Warum verbindet sich Wasserstoff mit Chlor?
Abend zusammen,
Bevor ich loslege; das ist keine Hausaufgabe oder sonstiges, ich interessiere mich lediglich für Chemie.
Mir ist bewusst, dass Wasserstoff ein Elektron besitzt und Chlor 7 Valenzelektronen, eigentlich ist das für eine Bindung ziemlich günstig, allerdings würde Wasserstoff sein einziges Elektron verlieren, und hat dann alles andere als eine volle (Außen-)schale. Wieso geht es denn dann überhaupt in eine Bindung ein? Ich verstehe es nicht ganz.
Liebe Grüße
4 Antworten
Weil die beiden nicht Elektronen übergeben sondern sich teilen!
Wasserstoff stellt sein popeliges Elektron dem Chlor zur Verfügung: 8 Außenelektronen und das Chlor stellt eines für den Wasserstoff ab: 2 Außenelektronen.
Beide haben die Edelgaskonfiguration erreicht und sind glücklich und zufrieden!
Die richtige Antwort ist, daß die Cl–Cl-Bindung schwach ist (242 kJ/mol), während sowohl die H–Cl-Bindung als auch die H–H-Bindung stark sind (423 bzw. 436 kJ/mol). Bei der Reaktion
H₂ + Cl₂ ⟶ 2 HCl
kriegen wir also einer starken und einer schwachen Bindung zwei starke, und deshalb läuft sie ab. Die Bindungen in den Halogenmolekülen (F₂, Cl₂, Br₂ und I₂) sind alle tendenziell schwach.
Mit der Oktettregel kann man dabei schlecht argumentieren, weil ja in allen drei Molekülen das Chlor seine acht und der Wasserstoff seine maximal möglichen zwei Elektronen hat. Die Oktettregel hilft hier nur insferne weiter, als sie Dir verrät, daß nur HCl herauskommen kann, und nicht so ein Unfug wie H₂Cl oder HCl₅.
Wasserstoff verliert sein Elektron nicht, da es bei dieser Bindung nicht ionisiert wird.
Man kann das sehen wie der Brautvater: Er verliert keine Tochter sondern gewinnt einen Sohn. Ergo: Wasserstoff teilt sich die Eleltronen mit dem Cl und hat daher 2 Valenzelektronen, was für seine Außenschale Edelgaskonfiguration bedeutet.
Chlor- 7 Valenzelektronen also fast voll...dann das Elektron vom Wasserstoff dazu und es ist eine volle Schale...sehe dein Problem nicht.