öfter jedoch kam es zur Vollstreckung der Todesstrafe. Das achte Gebot fordert somit einen fairen Prozess mit ordentlicher Beweisführung, um die Tötung eines Unschuldigen zu verhindern.
https://www.erzdioezese-wien.at/10-gebote/8-gebot
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