Warum sind Züchter so unverschämt?

19 Antworten

Informier Dich mal über Zucht, dann weisst Du auch was ein Züchter alles machen / bezahlen muss, um Welpen bis zur 12 Woche aufzuziehen.

Die Preise sind voll in Ordnung.

Wer kaum Geld ausgeben will sollte ins Tierheim gehen und nicht nach einem Rassehund gieren.

**Ich will einen Hund und nicht sonst was kaufen.**

Das passt halt nicht hierzu:

**Kennt ihr einen Shar Pei Züchter der nicht so dreist ist?!**

Denn Du willst auch noch eine Rasse, die nicht gerade einer grossen Nachfrage unterliegt.

das ist in keinster weise unverschaemt. meist decken solche preise -fuer einen eingetragenen welpen aus serioeser zucht- mind 1000 euro - noch nicht mal alle unkosten eines zuechters.

bevor man eine zuchtserlaubnis bekommt , muss der hund einige gesudheitsuntersuchungen bestehen, dann muss er gekoert sein. der zuechter muss mitgleid in einem von einem VDH anerkannten zuchtverband sein, der zuechter muss zuchtseminare besuchen und fuer den deckrueden eine deckgebuehr von ca 1000 euro bezahlen.

seine raeumlichkeiten muessen den vorschriften fuer eine zucht entsprechen.

das heisst bevor der zuechter einen welpen verkauft hat, hat er schon auslagen von einigen 1000 euros..

ich war zugelassene zuechterin. ich habe nur verlust gemacht. verantwortliche hundezucht ist eine harte und zeitraubende aufgabe, bevor man die rasselband abgeben kann ist man mind 3 monate ans hausgebunden, hat oft einen 18-20 stunden tag, ist ewig am putzen, fuettern und beaufsichtigen der welpen..

der kaufpreis fuer einen welpen ist im vergleich zu den laufenden monatlichen kosten gering. pro monat fallen immer regelmaessige mind 100-150 euro an..fuer futter/tierarzt/hundesteuer/hundehaftpflicht/etc...

beim kauf eines hundes kannst du etwas "sparen" wenn du einen tierhiemhund nimmst..bei den laufenden kosten hat man keinen spielraum. 

Irgendwie hast du den Knall nicht mitgekriegt. Ich rechne dir mal was vor:

Wurf mit 5 Hunden á 1.200,- macht 6000,-

Dazu musste der Züchter schon mal selber eine Hündin zu 1.200,- kaufen.

Die Hündin muss zuchttauglich geschrieben werden, der Zuchtwart muss den Wurfort abnehmen, die Hündin muss untersucht werden und frisst während der Trächtigkeit das doppelte. Der Deckrüde kostet ein paar Hundert Euro und Mitgleidsbeiträge im Zuchtverein sind auch fällig. Dann braucht man eine Wurfkiste und einiges an Zubehör. Das sind nochmal 1000,-

Wenn die Welpen 10 Wochen da sind, brauchen die auch Futter, Impfungen, müssen mehrfach vom Zuchtwart begutachtet und vorm Tierarzt untersucht werden. Dann kosten auch die Papiere und alle wollen Geld sehen. Dann muss man einen Auslauf bauen, der auch nicht umsonst ist. Da gehen insgesamt nochmal gut 600,-  weg.

Bleiben von den 6000,- nur noch 3.200,- übrig.

Die Welpen brauchen viel Zeit, es muss jemand zu Hause bleiben. Da ist man von morgens bis abends nur noch am Sche... putzen. 4h täglicher Aufwand ist das locker. Bei 10 Wochen wären das 70 Tage also rund 280 h.

Das ergibt einen Stundenlohn von 3200,- / 280 = 11,42.

Und das findest du unverschämt? Und wenn der ganze Wurf eingeht, was auch öfters mal vorkommt, waren die ganzen Kosten umsonst. Das nennt man unternehmerisches Risiko.

Dir wäre es wohl am liebsten, andere arbeiten umsonst, damit du dir einen Rassehund leisten kannst.

Eines kann ich dir versichern: als verantwortungsbewusster Hobbyzüchter (im Gegensatz zu Massenvermehreren) verdient man bei einem Wurf pro Jahr gar nichts, selbst bei 1.200,- pro Hund. Da kann man froh sein, wenn alles glatt läuft und die Einnahmen ungefähr die Kosten für die Hundehaltung decken. Reich ist dabei noch niemand geworden.


Dahika  13.04.2016, 18:23

Danke. Wie ich so dummdreiste Kommentare hasse. Geiz ist geil.

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dsupper  13.04.2016, 19:28
@Dahika

Hamburger02 - prima, die Aufstellung, aber meine jahrzehntelangen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass du bei einem 6er Wurf für den Zuchtwart, den Tierarzt (mit allen Untersuchungen und Imfpungen und dem erforderlichen CHip) und mit den Papieren weitaus mehr Geld auf den Tisch legst als 100 Euro pro Welpe = 600 Euro.

Allein für die erforderlichen Welpenuntersuchungen, Impfungen und dem erforderlichen Chip legst man pro Welpe mind. 100 Euro auf den TA-Tisch - und dann darf es nicht die kleinste Komplikation bei der Geburt und der Aufzucht geben!

