Wie erkläre ich die wechselseitigen Vorteile der Endsymbiose für den Ureukaryoten und für die aufgenommen Bakterien?

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Moin,

ich könnte ja jetzt fies sein und dir antworten, dass du das mit Wörtern, Sätzen und vielleicht unterstützenden Skizzen oder Zeichnungen erklären solltest, aber ich denke, dass du eigentlich wissen willst, worin denn die wechselseitigen Vorteile bestehen?!

Nun, der ursprüngliche Eukaryot phagocytiert einen Prokaryotenvorläufer. Das passiert (auch heute noch) eigentlich, um die aufgenommenen Zellen zu verdauen.

Doch unser Ureukaryot „bemerkt” plötzlich (und für den Prokaryoten gerade noch rechtzeitig), dass der aufgenommene Prokaryot etwas kann, wovon der Ureukaryot auf Dauer mehr profitiert, als von einer einmaligen „Verdauung”.

Der aufgenommene Prokaryot konnte zum Beispiel sehr effektiv Energie in Form von ATP zur Verfügung stellen (so könnten Mitochondrien entstanden sein). Oder der Prokaryot war in der Lage, Zucker zu synthetisieren, wenn er Licht, Wasser und Kohlenstoffdioxid erhielt (so könnte der Chloroplast entstanden sein).

Das bedeutet, dass der Ureukaryot den Vorteil hatte, effektiv Energie geliefert zu bekommen oder mit Hilfe von Licht einen Energieträger wie Zucker zu erhalten.

Und was hatte der Urprokaryot davon? Nun, er war klein. Viele andere Zellen in seiner Umwelt waren größer als er. Und unter diesen vielen größeren Urzellen waren nicht gerade wenige Fressfeinde. Immerhin ist der Urprokaryot mit den besonderen Fähigkeiten ja auch auf diese Weise in den Ureukaryoten gelangt. Und wie gesagt, normalerweise bedeutete so ein Aufgenommen werden, dass man anschließend verdaut wurde.

Da war es doch unbestreitbar von Vorteil, nun in einer großen Zelle weiterleben zu können, weil solche große Zelle sehr viel weniger Fressfeinde hatte, die noch größer hätten sein müssen.

Außerdem wurde der Urprokaryot in dem Ureukaryot mit Wasser, Nährsalzen und gegebenenfalls mit Kohlenstoffdioxid versorgt sowie zum Licht gebracht, damit dort die Fotosynthese optimal ablaufen konnte. Ein Platz an der Sonne sozusagen. Na, wenn das nicht auch zwei handfeste Vorteile waren!? Besserer Schutz vorm Gefressen (und verdaut) werden und optimale Versorgung plus Arbeitsbedingungen...

Darüber hinaus konnte die gedeihliche Zusammenarbeit auch noch verbessert werden, weil durch die nötige Endocytose nun zwei Membranen um den Urprokaryot vorhanden waren. Einmal die eigene Hüllmembran vom Urprokaryot und dann die Ureukaryotenmembran, die ins Zellinnere abgeschnürt wurde, als der Ureukaryot den Urprokaryot endophagocytierte (in sich aufnahm).

Was soll das heißen? Nun, durch die Doppelmembran entsteht ein Intermembranraum. Und dieser Raum konnte zum Beispiel im Falle der Chloroplasten genutzt werden, um eine Elektronenkaskade aufzubauen, die zusammen mit den Photosystemen einen noch effektiveren Ablauf der Fotosynthese ermöglichte (so wie wir sie heute von den Chloroplasten kennen).

Na, wenn das nicht einige deutliche Vorteile sind...

Das musst du nun nur noch etwas weniger „schnodderig” und ein bisschen mehr wissenschaftlich formulieren und fertig bist du.

LG von der Waterkant