Warum wird um Musik oft so ein G'schiss gemacht?

2 Antworten

Ein Foto ist mit einem Klick gemacht, und der Fotograf hat das Motiv in der Regel nicht selbst geschaffen. Man muss dazu auch kein Berufsfotograf sein. Wer seine Fotos kostenlos zur Verfügung stellt, macht das nicht beruflich und verdient anders sein Geld.
Musik zu komponieren ist wesentlich schwieriger. Man braucht die Ideen, das Handwerk, und das Komponierte muss in den PC eingegeben und für die klangliche Ausgabe bearbeitet werden - oder von Menschen einstudiert und aufgenommen werden. Hinter wenigen Minuten Musik stecken viele Stunden Arbeit. Bei Vokalmusik ist außerdem ein Texter beteiligt.
Aus diesen Gründen wird kaum jemand seine Musik kostenlos zur Verfügung stellen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

DatLicht 
Beitragsersteller
 26.05.2024, 22:44

Das stimmt schon, allerdings nur zum Teil.

Zum einen denken viele Menschen, "och so'n Foto kann man ja easy eben mal knipsen" - vergessen dabei aber gsnz gern mal, dass auch gute Fotos einiges an Vorbereitungen benötigen, für bestimmte Tierfotos beispielsweise kannst du schon mal mehrere Stunden auf der Lauer liegen. Sonst hat man halt nur ein mäßiges Foto.

Du hast scheinbar keine Vorstellung davon, wie lange es dauert, Software zu entwickeln, bis man sie auf Endbenutzer los lassen kann. Da gehen eben mal hunderte Stunden ins Land. Dagegen ist Melodie und Text ein Kinderspiel. Da ich sowohl Softwareentwickler als auch Hobbymusiker als auch Hobbyfotograf bin, habe ich da einen recht guten Vergleich.

Was mich allerdings wundert: Freizeit-Programmierer scheint es zu Hauf zu geben, Freizeit-Komponisten allerdings offensichtlich gar nicht. Klar, Musikinstrumente kosten Geld - Softwarelizenzen für IDE, Resharper, Compiler, usw. bzw. Fotoequipment wie Kameras, Stative, Licht, Objektive, usw. aber meistens auch.

Ich würde ja gar nicht erwarten, dass jemand fertige Aufnahmen zur Verfügung stellt, man bekommt ja nicht mal die Möglichkeit, Text und Melodie für eigene Umsetzungen zu nutzen - und das ist eher das, was ich nicht verstehe. Dem Komponisten entstehen dadurch ja keinerlei eigene Kosten.

Klinghaus  29.05.2024, 22:39
@DatLicht

"man bekommt ja nicht mal die Möglichkeit, Text und Melodie für eigene Umsetzungen zu nutzen"
Das kommt darauf an. Der Texter bzw. Komponist können es ja erlauben. Insbesondere Texter können daran interessiert sein, ihr Werk durch verschiedene Vertonungen zu verbreiten. Aber natürlich müssen sie gefragt werden.

Es geht hier um den Begriff des "geistigen Eigentums". Wer ein "Kunst"werk schafft (wobei es nicht auf die künstlerische Höhe, sondern auf den schöpferischen Prozess ankommt), erwirbt automatisch das Eigentum daran. Auch eine geistige Leistung ist eine Leistung.

Programmierer arbeiten auch selten ohne Vergütung. Entweder sie finanzieren es über Spenden, oder sie bieten neben der kostenlosen Version eine kostenpflichtige leistungsfähigere Version an - wobei sie natürlich hoffen, dass die Nutzer der kostenlosen Version irgendwann auf die kostenpflichtige "upgraden".  

Am Ende führt alles zu Geld, Viele Dinge sind Lizensiert Musik, Bilder alles, aber es gibt auch unlizensierte Sachen.

Aber diese Leite, die so ein Foto gemacht haben oder diese Musik gemacht habe werden oder wurde auch dafür bezahlt.


DatLicht 
Beitragsersteller
 26.05.2024, 14:19

Das erklärt aber nicht, dass es Unmengen von Software, Bilder und Fotos gibt, aber so gut wie keine Musik mit der gleichen Lizenz. Diese Dinge sind gleichermaßen kreativ, nur wird um diese nicht so viel Zirkus veranstaltet.