Petrischalen, Bakterien "züchten", gefährlich?

5 Antworten

Es kommt wirklich darauf an. wo die Proben herkommen. Wenn man natürlich Abstriche von kranken macht, dann ist das Ergebnis natürlich auch potentiell gefährlich, nimmt man aber nur zB Abstriche von Oberflächen aus dem Raum, dann sind da auch nur Bakterien drauf, mit denen man sowieso täglich in Berührung kommt.

Man sollte natürlich nicht dran lecken und sich auch die Hände waschen.

Erkältungen (und auch Covid) werden normalerweise von Viren verursacht und nicht von Bakterien. Die vermehren sich nicht von selber, sondern brauchen entsprechende Wirtszellen.


qwert149 
Beitragsersteller
 07.12.2020, 13:49

Und Viren würden in der Petrischale nicht wachsen?

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Schnittchenfan  07.12.2020, 13:52
@qwert149

Wenn du denen die entsprechenden Wirtszellen, die sie brauchen, zur Verfügung stellst, dann wahrscheinlich schon. Und ja, wenn du es schaffst, die in großer Menge zu vermehren und dann damit in Berührung kommst, wirst du wahrscheinlich noch schlimmer krank, wie wenn du dich im Bus mit Corona ansteckst. Es gibt offenbar einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Menge von Viren, die du abbekommen hast und der Schwere deiner Erkrankung.

Lass es lieber bleiben. Derartige Experimente mit Krankheitserregern von meldepflichtigen Krankheiten dürften auch juristische Konsequenzen für dich haben ;-)

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Kommt drauf an was das für Bakterien waren. Eine größere Menge kann natürlich zu einer Infektion führen.

Geimpfte Petrischalen sollten nach dem impfen mit der Probenlösung nicht mehr geöffnet werden. Denn ja, es kann gesundheitschädlich sprich krankmachend sein.

Im Normalfall öffnet man die Petrischalen nicht einfach so, sondern man nimmt kurz den Deckel ab, der da nicht ohne Grund mitgeliefert wird, und entnimmt z.B. mit einem dünnen Draht eine Probe und würde mit der dann Tests machen. Also sie unter dem Mikroskop ansehen oder mit bestimmten Flüssigkeiten einfärben zur Bestimmung der enthaltenen Mikroorganismen.

Oft sieht man sich auch die ganze, verschlossene Petrischale unter dem Binokular an.

Normalerweise würde der Lehrer vorher Sicherheitsregeln erklären.

Und nach dem Unterricht werden die Proben meist entsorgt.

Hier ist eine Handreichung für Lehrer für den Umgang mit Agarplatten (die Nährböden in den Petrischalen):

https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/bio/gym/bp2016/fb8/6_immun/2_bakterien/7_mat7/627_bakterien_und_viren_material_(7).pdf


qwert149 
Beitragsersteller
 07.12.2020, 13:51

Und was ist, wenn man eben damit in Berührung kommt?

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Tasha  07.12.2020, 13:57
@qwert149

Wie gesagt: Normalerweise gibt es eine Sicherheitsaufklärung. Dazu gehört je nach Klassenstufe, dass man die Schalen gar nicht öffnen darf, sich sofort nach Kontakt die Hände wäscht oder bspw. die Hände nicht ableckt.

Und in unteren Klassenstufen dürfte man wohl nur mit geschlossenen Petrischalen (die werden mit einem selbstklebenden Band verschlossen) arbeiten.

Genau wie im Chemieunterricht bei der Arbeit mit dem Bunsenbrenner bleibt immer ein Restrisiko. Es könnte sich z.B. Schimmel bilden, den ein Schüler einatmet. Oder Schüler könnten entgegen den Vorgaben Schalen öffnen und damit herumalbern.

Im Normalfall geht man davon aus, dass der Lehrer die Situation einschätzen kann und bei zu überdrehten Klassen nichts zu Gefährliches macht.

Allerdings kam es in meinem MIttelstufenunterricht vor, das ein Klassenkamerad, nachdem Aceton verschüttet worden war und der Lehrer vor dem Aufwischen sagte, das wäre flüchtig und brennbar, ein Feuerzeug anzündete, Es gab eine Stichflamme direkt zwischen dem Lehrer und dem Mitschüler. Keiner wurde verletzt und meines Wissens kam da nichts nach. Der Mitschüler war wohl durch den Schreck genug gestraft. Allerdings denke ich nicht, dass man als Lehrer in der 8. Klasse unbedingt mit so etwas rechnet. Trotzdem sollte man in der Unterrichtsvorbereitung immer mögliche Probleme oder Risiken nennen.

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