Warum war die Dolchstoßlegende und der Versailler Vertrage eine enorme Belastung für die erste demokratische Regierung?
5 Antworten
Belastend für die Weimarer Republik war vor allem, dass die Republik ein oktroyiertes - d.h. aufgezwungenes - System war. Was die wenigsten wissen. Die Große Masse der Deutschen wollte die Republik gar nicht, sondern die Monarchie beibehalten - eben eine parlamentarische Monarchie, die eben auch ein demokratisches System ist. In diesen Wirren am Ende des Ersten Weltkrieges war für viele Führenden Politiker die einzige Konstante „Der Kaiser muss Regent“ bleiben. Es war zwar klar, dass Wilhelm II. als Kaiser nicht mehr haltbar war, aber das Amt sollte bestehend bleiben. Prinz Max von Baden war da kurzzeitig im Gespräch. Für die psychische Wirkung auf die Bevölkerung wäre es besser gewesen, hätte man die Monarchie beibehalten, denn die Republik galt später eben als Symbol der Niederlage weil sie eben von den Siegern auferlegt wurde. Da waren viel dann froh, dass diese Symbol der Demütigung 1933 abgeschafft wurde. Versailles ist da einzuordnen, weil es ein reiner Diktatfrieden und kein Verständigungsfrieden war und eben als solcher auch empfunden wurde. Besonders Frankreich wollte diesen Diktatfrieden um Deutschland klein zu halten ... was nicht funktioniert hat. Großbritannien war empört über den Versailler Vertrag, weil er die „Balance of Power“ gefährdete. Und der Kongress der Vereinigten Staaten hat Versailles nie ratifiziert, womit er in und für die USA nie gültig war. Die USA haben 1920 einen Separatfrieden mit dem Deutschen Reich geschlossen.
Die Dolchstoßlegende besagt ja, dass die Deutschen auf dem Feld unbesiegt waren und die Demokraten und Sozialisten dem Militär in den Rücken gefallen seinen. Das heißt die Demokraten werden veractet. Und der Versailler Vertrag übertrug Deutschland die Alleinschuld am Krieg, darüber kann man streiten, aber der Zorn der Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlten war auch ein Aspekt warum die junge Demokratie scheitern musste.
Diese Erfindung des Militaers, die Vevoelkerung/SPD ist der Armee in den Ruecken gefallen, ohne dem koennte der Ersten Weltkrieg noch gewonnen werden, ist eine hahnebuechende Frechheit, um die Schuldfrage von sich zu weisen. Alles war am Ende das Militaer und die die Zivilisten, der blanke Hunger hatte alle erledigt.
Dazu passt natuerlich nicht der Ausspruch von Hindenburg, der Krieg ist ihm bekommen we eine Badekur. Dieser Mann wurde in der Weimarer Republik Reichspraesident und haengte dann sogar noch spaeter Hitler den Reichskanzler an.
132 Milliarden Goldmark sind nun einmal kein Pappenstiel, somit war von Anfang an Holland in Not.
Mit der Hyperinflation 1923 versuchte man noch die gewaltigen Kosten des Ersten Weltkrieges abzumildern, allerdings fing somit alles bei Null an und es ging nicht vorwaerts.
Dolchstoßlegende: Die Juden und die Sozialdemokraten waren Schuld an der Niederlage im 1. Weltkrieg
Versailler Vertrag: Stichwort: Reparationen.
Weil das Märchen von vielen geglaubt wurde!