Warum werden in den USA Schwarze oft von Polizisten erschossen?

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Hat die Polizei dort etwas gegen Schwarze (rassistisch?) ?

Nein, nicht "die Polizei", sondern "die Weißen". Rassismus ist kein "Behörden-Problem", sondern ein generelles gesellschaftliches Problem in den USA. Und Polizisten sind Mitglieder dieser Gesellschaft und neben dem Dienst auch nur "normale Menschen", die an Stammtischen sitzen und bierselige Weisheiten verbreiten... 

Praktisch jeder Weiße in den USA kann dir auf Anhieb mindestens einen Schwarzen, der kriminell geworden ist, nennen. Nur, wenn man sie fragt, ob sie denn auch weiße Kriminelle kennen, müssen sie erst nachdenken.

Oder sind Schwarze krimineller als Weiße ?

Das ist schwierig mit einem einfachen "Ja" oder "Nein" zu beantworten, weil die eigentliche Antwort sehr(!) vielschichtig ist.

Im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass Schwarze (und Latinos) in den USA fast durchgängig wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Nicht mehr ganz offensichtlich, denn sie dürfen heute schon vorn im Bus sitzen (bevorzugt als Fahrer ;)). Aber auf subtiler Ebene: Sie bekommen schlechtere Jobs, werden bei gleichen Jobs schlechter bezahlt, werden häufiger verurteilt, werden härter bestraft, ... 

Oder steckt da vielleicht viel mehr, eine Verschwörung , dass die Politiker und die Landespolizei solche Dinge heimlich planen, um die amerikanische Bevölkerung weiß und schwarz zu spalten.

Nein. eher nicht. Es wird zwar von der Politik genutzt (Frau Clinton macht beispielsweise genau damit gerade Wahlkampf; obwohl ihr Mann, der selbst mal US-Präsident war, es nicht für nötig hielt, das, wofür seine Frau nun wirbt, auch umzusetzen); aber "Verschwörung der Behörden" ist dann doch ein bisschen zu weit gegriffen.

Vielmehr ist es "ganz normaler Rassismus" in den USA. Allerdings auch ein Rassismus, der, wie ich verstört feststellen musste, von den Schwarzen (weniger von den Latinos) regelrecht gepflegt und gehegt wird. Fast hat es für mich den Anschein, als würde man sich in der "Opfer-Rolle" wohlfühlen, zelebriere sie geradezu...

Mindestens aber existieren in den USA regelrechte Parallel-Gesellschaften, die sich regelrecht voreinander abgrenzen. Die Weißen wollen nichts mit den Schwarzen zu tun haben ... und umgekehrt. 

Warum werden in den USA Schwarze oft von Polizisten erschossen?

Das kommt dir nur so vor. Tatsächlich werden viel mehr Schwarze von "ganz normalen Leuten" erschossen. 

Unsere Medien berichten nur bevorzugt über diese Spezial-Fälle von "Behörden-Willkür", weil es eine besser verkaufbare Schlagzeile abgibt, als wenn jeden Tag die gleiche Schlagzeile in der Zeitung stünde: "Schwarzer von Weißem erschossen"; und nur die Namen von Opfer und Täter ausgetauscht werden müssten...

Wenn ein Weißer in den USA von einem Polizisten erschossen wird, kräht danach kein Hahn......., schon gar nicht in deutschen Medien.

Wird hingegen ein " Schwarzer " erschossen, wird sofort ein lautstarkes Rassismus-und Empörungsgeheul angestimmt.

Und wagt es dann vielleicht auch noch jemand, sich öffentlich darüber zu wundern das Schwarze laut US-Kriminalstatistiken bei weitem mehr Straftaten begehen als das aufgrund ihres Bevölkerungsanteiles zu erwarten wäre, verfällt das linke Millieu geradezu komplett in Schnappatmung.

Die darauffolgenden quasi-Heiligsprechungen aller Schwarzen in den USA, die ja immer entweder Opfer von üblen weißen Rassisten werden, oder denen die " weiße Gesellschaft " einfach nicht genug zweite....dritte oder zwölfte Chancen gegeben hat und die eigentlich immer irgendwie unschuldig an dem was sie ausgefressen haben waren sind inzwischen schon legendär....

Die Vorurteile sind einfach unbeherrschbar - Rissismus steckt nun mal im Kopf des Einzelnen.

Erschwerend kommt sicher dazu, das die schwarze Bevölkerung meist unten im sozialen Gefüge steht, und daher auch  öfter mit der Polizei zu tun hat.

Es zeigt aber auch, das es einen ehrlichen Umgang mit dem Rassenproblem wohl gewolltermaßen nicht wirklich gibt - darüber hinwegtäuschen können die sichtbar vorhandenen Fakten, die dagegen sprechen, dann auch nicht.

Die USA hat in fast jeder Hinsicht die Sozialstaatlichkeit schon lange verloren! Zwei Folgen davon sind Waffengewalt und Rassismus. 

Waffengewalt ist Folge der gewaltsamen Innenpolitik.

Rassismus ist Folge der elitären Schulpolitik.

Das "Problem" ist, wie sehr viele der in den Medien dramatisierten Probleme, sehr einfach zu beheben, indem man in die vernünftige, respektvolle und friedliche Bildung eines jeden Kindes investiert und Polizisten ausbildet, die tatsächlich Freund und Helfer sind.

Hat die Polizei dort etwas gegen Schwarze (rassistisch?)

Nicht nur die Polizei! Auch in der Gesellschaft ist eine Separierung zwischen den Hautfarben festzustellen. Viele Weiße sehen die Schwarzen eben immer noch als Sklaven aus Afrika, was ihre Vorfahren oft auch waren. Weiße hingegen werden sinnbildlich eher mit dem amerikanischen Lebensstil in Verbindung gebracht. 

Wobei dieses Problem scheinbar das einzige für die deutschen Medienunternehmen ist, das dermaßen an jeder Vorstellung einer friedlichen, aufgeklärten Gesellschaft vorbeigeht, dass hierbei sogar negativ über die USA berichtet werden darf. 

Bezogen auf die Gesamtzahl der Polizisten in den USA erschießen nur relativ wenige irgendwelche Menschen bei Fahrzeugkontrollen. Ein grundsätzliches Problem ist sicherlich, dass in den meisten Staaten (der USA) erlaubt ist, Waffen zu tragen, daher sind die Polizisten vermutlich im Schnitt nervöser als unsere Polizisten. Ich denke nicht, dass es eine Verschwörung ist, eher normaler Rassismus.