Warum wird der neue Apotheken-Warnhinweis bebrüllt?
Da haben sich Ärztinnen und Apotheker echt bemüht, einen renovierten Warnhinweis zu kreieren, der ohne * oder -innen auskommt, und dennoch brüllt die versammelte Rechte ihn nieder. Warum nur warum :)
Etwa so: "Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke".
7 Antworten
Da gibt's sicherlich verschiedene Gründe. Das grundsätzliche konservative Bedürfnis, Änderungen als schlecht zu sehen; das fehlende Verständnis für gendergerechtere Sprache generell; ideologische Verblendung; etc.
Eigentlich argumentiere ich nur. Die Bedeutung des Wortes steht noch im Duden.
Wieder andere würden ihn wieder anders nennen. Das ist das Internet.
Änderungen sind fast immer schlecht. Jede Änderung sollte ausschließlich zulässig sein, wenn sie eine beweisbare Verbesserung bringt und dabei unter keinem einzigen Gesichtspunkt gleichzeitig eine Verschlechterung. Man sollte über Änderungen mindesten 30 Jahre lang a) in der Gesellschaft und b) von Experten und c) in politischen Gremien diskutieren. Und dann sollte eine 2/3-Mehrheit im Bundestag und bei einem Volksentscheid für die Änderung sein. Wird sie dabei abgelehnt, darf 50 Jahre lang nicht erneut über die Änderung befunden werden!
Es heißt, im Alten Ägypten sei über tausende von Jahren alles nahezu gleich geblieben. Nur der Pharaoh habe immer wieder gewechselt. Man wurde nicht mit technischen "Errungenschaften" kaputt gemacht. Ein so stabiles und langfristig gleichbleibendes System wie das Alte Ägypten wünsche ich mir für unsere Zeit!
Lach nur, das Lachen wird dir schon noch vergehen, wenn Du miterlebst wie diese sсheiss westlich-kapitalistische Industriegesellschaft die Welt kaputt gemacht hat und die Natur den Menschen hinwegfegt. Die angeblich "rückständigsten" Gesellschaften sind die eigentlich fortschrittlichsten im Sinne des Überleben. Ob nun das Alte Ägypten, einige Urvölker im Amazonas oder die Amish People - deren Gesellschaften sind unserem idiotischen System haushoch überlegen, es gäbe die Menschheit länger, wenn wir auch so leben würden.
Ich kann nicht umhin, mir dich jetzt mit Amish-Hut beim Pharao vorzustellen. Und glaub mir: Das willst du nicht.
Dir ist klar, dass diese Genderkampagnen deutlich älter ist als die meisten User hier? Wer ist da also konservativ?
Die Diskussion gibt es schon länger, ja. Das ändert allerdings nichts an meiner Antwort, da Diskussion ≠ etablierte Anwendung und generische Maskulina eindeutig älter und etablierter sind.
Maßgeblich wird es deswegen geändert worden sein, weil die wenigsten die in einer Apotheke arbeiten Apotheker sind. Das sind meist PTAs o.ä. die haben nicht viel weniger Ahnung würden aus der Empfehlung aber rausfallen. Ich persönlich halte die Änderung für Unfug, weil, ähnlich beim generischen Maskulinum, jeder weoß, dass damit alle Mitarbeiter einer Apotheke mit Sachkenntnis gemeint sind. Aber da heutzutage die Menschen ja angeblich nicht mehr geradeaus denken können muss man halt solche Konstrukte erschaffen
Warum von Apotheken und nicht von Apothekern gesprochen wird, ja.
Wenn PTAs (angeblich) genauso gut sind wie Apotheker, warum dürfen dann nur Apotheker eine Apotheke führen? Also ich will lieber von einem Apotheker beraten werden (was natürlich selten vorkommt, da ich i.d.R. ein Rezept vom Arzt habe, der mir alles bereits erklärt hat)
Weil er eigentlich in all seiner Ausgewogenheit trotzdem unnötig ist.
Der Grund für dieses Gendern ist ja immer noch derselbe und er ist immer noch eine sexistische pauschale Unterstellung gegenüber allen Männern. Behauptet wird, dass durch das generische Maskulinum Frauen in der Sprache vorsätzlich von Männern unterrepräsentiert und damit benachteiligt werden.
