Warum verbauen immer weniger Hersteller Schaltgetriebe?

7 Antworten

Es ist ja nicht nur das Getriebe an sich. Du sparst die Kupplung samt Mechanik, Pedal und so weiter. In vielen Großen Märkten, insbesondere USA, kann man mit Schaltern keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Mal davon abgesehen. In einigen Jahren hat sich das eh erledigt, wenn es keine klassischen Verbrenner mehr gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fahre seit Jahrezhnten Auto und seit einigen Jahren BEV

Heutige Automatikgetriebe haben gegenüber den Schaltgetrieben kaum noch Nachteile dafür aber einige Vorteile und am Ende ist es billiger wenn man nur eine Art Getriebe für ein Fahrzeug herstellen muss statt 2, und Schaltgetriebe sind halt die alte Technik die niemand mehr braucht.


MyNameIsMike 
Beitragsersteller
 13.02.2025, 17:06

Also "alte Technik die niemand braucht" ist falsch. Es geht um den Fahrspaß und Fahrgefühl, den sehr wohl noch viele wollen. Der Golf 7 hat sich obwohl er deutlich weniger Leistung als mein aktueller Automatik hat, viel emotionaler gefahren. Bei meinen Volvo muss ich aufpassen nicht einzuschlafen.

errost  13.02.2025, 17:17
@MyNameIsMike

Wenn du "beinahe einschläfst" weil du nicht mit deinem rechten arm in der mittelkonsole rumwühlst ist mir ein Rätsel.

Ich fahre ein sportlichen wagen mit knapp 400ps u.a. im alltag und mich würde nichts mehr nerven als die ganze zeit mir einen abzuschalten. Aber ja klar, persönliche vorlieben. Das kann ich nachvollziehen.

Als zweitwagen okay. Als Fahrzeug was ich täglich nutze?
auf keinen fall.

Viele Fahrzeuge haben ja auch die möglichkeit auf Schaltwippen.

MyNameIsMike 
Beitragsersteller
 13.02.2025, 17:24
@errost

Meiner hat selber 455 PS, aber ich würde jederzeit einen Schaltgetriebe sogar mit weniger Leistung bevorzugen, auch im Alltag.

Schaltwippen fühlen sich meiner Meinung "falsch" an. Wenn dann möchte ich richtig schalten. Das Kupplungspedal reindrücken und meine Hand bewegen. Es ist schwer zu erklären, aber ich bin auch Motorradfahrer und mein Motorrad ist kein Automatik und aus den gleichen Grund mag ich auch Schaltgetriebe bei Autos. Landstraßen sind ein komplett anderes Erlebnis.

Fidreliasis  14.02.2025, 08:56
@MyNameIsMike

Im alltäglichen Leben kommen genau 2 Situationen vor:

  1. du fährst in der Stadt und rührst ständig genervt in der Schaltung rum
  2. du fährst außerhalb der Stadt und schaltest nur alle 2h mal.

beides ist halt unnütz und nervt oder ist eben nicht vorhanden.

wenn du beim Autofahren was sinnvolles machen willst um dich zu beschäftigen dann achte auf den Verkehr, damit sind ja viele schon überfordert.

MyNameIsMike 
Beitragsersteller
 14.02.2025, 18:32
@Fidreliasis

Beides stört mich nicht. Außerdem kann ich sehr gut schalten und auf den Verkehr aufpassen, also es beeinträchtigt mich nicht.

Ist ein klein wenig Geschmackssache. Es gibt eben die Leute, die gerne im Getriebe rumrühren. Zu Beginn gab es unsyncronisierte Getriebe die man mit Zwischengas und Zwischenkupplung schalten musste. Daran sind taktil viele gescheitert und daher kommen auch so dumme Sprüche wie, - "Schalten ist kein Geheimnis, jeder darf es hören!" Dann kamen die syncronisierten Getriebe, wo die Syncronmuffen die Drehzahlunterschiede bereinigten. Als in Amerika die ersten Automatikgetriebe aufkamen, haben sie sich ziemlich durchgesetzt. Man empfand das als modern und innovativ und als "Schalter" warst du halt irgendwann Vintage. Bei uns kam das zeitverzögert an und hat sich nicht ganz so flächendeckend durchgesetzt wie in den USA. Die gängigsten Automatikgetriebe hatten ein Planetengetriebe, wo die einzelnen Stufen mit Bremsbändern geschaltet wurden, was eben "Schlupf" hatte, sprich, - Verluste. Ein Automat brauchte deutlich mehr. Und die Reparatur der Schalthydraulik ist ein Horror, den sich viele Werkstätten gar nicht selber antaten. Später entwarf man Getriebe, wo die Zahnradstufen hydraulisch geschaltet wurden. Das ist exakter und schneller, als es jeder Mensch mit seinem Hebel an der Zahnradschachtel machen konnte. Und lenkt weniger vom Geschehen ab. Wer es unbedingt mag, von mir aus.

