Warum wird die Mainstream/Chart-Musik immer schlechter?
Auch nach sachlicher Betrachtung der Qualität, Komplexität, Instrumentalisierung, Gesangstalent...
Echte Instrumente gibt es fast keine mehr, der Gesang ist entweder grottenschlecht, autotune oder beides (Mark Foster zum Beispiel trifft keinen einzigen Ton, kann gar nicht singen und ist trotzdem total beliebt).
7 Antworten
Das ist eine subjektive Wahrnehmung - was heute als kultige, coole und essentielle 80er-Musik gilt, war damals mit den selben Argumenten höchst umstritten bis verrufen.
Hintergrund ist folgender: Wenn man selbst aus einer anderen Zeit stammt und andere Musik kennt, neigt man dazu, neuere Musik nicht richtig zu verstehen bzw. nicht verstehen zu wollen - es kommt einem komisch vor und man hat auch den Hang, das Eigene als "Bestes" anzusehen.
Tendenziell stimmt es aber, fachlich gesehen zumindest: Offenbar gibt man sich immer weniger Mühe und lanciert Musik, die einfach nur "klingen" und im Radio Erfolg haben soll, wobei Qualität dann eher klein geschrieben wird. Es gibt aber auch gute Sachen (bin SWR-3-Hörer), man muss das einfach neutral beobachten.
Hast du eigentlich eine Checkliste, die du beim Hören jedes Liedes durchgehst und anhand der du auf eine Skala von 0-100% feststellst, wie sachlich und objektiv gut dir ein Lied gefällt? :) Mark Forster kommt da z.b. höchstens auf 1,542% - dementsprechend darf man den nicht gut finden, ist gesetzlich verboten. :)
Ich denke, dass sich die Musikvermarktung massiv verändert hat, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Es ist nun einfacher wie nie, auch für Laien Musik zu machen und zu veröffentlichen, das Modell "mächtige Plattenfirma" muss ein bisschen Platz für Spotify, Soundcloud, Bandcamp und Co. machen. Das bedeutet, dass die Einstiegshürde niedriger ist, was sowohl talentierten Newcomern als auch dem nächsten generischen Lil-Irgendwas-Rapper zugute kommt. Das bedeutet allerdings auch, dass man von der Mainstream-Musik, auf die du schimpfst, immer weniger abhängig bist und es dir einfacher gemacht wird, dir deine Nische zu suchen. Den geschmackssicheren Kumpel, der dir Mixtapes zusammenstellt, gibt's nun auch online, die Mixtapes haben eher weniger eine physikalische Längenbegrenzung.
Ich hab keine Ahnung, wie Mark Forster klingt, ich höre kein Radio und krieg bestenfalls mal kleine Schnipsel von dem Mann mit. Du solltest für dein Wohlbefinden vielleicht mal die Ursache finden und beseitigen, die dich dazu zwingt, die böse Mainstream-Musik zu hören.
Das haben wir in den 70er Jahren auch schon gesagt (und in den 60ern unsere Eltern).
Es gibt halt immer Menschen, die auf Mainstream stehen und eben auch solche, die nicht darauf stehen.
Auch das ist keine neue Behauptung, sondern eine, die ich schon seit meiner Jugend kenne (und die liegt ganz schoen lange zurueck).
Wenn ich mir heute so die Charts aus den 60ern anhoere, auf die ich damals total abgefahren bin, kann ich auch nichts besonders Anspruchsvolles daran finden. Kultig inzwischen ja, aber im Grunde auch ueberwiegend ziemlich anspruchslose Kirmesmusik.
Ich mag die analytischen Videos von Rick Beato - vor ca 14 Tagen hat er einen Clip auf YouTube hochgeladen mit dem Titel :
" Why today's music is so boring "
Wenn du halbwegs englisch verstehst ist das hochinteressant.
Das es so ist, liegt hauptsächlich daran, weil sich Chart-Musik an das Publikum anpasst. Wie viele von den jungen Kids und Teens beherrschen ein Instrument und mögen Handgemachte Musik? Damals bekamen Kinder zu Weihnachten eine Blockflöte geschenkt und haben sich darüber gefreut... Heutzutage freuen sich die Kids über das neuste IPHONE oder über die neuste Spielekonsole.
Ich habe 2004 aufgehört die Charts zu verfolgen. Allerdings findet man auch noch in der Gegenwart SEHR SEHR selten gute Songs in den Charts. Den letzten coolen Chart Song den ich gefeiert habe ist von 2013.
https://www.youtube.com/watch?v=NF-kLy44Hls
Daft Punk, Chic ( Nile Rodgers) und Pharrell Williams, sind Musiker die ich bereits vor diesen Chart Hit gefeiert habe. Mit der Musik von Chic bin ich aufgewachsen, auf Daft Punk bin ich ende der 90er aufmerksam geworden, auf Pharell in den frühen 2000er durch die feats mit Busta Rhymes und Snoop Dogg.
Dennoch war die Musik damals rein sachlich besser und anspruchsvoller als heute.