Warum studieren so viele Menschen?
2022 gab es 2,9 Millionen Studenten in Deutschland ein neuer Höchstand .
8 Antworten
Die Bildungspolitik ist seit längerer Zeit darauf ausgerichtet soviele Jugendliche wie möglich bis zum Abitur durchzuschleusen. Ausserdem waren Lehrstellen und Ausbildungsplätze bis vor kurzem knapp. Höhere Schule und Studium waren für viele so eine Möglichkeit potentielle Arbeitslosigkeit so lange wie möglich hinauszuschieben. Student zu sein ist beispielsweise im Vergleich zu Bürgergeld ein erstrebenswerter sozialer Status da Studenten deutlich besser leben als Bürgergeldempfänger. Dies war auch schon zu Hartz 4 Zeiten der Fall. Man hat Leistungsansprüche, vielfältige Preisermässigungen, billige Reisen usw.
Weil damit die Aussichten auf ein gutes Gehalt generell höher sind - und das benötigt man heutzutage halt immer mehr.
Sehe ich genauso. Ein Ausgebildeter Arbeiter mit Techniker oder Meister ist auf dem Arbeitsmarkt momentan mehr Wert als ein Bachelor - und hat seit Tag 1 Geld verdient!
Das wird in Zukunft stark zunehmen.Ich habe gestern einen Artikel gelesen,wo ein Schweizer Gastronom Umsatzlöhne seinen Mitarbeitern zahlt .Ein Mitarbeiter schafte einen Rekodlohn von Brutto 11.700€.Die Zahl der Bewerbungen hat sich ver 30facht
allerdings ist ein "Bachelor" eben auch nur ein "halber" Hochschulabschluss - in etwa das was früher das Vor-Diplom war, also eigentlich ein vorzeitiger Studienabbrecher, wo man ein schöneres Etikett draufgeklebt hat.
Genau das ist Bullshit
Sehe ich anders und meine Aussage war auch sehr generell gehalten. Natürlich trifft das nicht auf alle Berufe zu. Vor allem nicht auf diese, wo Praxiserfahrung mehr Wert ist als die Theorie aus den Vorlesungen.
Generell wird man aber als Akademiker mehr Gehalt fordern können, als jemand der ohne Studium den gleichen Beruf ausführen würde.
Ich behaupte auch mal, dass der genannte Höchstand nicht die Studierenden exkludiert, die vorher bereits eine Ausbildung absolviert haben. In meinem Umfeld bekomme ich immer öfter mit, dass nach der Ausbildung noch ein berufsbegleitendes Studium absolviert wird, alleine um das Gehalt aufzubessern.
Ihr betrachtet hier Thematiken, die mit der Kernfrage meiner Meinung nach nichts zu tun haben.
MIt einem "Studium" wie Medienwissenschaft oder "Fitnesstraining und Management" auf Bachelor sind die Aussichten auf ein gutes Gehalt höher?
Teilweise. Aber akademische Abschlüsse, etwa in Rechtswissenschaften oder Medizin, führen dazu, dass man später mehr verdient als der Durchschnitt.
Ja das sind aber nur akademische 2 Berufe von vielen und witzigerweise genau die wo Akademiker Mangel herscht,weil diese Berufe so schwer und anspruchsvoll sind .
Also es bewerben sich wesentlich mehr Abiturienten für das Medizinstudium, als die Unis aufnehmen können:
Es besteht eine bundesweite Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus), da sich jedes Semester deutlich mehr Bewerber für das Medizinstudium bewerben, als die Hochschulen aufnehmen können. Die meisten Hochschulen nehmen nur zum Wintersemester neue Studenten auf, einige jedoch auch zum Sommersemester.
Zum Wintersemester 2020/21 bewarben sich fast 50.000 Abiturienten auf einen der 9660 Studienplätze an den 38 staatlichen Hochschulen, was 5,2 Bewerbern pro Platz entsprach. Für einen Studienplatz über die Abiturbestenquote war zu diesem Zeitpunkt eine Abiturnote von 1,0 oder 1,1 notwendig.[20]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Studium_der_Medizin#Zulassung_zum_Studium
Anspruchsvoll soll unter anderem das Physikum sein.