Wurfeintragung und Papiere kosten (verteilen wir es auf die besagten 6 Welpen) pro Welpe ca. 75 Euro = 450 Euro

Und wenn du in deine angegebenen 600 Euro auch noch die Futterkosten für 6 Welpen inkludierst - dann kommst du mit diesem 600 Euro (die ja schon für den TA ausgegeben sind) nicht sehr weit. Für hoch qualitatives Welpenfutter nach der 3. Woche kannst du pro Welpe bestimmt 2 Euro am Tag rechnen (in den ersten Wochen etwas weniger, in den späteren Wochen dafür umso mehr). Macht dann summa sumarum 6 Welpen x 2 Euro x 50 Tage = 600  Euro.

Und mir würden sicher noch mehr Kosten einfallen, selbst wenn alles völlig problemlos verläuft.

Über einen Stundenlohn von 11 Euro würde sich jeder Züchter sehr freuen!

Ansonsten stimme ich dir natürlich voll zu.

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Hamburger02  13.04.2016, 19:37
@dsupper

Du hast völlig recht, wollte mir bei dem schnellen Überschlag nur nicht die Blöße geben, beim übertreiben erwischt zu werden. Nach meiner langjährigen Erfahrung sieht die Praxis deutlich ungünstiger aus als die Rechnung und selbst die reicht schon aus, um die Behauptung "unverschämter Preise" zu widerlegen.

Viele Kosten berechnet man ja schon gar nicht. Natürlich haben wir die Besucher, wenn sie einen Welpen aussuchen oder "ihren Welpen" vor der Abholung besuchen, oft auch bewirtet. Aber wer rechnet da schon Kaffee und Kuchen extra? ;-)

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dsupper  13.04.2016, 20:03
@Hamburger02

Ja, und manche neue Eltern kamen täglich!!

Für mich ist immer das beste Argument, dass das "Unternehmen Zucht" keine Gewinne abwirft, das Finanzamt. Denn selbst das interessiert sich nicht für die Hobbyzucht, weil auch die wissen, da bleibt nichts, wovon man Steuern zahlen könnte.

Und ansonsten würde gerade das Finanzamt schnell die Hände aufhalten!

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Wenn du einen billigen Rassehund willst, dann kauf dir doch einen Welpen "vom Wühltisch".

Richte dich dann aber bitte darauf ein, ganz viel Geld beim Tierarzt auf den Tisch zu legen.

Gegenfrage: kaufst du dir auch ein billiges China-Handy für 100 Euro, das aussieht wie ein I-Phone? Warum denn nicht - ist doch das gleiche!

Wie hoch die Unkosten für seriöse Züchter sind, bevor auch nur ein Welpe verkauft ist - ist hier mehrfach aufgelistet worden.

1.000,- bis 2.000,- € ist für einen Rassehund nicht ungewöhnlich. Wenn Du das nicht zahlen kannst oder willst, kannst Du Dir ja einen aus dem Tierheim holen. Die sind gratis und froh, wenn sie da rauskommen. Und vom Charakter her sicherlich nicht schlechter.


Bitterkraut  13.04.2016, 17:47

Im Tierheim sind die Hunde auch nicht gratis.

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brandon  13.04.2016, 17:48

Nein! Die sind nicht gratis.

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Herb3472  13.04.2016, 17:53

 Korrigiere mich:

NEIN, DIE SIND NATÜRLICH AUCH NICHT GANZ GRATIS!  Aber was man da zahlt, ist vergleichsweise ein Trinkgeld.

JETZT ZUFRIEDEN?

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dsupper  13.04.2016, 19:36
@Herb3472

Na, wenn für dich 250 - 350 Euro nur ein "Trinkgeld" ist - dann hast du Recht. Denn so viel zahlst du durchschnittlich auch beim Tierheim für einen Hund.

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Herb3472  13.04.2016, 19:41
@dsupper

Na, wenn für dich 250 - 350 Euro nur ein "Trinkgeld" ist - dann hast du Recht

Relativ gesehen schon - im Vergleich dazu, wofür die Leute sonst noch ihr Geld beim Fenster rauswerfen. Und im Vergleich dazu, was ein Hund für die Dauer seines Lebens kostet.

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dsupper  13.04.2016, 19:48
@Herb3472

Es ging aber nicht darum, was ein Hund übers Lebens verteilt kostet, sondern darum, dass du geschrieben hast, ein Tierheimhund wäre gratis und das dann auf das "Trinkgeld" revidiert hast. Gegenüber dem Kaufpreis für einen Rassehund von 1000 - 1500 Euro würde dein "Trinkgeld" dann immerhin ca. 20 - 30 % betragen - ein hohes "Trinkgeld" also.

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Herb3472  13.04.2016, 19:53
@dsupper

Hundehaltung kostet viel Geld. Im Vergleich dazu sind Anschaffungskosten von 300,- Euro +/- 100,- eine Bagatelle. Ein Tierarztbesuch kann wesentlich mehr kosten. Und wer sich das nicht leisten kann oder will, der kann halt keinen Hund halten. So einfach ist das.

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