warum wirkt penicillin nur bei grampositive bakterien?

2 Antworten

Grampositive Bakterien haben eine mehrfach vernetzte Zellwand (Mureinnetz), der Aufbau dieser Netzstruktur wird durch Penicillin verhindert (ein Enzym, das diesen Aufbau bewirkt wird blockiert). Die Wirkung erfolgt also nur bei wachsenden Bakterien (deshalb muss Penicillin auch über einen längeren Zeitraum genommen werden).

Es gibt allerdings nicht "ein Penicillin" sondern mehrere (sogenannte Derivate, bzw. "Abgewandelte") und von diesen zeigt z.B. Ampillicin auch eine Wirkung auf gramnegative Bakterien.

Penicillin funktioniert auch bei gramnegativen Bakterien, ist aber vorrangig ein Antibioticum, das man bei grampositiven Bakterien verabreicht. Um das zu verstehen, mußt du ungefähr wissen, wie ein Bakterium aufgebaut ist. Bakterien haben eine Murein-Schicht, also quasi die Zellwand. Und die kann unterschiedlich dick ausfallen, je nach Art des Keims. Bei grampositiven Erregern ist die Muerinschicht ziemlich dick. Das ist auch der Grund, warum sie sich bei der sog. Gramfärbung stark anfärbt und nicht wieder entfärben läßt. Und weil die Wand aus Mureinn so dick und stabil ist, bietet sich Penicillin an, daß diese Wand ziemlich instabil macht. Deshalb verwendet man Penicillin gern bei grampositiven Erregern.