Dann bitte nochmal genauer informieren.
Jetzt macht doch jeder Dorfpolizist zuerst seinen Bachelor. Demnächst Unterweisungen nur noch von Akademikern: "Sie kamen aus einer privaten Grundstücksausfahrt!" und ähnliche Sprüchlein.
Das kann verschiedene Ursachen haben.
- Einige junge Menschen möchten von Beginn an nicht (mehr) körperlich hart und zu etwaig ungünstigen Arbeitszeiten mit einer ersten Berufsausbildung z.B. im Handwerk beginnen im alten Modell des "Dualen Ausbildungssystems".
- Ein anderer Teil findet / fand ggf. direkt nach der Schule noch nicht das optimale Matching zwischen regionalen Betrieben und Anforderungen in den künftig geplanten Berufsfeldern. Da kann eine weiterqualifizierende Schule oder ein oder andere kürzere Studiengang schon mal deutlich mehr Grundlagenwissen für einen späteren Ausbildungsweg verschaffen.
- wieder andere werden kontinuierlich "sanft" von ihren Eltern in Richtung Studium gedrängt, damit sie es in deren Glauben mal leichter und besser haben sollen als sie selbst.
- wieder andere klassische Ausbildungsberufe sind nicht mehr das, was sie mal waren, oder sie sind leider zu stark von Leiharbeit konkurriert. Da schafft man sich lieber vorab möglichst viel theoretisches Vorwissen mit entsprechend erst mal studienbegleitenden Praktika zur Senkung der Gefahr, nach einer zu "einseitigen Lehre" und dann nicht garantierter Übernahme 50/50% womöglich in Leihsklavenarbeit abzurutschen statt betrieblich gut bezahlter Junggeselle oder Jungfacharbeiter zu werden.
- Noch ein anderer Teil nimmt ein Studium oder eine schulische Vorausbildung als erweiterte Möglichkeit der beruflichen Selbstfindung vor der Wahl einer konkreten Berufsausbildungsrichtung.
Jene Teile mit ganz frühen Ziel einer studienverplichtenden Berufsbildung habe ich hierbei nicht mit berücksichtigt vom Rechtsanwalt, Arzt, Ingenieur für... und ähnliche.
LG
Hallo!
Wahrscheinlich um zumindest einigermaßen ein berufliche Zukunft zu haben. Schon 2014 gab es von der Universität in Oxford eine Studie die besagt, das bis 2030 ungefähr 58 Prozent aller Arbeitsplätze weg automatisiert werden. Stimmt übrigens nicht mehr. Es sind 80 Prozent momentan. Laut der Regierungspolitik sind solche wie Metzger und Bäcker am verschwinden. Dank der Regierungspolitik Rot-Gelb-Grün. Die älteren können das an Beispielen sagen, Verschwundene Firmen der letzten 40 Jahre:
Kreidler, Zündapp, AEG, Grundig, Quelle, Neckermann, Maxhütte Stahlwerk. Eins der letzten vier Rohrwerke in der BRD ist auch am wackeln: Maxhütte Rohrwerk. Da arbeiteten übrigens 470 Leute. 100 sind schon von selber gegangen. Bei den übrigen sind etwa die Hälfte über 50 Jahre alt. Dann guck mal die Zukunft der Aluminium-Herstellung und Verarbeitung an. Da ist auch ein Firmensterben da. Fing schon in den Siebzigern an: Simca ging damals hops. In den Achtzigern wurde damals Mitutoyo ein großer Konkurrent für Messschieber und andere Messinstrumente. In Deutschland geht das Licht aus. Der letzte macht da die Tür zu und geht.
Amen.
Genau das ist Bullshit ,denn steigt die Zahl der Akademiker in einer Gesellschaft sinkt ihr Wert drastisch,wohingegen in Ausbildungsberufen der Wert der Gesellen in einer Gesellschaft stark zunimmt.Es ist immer eine Angebots-Nachfragesituation im Kapitalismus.