Warum stelle ich mich blöd an, wenn mein Freund dabei ist?
Ich habe ein interessantes Problem bei mir festgestellt. Ich versuche mal es etwas abstrakt darzustellen.
--> Wenn ich etwas alleine tue, z.B. alleine Arbeit verrichten (Boden verlegen, Auto reparieren, Wandern gehen... ), dann gelingt es mir in der Regel sehr gut. Ich bin konzentriert, habe mich selbst in der Hand und treffe rationale und sinnvolle Entscheidungen. Ich stehe mir selbst einfach nicht im Weg.
--> Wenn mein Freund dabei ist (ich bin sehr glücklich mit der Beziehung und habe noch nie einen so warmherzigen und verzeihenden Menschen gekannt), dann stelle ich mich auf einmal einfach blöd an. Mir gelingt nichts mehr - ich werde tollpatschig, unkonzentriert und mache völlig dämliche Fehler.
Beispiel: wir waren gemeinsam Ski fahren. Ich bin Anfänger und noch sehr wackelig. Ich habe ihn gebeten, mir nach einigen Stürzen etwas Zeit für mich alleine zu geben, damit ich üben kann. Er ist in der Zwischenzeit eine große Runde gefahren.
Ich bin alleine Problemlos die rote Piste runtergekommen und bin nicht gestürzt. Ich habe mich sehr sicher gefühlt auf den Skiern. Kaum war er wieder da, bin ich mehrmals gestolpert, geholpert und das mit der Abfahrt wollte einfach nicht so recht funktionieren.
Das trifft nicht nur auf das Ski fahren zu, sondern so gut wie alle Themen.
Hat das was mit weiblicher Psychologie zu tun? Wie kann mich "meinen Kopf wieder zurückgewinnen"? Vielen Dank!
Wie lange seid ihr schon zusammen?
8 Monate. Dazu muss man vielleicht sagen, dass wir beide sehr selbstständig leben -- jeder von uns steht voll im Job und hat auch irgendwo sein eigenes Süppchen zu kochen.
2 Antworten
Am besten gewinnst du deine Kopf zurück, indem du siehst, dass du ihnen gar nicht verloren hast.
Wenn du stolperst, stolpere. Wenn es holpert, lass es holpern. Wenn du hinfällst, falle hin. Zähle das nicht. Führe keine Statistik, ob das mit der Anwesenheit deinen Freundes zu tun hat. Bewerte dein Verhalten nicht.
Hinfallen gehört zum Skifahren dazu wie Fehler zum Arbeiten.
Es könnte 3 Möglichkeiten geben, warum du zwischen Tollpatschigkeit und der Anwesenheit deines Freundes eine Korrelation siehst:
- Reiner Zufall.
- Du versuchst dich durch seine Augen zu beobachten, weil du denkst glänzen zu müssen. Das raubt die Konzentration.
- Du bist vorsichtiger, weniger mutig, wenn er weg ist. Vielleicht fährst du dann halb so schnell und das sieht von außen geschickter aus, ohne es zu sein.
In allen drei Fällen ist die oben genannte Strategie am einfachsten und direktesten. Mit anderen Worten: sei geschmeidig.
Das wäre anders, wenn du Scharfschützin im Einsatz wärst, mit laufenden Kettensägen jonglierst oder Herzchirurgin wärst. ;-)
Wahrscheinlich bist Du nervös. Du möchtest vor ihm besonders gut da stehen, ihm beweisen, wie gut Du das kannst. Und damit konzentrierst Du Dich nicht mehr auf das, was Du tust, sondern darauf, wie er Dich sieht. Du bist abgelenkt, und Dir passieren Missgeschicke.