Warum war Bobby Fischer so viel besser als alle anderen?

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Neben Faktoren wie hartes Studium, Fleiß und Talent war Fischer auch in der Position sowohl mit der amerikanischen als auch der russischen Spielweise bestens vertraut zu sein. Das sowjetische Schach war damals mit großem Abstand das Beste, was es in der Schachwelt gab. Fischer hatte Russisch gelernt, um sowjetische Schachzeitschriften studieren zu können. Bei mindestens einer seiner brillanten Kombinationen hatte Fischer auch eingeräumt, dass er sie zuvor in einer sowjetischen Schachzeitschrift gesehen hatte. 

Amerikanisches Schach, wie es etwa in Schach-Cafes gespielt wurde und heute Online gespielt wird, unterscheidet sich deutlich von der russischen Spielweise. Bei den Amis kann man Gambits und alle möglichen exotischen Eröffnungen gespickt mit einem Minenfeld an Eröffnungsfallen erwarten. Die russische Spielweise ist sehr solide und positionell stabil. Wie gesagt: Fischer war als Ami, der auch russische Schachzeitschriften studierte, mit beidem vertraut und meisterte laut sowjetischem Großmeister, Schachtrainer und Verfasser von Schachbüchern, A. Suetin, sowohl Taktik als auch positionelles Spiel wie kein anderer, abgesehen vom späteren Weltmeister Garri Kasparow. (Suetin machte diese Aussage inklusive über Kasparow in seinem Buch Schachstrategie der Weltmeister, welches bereits lange bevor Kasparow allgemeine internationale Bekanntheit erlangte, erschienen war. Gewöhnlich tendieren Spieler dazu, sich mehr auf das eine oder das andere zu konzentrieren. Botwinnik oder Petrosjan spielten sehr positionell, Tal hingehen blühte in komplizierten, taktisch chaotischen Situationen auf). 

Angeblich soll sich auch Fischers Denkweise von der allgemein üblichen Denkweise unterschieden haben. Die meisten Spieler tendieren dazu, sich gute Züge zu merken. Fischer hingegen merkte sich eher die schlechten Züge – wohl um sie sofort bestrafen zu können, wenn der Gegner sie macht, und um sie selbst nicht zu machen. 


Quantenfeld 
Beitragsersteller
 18.05.2021, 22:17

Fischer konnte nicht nur amerikanisches und russisches Schach, er hat auch sein "eigenes" Schach erfunden. Er hat viele damalige Denkweise durch bessere ersetzt. Kasparov (glaube ich) hat mal gesagt, Fischer war ein Revolutionär, dessen Revolution immernoch anhält.

Bobby Fischer hat darauf selbst einmal eine Antwort gegeben. Es liegt daran, dass er hart an sich arbeit und sich auf das wichtigste konzentriert. Lt. Fischer beschäftigen sich die anderen einfach mit zuviel unwichtigem Kram. Fischer konzentrierte sich bei seinen Analysen haupsächlich auf Ursachen für einen Partieverlust; ebenfalls ein
Unterscheidungsmerkmal zu anderen.

Die Russkies haben bessere Schachspieler hervorgebracht.


Quantenfeld 
Beitragsersteller
 18.05.2021, 20:46

Bobby Fischer hat sie alle besiegt, obwohl sie alle zusammengearbeitet haben

DetlefRuchatz  18.05.2021, 21:28
@Quantenfeld

Botwinnik konnte von Fischer nicht besiegt werden. Spasski, Tal und Petrosjan konnten gegen Fischer einzelne Partien sogar gewinnen.