Weil diese weniger verbrauchen, somit weniger CO2 ausstoßen und so für alle günstiger werden.

Neue Automatikgetriebe sind deutlich sparsamer und deutlich ärmer an Bedienungsfehlern.

Zudem ein riesiger Komfortvorteil und u.a. auch Sicherheitsvorteil, da mal durchaus immer beide Hände am Lenkrad haben kann.

Eigentlich haben Automatikgetriebe fast nur Vorteile.

Klar mögliche Wartungen sind insg. teurer, dafür spart man an anderen Ecken.


hachri  13.02.2025, 17:23

Mein Auto würde mit Automatik etwa 0,7 l mehr verbrauchen, also fahre ich umweltfreundlicher mit Schaltgetriebe. Ferner muss bei Automatikgetriebe regelmäßig ein Ölwechsel mit Spülung durchgeführt werden was auch nicht der Umwelt und noch weniger dem Geldbeutel zugutekommt.

errost  13.02.2025, 17:38
@hachri

Ja, das kommt ggf. noch bei günstigeren Herstellern der Getriebe vor (kein vorwurf oder der gleichen)
Für diese Ersparnis muss man dann aber auch definitiv immer effizient schalten.

Eine Ölwechsel mit Spülung muss nicht durchgeführt werden. Hat auch kein Hersteller auf dem Wartungsplan.

Es macht natürlich Sinn bei einer 6 stelligen Laufleistung das Getriebe zu spülen, ist aber keineswegs notwendig. Kommt aber ggf. zu einem Komfortverlust. Aber ein Handschalter braucht bei einer 6 stelligen Laufleistung ggf. auch eine neue Kupplungsscheibe oder je nach Bedienfehler auch dinge wie Ausrücklager.

hachri  13.02.2025, 18:41
@errost

Hätte ich ein Automatikgetriebe dann wäre es eine Eigenentwicklung das zu den Besten gehört was es gibt. Ölwechsel mit Spülung sollte alle 60000 km durchgeführt werden, sagte mir ein befreundeter Kfz-Mechaniker. Ebenso sagte er mir dass bei einem Schaltgetriebe gar nichts gemacht werden muss in der Regel wenn man sich nicht dumm anstellt beim Schalten. Ich hab nach fast 220000 km noch nie was dran gemacht, auch nichts an Kupplung.

errost  13.02.2025, 20:26
@hachri

Keine ahnung was du mit den besten sagen wird, wenns aber fast 1 liter mehr verbraucht, kanns wirklich nicht zu den besten gehören.

Joa, klar sagt er das. Defacto fahren draußen hundertausende oder millionen Fahrzeuge mit automatikgetrieben Problemlos jenseits der 100/200k km rum. Müssen tut man das bei Gott wirklich nicht. Vom Hersteller ist die Getriebeölfüllung als bis zum Autoende vorgesehen.
Es kann durchaus Sinn machen das Öl zu wechseln, müssen tut man das aber nicht. Das ist genauso wie differntialöl. Macht kein Mensch, kann aber durchaus sinn ergeben es zu wechseln.

Mit der Spritersparnis durch die moderne Automatik kannst du dir übrigens die Getriebespülung problemlos leisten und das alle 60tkm.

Und ja klar, kann ein manuelles getriebe auch lange halten. Ein Bedienfehler kann aber immer passieren.
Die Kupplung ist letztlich immernoch ein Verschleißteil.

Objektiv ist die Automatik in den allermeisten Punkten der manuellen Schaltung überlegen.

errost  13.02.2025, 21:19
@hachri

Ja, man kann sich natürlich auch vor der Wahrheit verschließen.

Fidreliasis  14.02.2025, 08:58
@hachri

Auf dem Papier verbraucht es 0,7L mehr, da reden wir aber auch von einem geschulten Fahrer der weiß wann er wo und wie schalten muss, das Automatikgetreibe weiß das auch wenn Oma oder der Fahranfänger im Auto sitzt. Der Rest an Mehrverbrauch kommt halt daher das viele Fahrer bei Automatik nur 2 Stellungen am Gaspedal kennen, ganz oder gar nicht.

hachri  14.02.2025, 09:37
@Fidreliasis

Das sehe ich auch so, das Hauptproblem ist der hinter dem Steuer und es gibt halt viele Digitalfahrer die nur 0 und 1 kennen😂. Übrigens hab ich jetzt über 2 Jahre meinen tatsächlichen Verbrauch mit dem Schalter ermittelt durch Erfassen der Füllmengen beim Tanken und ich brauche 0,9 l weniger als die Werksangabe. Der Bordcomputer zeigt sogar 1,4 l weniger an, aber das ist nicht realistisch, hier wurde beschönigt programmiert.

Verstehe das auch nicht, aber es gibt halt Menschen die können das nicht mehr. Das Niveau ist jahrzehntelang gesunken und die wenigsten können denken und sind somit mit einem Schaltgetriebe überfordert. Manche Bemerkungen gehen in diese Richtung.