Als ob irgend ein geistig gesunder Mensch bei "Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker" ernsthaft nur an Männer in diesem Beruf denken würde. Jeder weiß, dass es massenhaft Ärztinnen und Apothekerinnen gibt und kennt die auch aus eigener Erfahrung und weiß damit genau, dass hier ein Beruf gemeint ist und nicht ein spezifisches Geschlecht.
Folglich ist Gendern hier unnötig, ganz egal wie es formuliert wird. Wenn ich "Baum" höre, denke ich ja auch nicht an "Eiche", bloß weil ich ein Deutscher bin.
Es ist noch immer eine kleine, aber laute feministische Minderheit, die ihr Geschlecht um jeden Preis genannt hören und sehen will und das nicht auf der Grundlage irgendwelcher Qualifikationen und Fähigkeiten, sondern ausschließlich auf der Grundlage biologischer Gegebenheiten.
Wir SIND bereits ausgewogen. Wir unterscheiden grammatikalischen Genus und biologischen Sexus und wir kennen jede Menge weiblicher Wörter, die nichts mit Frauen zu tun haben (Sonne, Idee, Abteilung, Melodie) und männlicher Wörter, die nichts mit Männern zu tun haben (Anker, Hammer, Punkt, Schlitten). Ebenso kennen wir weibliche Wörter, die auch mit Frauen zu tun haben (Frau, Mutter, Schwester, Tochter) und männliche Wörter, die mit Männern zu tun haben (Mann, Vater, Sohn, Bruder). Wir kennen ebenso jede Menge Wörter, die es in beiden Geschlechtern gibt, ohne dass die männliche Form zwingend auf -er enden muss (Arzt/Ärztin, Pate/Patin, Koch/Köchin).
Durch modernes Gendern kommt es sowohl optisch als auch akustisch zu einer fast ausschließlich weiblichen Wortgestaltung. Was soll daran ausgewogen sein?
In der Schweiz sind die Hinweise dreisprachig. Nur im deutschen Text wird so umständlich geschrieben. Der französische und italienische Text schreiben nur die männliche Form ohne Probleme.
Du hast es gut erklärt, es ist einfach unnötig und wir SIND bereits ausgewogen. Es geht doch ehrlicherweise dabei nur um Aufmerksamkeit, nicht um wirkliche Rechte usw. Das sind Machtspiele.
Nun ja, ich brülle weder noch war ich je ein Rechter, nur geht mir dieses Gegendere seit einem halben Jahrhundert in immer neuen Varianten auf den Geist. Binnenmajuskeln, Schrägstriche, Sterne, Pausen, Pausen, die dann mal verschliffen werden und dann alle Männer explizit ausschließen.
In der Apotheke irgend jemanden fragen, prima, am besten den/die/das vorm Bonbonregal.
Im Alltag habe ich andere Probleme, wenn mich z.B. Radfahrende auf dem Fußgänger*innen*weg (kommt eigentlich hinter das "innen" auch ein Stern?) fast über den Haufen fahren und ich vergesse, was ich leckeres für die Frittörin kaufen wolle.
Witzig, dass sich niemand aufregt, wenn nicht von Mordenden und Schlepper*innen / Schleuser*innen die Rede ist, auch nicht von Nazi*innen (oder Naz*innen oder Nazi*nnen?).
Es gibt keinen vernünftigen Grund für IRGENDEINE Änderung. Wer für eine Änderung ist, der präsentiere eine solche, die keinen einzigen Buchstaben an Text mehr enthält als die alte - entweder gleich viel oder weniger.
Ah ja, es geht dir ums Buchstabensparen. Auch ein lustiger Gedanke. Dann musst du jetzt ganz sparsam kommentieren:
Er hat aber Recht, es ist super nervig (vom Papier- Daten- und Zeitaufwand mal ganz abgesehen), irgendwelche Nachrichten, Infos etc. zu bekommen, wo die Anreden länger sind als die eigentlichen Infos, was soll denn der Schwachsinn!
Manche Gegner dieser Lösung machen es ja nicht unter "Schwachsinn".
Für etwas überlegtere Stellungsnahmen ist da kein Platz. Und bei ihrem Eintreten für die angeblich "kürzeren" (oder "logischeren") Lösungen verbrauchen sie ganz viel Energie. :)
Die Erkenntnis, dass neu nicht unbedingt besser heißen muss, die fehlende Bereitschaft, sich als Mehrheit von ein paar lauten Schreihälsen gängeln zu lassen und der nicht vorhandene Wille, die Intelligenz des Lesers/Hörers zu beleidigen kommen dazu.