Warum stehen junge Frauen auf "bad Boys"?
mein Patenkind hat mir gestern erzählt das ihre beste Freundinnen die jetzt so 18/19 sind total auf Bad-Boys stehen , und vorher total nette Mädels waren in einem Behüteten Elternhaus.
Jetzt stehen die Beiden Freundin auf Männer die fast doppelt so alt sind und auch geschlagen werden..
Wie kann das sein ? wie kann man so blind verliebt sein ?
3 Antworten
Da ist irgendwo auf dem Weg ins erwachsen werden etwas entgleist, falsche Kontakte sind aufgenommen worden und das Mädel ist in eine Szene abgerutscht, die ihr gar nicht gut tut.
Solche Bad Boys vermitteln Dominanz und Führung, und schüchtern auch etwas ein.
Andererseits bringen sie Bewunderung, dass der Badboy so stark ist und sie beschützen kann.
Leider nehmen sie hin, das schlagen keine Stärke ist, sondern von einem schwachen Charakter spricht, und dass die Burschen nur in gutem Licht dastehen wollen und sich mit hübschen Frauen brüsten wollen.
Hoffentlich kommt sie aus den Fängen des Badboy früh genug heraus, bevor die Abhängigkeit richtig beginnt.
Ich versuche es mal so zu begründen: In der Jugend oder auch im "Disco-Alter" (so um die 20 kommt das hin) ist der "Schatzi" noch ein Statussymbol und soll möglichst "cool" sein, damit man um ihn bewundert bzw. beneidet wird. Man erhofft sich gutes Ansehen und sonnt sich im "Glanz" des Freundes, der älter ist, durch Arbeit usw. etwas Geld hat und so weiter. Da zählen einfach (noch) andere Parameter und die meisten Jugendlichen sind emotional und gedanklich noch nicht so reif, dass sie einen netten und guten, es ehrlich meinenden Partner fürs Leben erwarten oder so was ähnliches. Da sind ein eigenes Auto und der Führerschein sowie Geld und damit die Möglichkeit, dass man auf Partys außerorts kommt und er die Drinks zahlt, weil er als Auszubildender schon Geld verdient, während man selber vom kargen Taschengeld lebt, wichtiger als dass es menschlich passt und es Gemeinsamkeiten gibt.
Das Interesse, eine Familie zu gründen oder zumindest eine dauerhafte, ernste und seriöse Beziehung auf Augenhöhe zu pflegen, ergibt sich meist auch erst mit Anfang-Mitte 20, wenn man mental durch erste Erfahrungen auch im Beruf oder Studium sowie ggf. die eigene Wohnung gereift ist und merkt, dass es nicht nur um Status, Coolness, Protzerei und das "Sichtbare" geht, sondern in einer Beziehung primär darum, dass es menschlich passt. Teenager sind bis auf wenige Ausnahmen noch nicht so weit.
Der jüngst verstorbene Roger Whittaker hatte das Thema mal mit seinem Lied "Die schlechtesten Jungs" besungen - ist sicherlich Geschmackssache, aber ganz amüsant für sich betrachtet und fasst die Sache treffend zusammen, wie ich finde.
Als Junge „stand“ ich auch auf bad boys. Mit denen konnte man hinter dem Busch rauchen und Unsinn machen, Grenzen austesten.
Meine Eltern wollten Langweiler als meine Freunde sehen, die für die Schule arbeiten.