Warum überleben das Vögel? - Hochspannungsleitung
Heute als ich draußen war und viele Vögel auf einer Hochspannungsleitung sah habe ich mich gefragt warum diese keinen Stromschlag bekommen. Wenn ein Mensch nur in die Nähe kommt greift der Strom schon über. Warum ist das bei Vögel anders? Die Leiten doch genaus Strom wie wir!
9 Antworten
ich gehe mal davon aus, dass mit Hochspannungsleitung eine Mittelspannungsleitung (> 1 KV bis 50 KV) oder Niederspannungsleitung, wie sie früher oft von Haus zu Haus gespannt waren (400 V) gemeint sind.
auf richtigen Hochspannungsleitungen (> 50 KV) meistens 220 bis 380 KV, sitzen Vögel nur auf dem sogenannten Hilfsseil, das an der Mastspitze montiert und geerdet ist.... das hat in der regel 2 Gründe. zum einen die Temperaturen zum anderen die Magnetfelder.
für alle die daran zweifeln, empfehle ich den folgenden Link:
http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Hilfsb_27_elektrische_Verlustleistung_Freileitung.pdf
es gibt zwar noch den Längs- oder Nebenstromeffekt, der ist hier aber vernachlässigbar. dieser effekt besagt, dass ein teil des stromes längs durch den Vogel fließt, weil er mit 2 Krallen auf dem Leiter sitzt.
gehen wir mal vom absoluten Worst Case aus. ein Freileitungsseil unter Vollast, mit 200 Ampere beaufschlagt und einem Eigenwiderstand von 2 Ohm je Kilometer. darauf sitzt ein Vogel mit einem Abstand von 10 cm zwischen den Krallen.
damit hat das Kabel rein rechnerisch betrachtet auf 10 cm einen Widerstand von 0,0002 Ohm wenn jetzt also die angesprochenen 200 Ampere hinduch fließen dann ergibt sich nach der formel U=R*I also 0,0002 Ohm * 200 Ampere eine Spannung von 0,04 Volt... nicht ausreichend, um den Vogel wirklich zu irritiren...
selbst der typ aus JoGermans Video, der etwa 1 Meter Abstand zwischen seinen Krallen hat, bekäme nur knapp ein halbes Volt ab...
lg, Anna
Die Berechnung in der pdf-Datei geht vom ungünstigsten Fall aus, nämlich von der höchstzulässigen Temperatur. Damit soll verdeutlicht werden, wieviel Verlustleistung MAXIMAL verloren gehen KANN.
Am Anfang des Textes steht "80 Grad ist zulässig". Demnach ist dies die maximale zulässige Dauer-Temperatur. Demgegenüber muss die normale Betriebstemperatur viel niedriger sein.
80 Grad werden, wenn überhaupt, nur unter Volllast und nur unter ungünstigen Umgebungstemperaturen (im Beispiel: 35 Grad Umgebung UND Sonneneinstrahlung UND wenig Wind) erreicht, was dann einer Temperatur-Differenz von 45 Grad entspricht.
Es müssten also gleichzeitig alle ungünstigen Fälle aufeinander treffen und wenn dies doch mal ausnahmsweise so sein sollte, können die Vögel immer noch wegfliegen, wenn die Füße zu warm werden.
Abgesehen davon sitzen Vögel ja auf allen Leitungsarten, nicht nur auf 400 kV-Höchstspannungsanlagen. Sie können sich aussuchen, ob sie sich die Füße verbrennen oder lieber zu anderen Leitungen oder Bäumen fliegen.
Wenn ein Mensch einer Hochspannungsleitung zu Nahe kommt und "der Strom übergreift" - also ein Lichtbogen entsteht, so hat er da in der Regel auch Erdpotential.
Sie z. B. die Hirnamputierten die trotz Oberleitung auf den Eisenbahnwaggons rumkrabbeln...
Vögel sitzen aber nur auf einer Leitung also einem Potential und das auch noch mit kurzem Krallenabstand. Strom sucht sich aber immer den kürzesten Weg und der Körperwiderstand der Vögel ist eben zu hoch.
Dennoch stehen auch diese Vögel unter Hochspannung aber die tödliche Wirkung ist eben vom Zusammenspiel von Spannung und Stromfluss abhängig.
Spannung alleine tötet nicht. Merkst du ja auch manchmal, wenn du irgendwas aus Metall anfasst und eine gewischt bekommst - das ist eine statische Entladung mit mehreren 10.000 Volt.
Auch wenn du mit dem Fallschirm abspringst und auf einer Hochspannungsleitung landest passiert dir nichts solange du nicht mehrere Leitungen berührst (2 verschiedene Außenleiter, auch Phasen genannt oder eben gegen Erde) und deine Pfoten an der Leitung zusammen hälst.
Denn ist der Abstand deiner Greifer an der Leitung zu groß, dann kanns dich doch fetzen - nennt man Schrittspannung.
Übrigens: Große Vögel (z. B. Störche) werden an Hochspannungsleitungen nicht gerade selten zum Brathähnchen. Daher arbeitet man auch daran, dies zu verhindern.
Einfach erklärt: Die leiten den Strom, aber eben nur weiter. Vögel haben keinen Bodenkontakt, wodurch es keine Erdung gibt, also fliesst der Strom quasi nur durch sie hindurch.
a) Die Leitungen sind NICHT heiß. Der Energieverlust wäre viel zu groß, wenn soviel Wärme in die Umwelt gelangen würde.
b) Ein Hubschrauber (oder der Arbeiter) bekommt nur dann einen Schlag, wenn er zwei Leitungen gleichzeitig berührt. Vögel sind dafür zu klein.
Große Vögel wie Störche können aber auch mal zu Tode kommen.
Wenn nur eine Leitung berührt wird, passiert dem Hubschrauber-Arbeiter nichts.
Gruß DER ELEKTRIKER
Dem wi(!)derspricht aber, das sich Vögel überhaupt auf Hochspannungsseilen niederlassen.
Außerdem wäre dann auch ein Vereisen der Seile mit nachfolgendem Abbrechen der Masten wegen Gewichts-Überlastung an sehr kalten Tagen gar nicht möglich.
http://kuerzer.de/oWUuHB27q
a) Die Leitungen sind NICHT heiß. Der Energieverlust wäre viel zu groß, wenn soviel Wärme in die Umwelt gelangen würde.
b) Ein Hubschrauber (oder der Arbeiter) bekommt nur dann einen Schlag, wenn er zwei Leitungen gleichzeitig berührt. Vögel sind dafür zu klein.
Große Vögel wie Störche können aber auch mal zu Tode kommen.
Wenn nur eine Leitung berührt wird, passiert dem Hubschrauber-Arbeiter nichts.
Gruß DER ELEKTRIKER
P.S.
Das Eichhörnchen in dem Video hat leider ZWEI Leitungen berührt, nachdem es auf EINER Leitung munter spaziert ist, wollte es den Schritt zur nächsten machen.....
Menschen überleben das auch. Manchmal.....
achso, ja aber sind diese leitungen nicht heiß, bzw wenn sie gut isoliert sind, warum verbrennen dann die Vögel nicht. Und warum bekommt ein Arbeiter der aus einem Hubschrauber an einer Hochspannungsleitung arbeitet einen Stromschlag wenn er sie berührt???