Warum werden Handwerkliche Jobs so abwertend behandelt im Gegensatz zu Bürojobs?
Als Handwerker, Beispielsweise Dachdecker, arbeitet man 40 Stunden/Woche, hat dementsprechend körperlich hohe Belastungen und ist Wetterextremen ausgesetzt (35 grad im Sommer/ minusgrade im Winter). Zudem hat man durch die körperliche Aktivität auch einen viel höheren Energieumsatz, als ein jmd der im Büro arbeitet und ist dementsprechend auch auf eine höhere Nahrungsaufnahme angewiesen. Allerdings wird dieser Arbeitsaufwand nichtmal Ansatzweise gerecht vergütet im Vergleich zu Jemandem, der morgens im Homeoffice den PC anmacht und sich den Tag gemütlich und frei einteilen kann.
Frage nicht Falsch verstehen, aber irgendwo muss man solche Berufe doch auch Attraktiv machen, nur fangen die großen Unterschiede ja schon in der Ausbildungsverütung an.
Also woran liegt das? Können die Unternehmen keine höheren Gehälter zahlen oder ist das eher ein Gesellschaftliches/politisches Problem???
5 Antworten
Körperliche Arbeit wird nun mal als was Dreckiges und Körperlich zerstörerisch angesehen. Damit wollen viele nichts mehr zu tun haben. Viele haben auch warscheinlich auch bei ihren Eltern gesehen wie sehr die Körperliche Arbeit einen Kaputt macht. Viele denke bestimmt auch das die arbeit nur was für Dumme ist.
Ich würde aber genau das Gegenteil sagen. Man braucht schon ein gewisses mass an Intelligenz fürs Handwerk. Es kann nun mal entscheidend sein ob ich als Elektriker einen Fehler in einer Maschine finde( oder gar nicht) und ich 1h oder 3h brauche.
Zum Thema Lohn. Im schnitt verdient man im Handwerk bis zum 60 Lebensjahr mehr als in einen Akademischen Beruf. Erst ab da verdienen Akademiker mehr.
Weil für Handwerker eine untere + mittlere Schulbildung ausreichend ist. Wir leben in Deutschland, wo seit jeher eine Hochschulbildung zur Elite gezählt wird + der Proletarier noch vor dem Arzt oder Architekten einen "Diener" macht. Wir leben eben immer noch in einer Klassengesellschaft. Allerdings sind die Tariflöhne dort auch schon nicht mehr so mies + außerdem werden Tarife von Arbeitnehmern + .gebern gemeinsam ausgehandelt. Solange es Dritte machen, habe ich nicht wirklich daran etwas auszusetzen. Es gibt viele neue Berufssparten, die haben noch gar keine Tarife + schütten sich mit Geld nur zu.
Was wirklich dauerhaft Bestand hat, geschieht überwiegend durch handwerkliche Kunst. Diejenigen, die die handwerkliche Kunst, bei der man sich auch einmal die Hände schmutzig machen muss, nicht wertschätzen, haben wohl nur die Hälfte des Lebens begriffen. Alles, was sie anfassen, worauf sie sitzen, ihren Teller abstellen ihren Staub wegsaugen, oder mit dem Auto besorgen, ist letztendlich durch handwerkliche Kunst entstanden. Wenn auch heute vieles durch Roboter hergestellt wird, so sind die Prototypen der Roboter überwiegend durch handwerkliche Kunst entstanden.
Wie armselig ist dagegen die Büroarbeit? Da wird letztendlich nur das verwaltet, was durch die handwerkliche Kunst entstanden ist. In diesem Bereich macht man sich zwar nicht die Hände schmutzig, aber außer viel beschriebenes Papier, geschieht da wenig kreatives.
Dass aber die Büroarbeit (Weißer Kittel) immer noch höher angesehen wird als die Werkstattarbeit (Blaumann), liegt an dem elitärem Wertesystem unserer Gesellschaft. Eigentlich müsste die handwerkliche Kunst ein höheres Ansehen haben als die Bürokratie.
LG von Manfred
Es kommt wohl auch darauf an, wie sehr Hirnschmalz nötig ist.
Ich bin so jemand, der den PC morgens im Homeoffice einschaltet und sich den Tag frei einteilen darf als Systemadministrator. Da ist aber kein Tag wie der andere. Beständig muss man neue technische Herausforderungen meistern, damit Anwender wie eine Disponentin auch morgen noch die Handwerker für die verschiedenen Projekte einteilen kann. Ansonsten haben vielleicht einige Handwerker ein paar Tage unbezahlten Zwangsurlaub.
Damit will ich keinen anderen Job abwerten, aber vielleicht zum nachdenken anregen, was wohl heftigere Impacts in einem Unternehmen verursachen kann: IT die nicht mehr funktioniert, oder ein Dach welches später gedeckt wird zum Beispiel.
Und Dächer decken, da ist eines wie das andere. Bei all den ineinander greifenden Dingen in der IT gibt es aber schier unzählige Möglichkeiten für Fehler und damit einhergehenden vollständigen Stillstand, der mit, so denke ich in diesem Beispiel, wesentlich mehr Kenntnissen und Fähigkeiten erst wieder behoben bzw. verhindert werden kann.
Du hast meine Frage nicht beantwortet sondern dich persönlich beleidigt gefühlt, dementsprechend werde ich deine Antwort melden, bitte richtig lesen. Dächer decken ist eines wie das Andere?! Klar, ein Schrägdach ist natürlich wie ein Flachdach. Und nen mir bitte mal ein Dachdeckerunternehmen was zwingend abhängig vom der IT ist, oder eine Kfz Werkstatt! Und um ein Dach zu decken oder einen Dachstuhl zu zimmern braucht man wesentlich mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten und muss mit wesentlich mehr Werkzeugen umgehen können, wie als wenn man sich an einen PC setzt und bisschen auf der Tastatur rumtippt. Aber wenn es in dein Haus/Wohnung reinregnet oder die Ziegeln von deinen Dach fliegen und dadurch Versicherungsschäden entstehen können wir uns ja nochmal sprechen
So einfach ist der Vergleich meiner Meinung nach nicht.
https://www.azubiyo.de/berufe/bestbezahlte-berufe/
Geht doch Quer Beet.
Nachwuchsprobleme - haben inzwischen alle Berufe.
Nach der Ausbildung zieht das Handwerk bei guter Leistung relativ schnell am Büro vorbei,.ohne jetzt auf bestimmte Berufe einzugehen.. Ausgehend von einer klassische drei jährigen Ausbildung.
Und beim Ausbildungsgehalt kommt es noch darauf an, ob Tarifvertrag oder nicht.
Man braucht kein Abi für einen Bürojob.