Warum werden viele ''gesiezt'' und trotzdem mit dem Vornamen angesprochen?
Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren. Ich persönlich finde es irgendwie komisch, da ich Leute die ich mit Vornamen anspreche für gewöhnlich gut kenne und auch duze. Wenn ich jemanden nicht gut kenne spreche ich die Person eigentlich mit ''Sie'' und ''Herr...'' bzw. ''Frau...'' an. Ich hatte mal eine Chefin, die darauf bestand mit ''Frau...'' angesprochen zu werden, sie hat aber jeden ihrer Untergebenen und Kollegen mit dem Vornamen angesprochen und gesiezt. Warum machen das so viele?
4 Antworten
Das kommt auf die Region an. Wenn ich mich nicht irre, dann ist es zB. im Norden Deutschlands "normal", Personen zu siezen aber den Vornamen zu nutzen. In Mitteldeutschland / im Süden dann eher, dass es eher entweder so ist, dass man siezt und den Nachmanen nutzt oder duzt und den Nachnamen nutzt.
Und dass Cheffs gesiezt werden und selbst die Untergebenen duzen ist eigentlich recht weit verbreitet.
hmm, so eine Asymnetrie aus Duzen und Siezen kenne ich nur bei Kindern, bzw. Schülern. Ich wurde teilweise ab 15 gesiezt, weil ich so groß war. An der Uni haben sich Studis und Assis unternander geduzt, aber Profs gesiezt...selbst wenn die wie Großväter waren.
Hier kennt man unter 'Hamburger Sie' und ist, wenn man, vor allem bei jüngeren, den Vornamen kennt, aber nicht den Nachnamen, die Person aber trotzdem 'erwachsen' ist, aber man sie nicht duzen will!
Üblich ist das zB in der Oberstufe, wo man nicht mehr duzt, aber es noch seltsamer ist, eine*n Schüler*in mit Frau/Herr Müller anzusprechen.
Meine Eltern haben zB Komilitonen von mir so angesprochen, oder Freunde, als ich noch bei Ihnen gewohnt habe, oder auch Freundinnen, die ich mitgebracht habe! Zum Duzen zu erwachsen und unbekannt, Nachname zu distanziert, aber auch nicht selbst bereit das Du anzubieten.
Hier gehört das quasi dazu, wenn in die Oberstufe kommt, oder 16/18 ist...
Bei Dienstleistern wie Friseuren oder in der Pflege kennt man oft nur den Vornamen. Trotzdem ist man mit diesen Personen nicht so vertraut, dass man sie Duzt. Daß die Chefin mit „Frau“ angesprochen wird, zeigt die übergeordnete Stellung in der Hierarchie an.
Giwalato
Das kommt aus dem angelsächsischen Sprachraum in dem es den Unterschied zwischen Du und SIE nicht gibt
Hallo Danke für die Antwort. Ich finde es halt nur seltsam, mit dem Vornamen und ''Sie'' angesprochen zu werden, denn jemanden mit dem Vornamen zu rufen, zeigt ein gewisses Vertrauensverhältnis und da könnte man die Person doch gleich duzen.