Warum war der Baum der Erkenntnis verboten?
Im 1. Buch Mose der Bibel sagt Gott zu Adam:
Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.
Später sagt die Schlange zu Eva:
Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
Eigentlich hat Gott ja sogar gelogen, denn Adam und Eva sind gar nicht am gleichen Tag gestorben, sondern konnten noch lange Kinder kriegen. Meine eigentlichen Fragen sind aber:
Warum war der Baum überhaupt verboten? Eine Schöpfung, die keine Ahnung hat, was Gut oder Schlecht bedeutet, ist im Grunde sehr naiv und kann die Konsequenzen seiner Handlungen nicht abschätzen.
Wie hätten Adam und Eva also die Falle erkennen sollen, wenn sie keine Ahnung haben, was das Böse überhaupt ist (bzw. dass die Schlange lügen könnte)? Sie hätten so ja eigentlich nicht einmal wissen können, dass der Ungehorsam gegenüber Gott schlecht wäre.
Hatten Adam und Eva ohne die Kenntnis von Gut und Böse überhaupt einen richtigen freien Willen?
11 Antworten
Das ist auch schon an sich unlogisch, weil böse ist es ja das zu tun, was von Gottes Gesetzen abweicht. Nun gibt Gott aber schon ein Gesetz, nämlich "vom diesem einen Baum - nichts essen", dadurch wissen Adam und Eva nun schon mindestens eine böse Tat, aber eben schon bevor, sie von dem Baum gegessen haben.
Und der Grundsatz ist Adam und Eva auch klar, was Gott ausspricht an Verboten, das betrifft böse Sachen und wenn man die Verbote nicht übertritt, dann ist es gut.
Es ist nie richtig klar, was dieses Wissen über gut und böse eigentlich sein soll. Wohl kaum kann es bedeuten, dass Adam und Eva sich gegenseitig böse Dinge zugefügt haben, ohne zu wissen, dass es böse ist (auch die Frage ob deren Nacktheit etwas böses war oder dann später erst böse wurde ist sehr diffus). Es heißt dann immer, die wussten vielleicht gar nicht was es alles an bösen Taten gibt überhaupt, aber das kann man sich auch kaum vorstellen und trifft wie gesagt auf das Ess-Verbot schon einmal eh nicht zu.
Dazu kommen noch weitere Gebote, die auch klar das böse Übertreten gleichzeitig beinhalten, eine Vorgabe macht nur Sinn, wenn sie einen Weg zeichnet, den man auch verlassen könnte, wenn nicht, muss man auch nichts vorgeben, es würde von alleine schon richtig laufen. Da hätten wir das Gebot sich zu mehren, das Gebot den Garten Eden zu bewahren, das Gebot über die Schöpfung zu herrschen, das Gebot sich vegan zu ernähren und je nach Lehrtradition auch schon das Sabbath Gebot, alles schon vor dem "Fruchtkonsum".
Meiner Meinung nach kann man aus dieser ganzen Geschichte mit ihren "Folgen" nicht wirklich schlau werden und alles logisch durch-deklinieren.
Gott wollte halt deren Gehorsam testen, es wäre ja einfach gewesen, einfach zu gehorchen, es gab im Paradies genug anderes.
Da er seine Schöpfung aber nicht vernichten wollte, sondern ihnen noch eine Chance geben, wurden sie nur aus dem Paradies geworfen, und seitdem sterben Menschen und alle Lebewesen nach einer Weile.
Kleine Kinder kennen gut und böse auch noch nicht, und haben trotzdem einen freien Willen - nach ihren Möglichkeiten. Von denen wird ja auch - zu deren Bestem - Gehorsam erwartet.
Warum war der Baum überhaupt verboten?
Die einzige Info die wir bekommen ist "denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!" (Gen 2,17)
Eigentlich hat Gott ja sogar gelogen, denn Adam und Eva sind gar nicht am gleichen Tag gestorben, sondern konnten noch lange Kinder kriegen.
Entweder das, oder an jenem Tag hat Gott das erste mal Gnade vor Recht gelten lassen.
Wie hätten Adam und Eva also die Falle erkennen sollen,
Hätten sie das denn sollen? Gehorsam hätte schon gereicht.
(bzw. dass die Schlange lügen könnte)?
Sie hat ja nicht gelogen.
Sie hätten so ja eigentlich nicht einmal wissen können, dass der Ungehorsam gegenüber Gott schlecht wäre.
Doch, "denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!"
Hatten Adam und Eva ohne die Kenntnis von Gut und Böse überhaupt einen richtigen freien Willen?
Die Paradieserzählung ist eine Ätiologie, dh sie beschäftigt sich mit Fragen im Stil von "Wie ist es dazu gekommen wie es ist?" zB Warum kann in der gesamten Schöpfung allein der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheiden? Oder warum ist die Welt kein Paradies, wenn sie doch von unserem Gott erschaffen wurde? usw.
Weil unser Schöpfer den Menschen vom Leid behüten wollte,
das vom Baum der Erkenntnis ausging (1.Mose 2,17).
Aber Er ließ seinen Kindern (1.Joh.3,1) den "freien Willen".
In naher Zukunft (Offb.20,2) auch (Offb.20,5. 12-13).
Die Erkenntnis von gut und böse meint Gott bzw. das Böse zu erkennen und sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Das Wort Erkenntnis bedeutet in der altgriechischen Sprache oft Vereinigung. Das macht Sinn. So entstand der Abfall von Gott durch die erste Sünde. Deshalb musste in Jesus Christus der Messias kommen, um die Welt mit Gott zu versöhnen. Diesen Gedanken kann man weiter vertiefen. Auch das Sterben wird klar; denn der ewige Tod, nämlich die Hölle, wird jetzt erst kommen.