Warum sind viele Studenten so verklemmt?

6 Antworten

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Die Problematik ist eine Andere, sie liegt nicht am Studieren oder am typischen Uni-Umfeld, sondern an der ganz schwierigen Alters- und Lebensphase der Studenten, wenn es nicht etwa Altsemester sind oder Dauerstudenten.

Viele Studenten bzw. speziell die Erstsemester befinden sich in einem Alter, in dem viele einfach meinen, man müsse jetzt auf Knopfdruck erwachsen und ach so vernünftig sein. In Wahrheit sind diese Leute emotional noch Kinder, die eben noch beim Flaschendrehen billiges Oettinger-Bier getrunken haben und bunte T-Shirts über bunten Langarmshirts trugen und ähnliche Sachen machten, die ihr auch so macht - und die drehen für immer und immer wieder ganz genauso durch und machen all diese Sachen noch immer, sobald keiner mehr hinschaut und sie sich sicher fühlen.

Die rennen dann trotzdem wieder, sobald andere dabei sind, im Alltag mit dem Mantel und Strickschal rum und tun so erfahren und wissen alles besser, quatschen überall mit oder probieren's zumindest ... ich sag immer, mei, solang se keinem wehtun und keinem auf'n Schlips treten, solln se's auch ... aber es ist oft schon tragisch, da überhaupt zuzusehen. Es ist fast ein bisschen wie Realsatire.

Im Grunde genommen aber sind solche prüden, verklemmten Verhaltensweisen eigentlich nur Zeugnisse entsetzlicher Unsicherheit und teilweise auch "Angst vor dem Leben" oder "Angst Fehler zu machen" oder der Angst schlecht vor anderen dazustehen und angreifbar zu sein -------> verklemmt im eigentlichen Sinne und prüde sind nämlich nur Menschen, die irgendein Problem haben, das im Delta zwischen Erziehung und Persönlichkeitswahrnehmung/fehlender Reife anzusiedeln ist. Wenn ich hier von grauen Philistern oder den Schildbürgern anfange, weißt du sicher was ich meine. Im Grunde kannst du solche Leute nur bedauern. Die haben sich selber noch nicht gefunden und stehen meistens mit sich selbst auch nicht im Reinen, sind vollkommen verunsichert und wissen nicht, wie sie sich zu verhalten haben.

Ich kenne das Dilemma von ganz vielen Studenten und allgemein Berufsanfängern - habe einige Zeit auch mit Azubis und Praktikanten zu tun gehabt - im Altersbereich so um die 20. Die meinen, sie müssten jetzt auf einen Schlag professionell und ach so erwachsen wirken und teilweise kriegen sie das auch von daheim so gesagt - aber keine Bange, die sind zuallermeist auch noch durchaus lernfähig (obwohl sie oft nicht so wirken) und merken eines Tages, dass das der falsche Weg ist und sie sich vielleicht sogar lächerlich machen. Die meisten kommen schon auf den Trichter, spätestens wenn sie mal im Berufsleben Gas geben und zeigen müssen, was sie so zu bieten haben oder auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hessen001 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 17:08
im Alltag mit dem Mantel und Strickschal

Ach ähm, das mach ich aber auch 😂

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Man kann auch mit sehr gegensätzlichen Menschen gut auskommen und gerade dann auch viel voneinander lernen. Es müssen nur beide Seiten dafür offen sein.
Der Studiengang hat ja schon seine Klischees, aber letztlich wollen die ja auch Priester werden und müssen dann auch lernen mit Menschen zu interagieren und auch die Jugend zu verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung mit Höhen und Tiefen

Studiere lieber Kunst - die sind umverklemmter als Theologen ;-)


Bearman1974  14.10.2020, 14:59

Ich frage mich gerade was der "unverklemmteste" Studiengang ist eigentlich?

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MaryLynn87  14.10.2020, 15:01
@Bearman1974

Ich schätze, das wären die Hautärzte. Bei denen fallen nämlich auch Geschlechtskrankheiten ins Fachgebiet.

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Bearman1974  14.10.2020, 15:03
@MaryLynn87

Den Facharzt man ja erst nach dem Studium. Nein, so während des Studiums. Würde jetzt spontan BWL sagen aber die hatten auch immer so einen Stock im Hintern damals :-)

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MaryLynn87  14.10.2020, 15:05
@Bearman1974

Hm... dann vielleicht die von der BOKU...die haben zumindest immer Graswitze drauf.

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okieh56  14.10.2020, 16:23
@Bearman1974

Medizin! Die sind völlig hemmungslos und nichts Menschliches ist ihnen fremd.

Theologen sind ja nunmal Berufssexmuffel ;-)

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Bearman1974  14.10.2020, 16:27
@okieh56

Mediziner waren zu meiner Zeit aber noch nicht so die partyleute. Dann noch eher die Pharmazeuten. Naja zumindest waren dort die hübschesten Mädels. ;-)

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okieh56  14.10.2020, 16:36
@Bearman1974

Pharmazeuten kennen ja auch sämtliche Drogen und ihre Wirkungsweise ;-)

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ascivit  18.11.2020, 03:21
@okieh56

Und Chemiker. Bei uns waren es immer die Chemiker, die den schlimmsten Ruf hatten

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Zum Teil liegt das sicher auch am Studienfach.

Aber wie kannst du nach einem kurzen Kennenlernen behaupten, dass alle deiner Kommilitonen verklemmt und verstaubt sind?

Woher willst du wissen, dass keiner von denen Spritztouren mit dem Auto macht oder wandert?

Versuch doch einfach mal ein bisschen offener auf Menschen zuzugehen und sie nicht nach wenigen Stunden in Schubladen einzusortieren. Dann findest du auch leichter Anschluss.

Weil es sich um THEOLOGIE-Studenten handelt.

Wechsle mal die Fachrichtung.


Hessen001 
Beitragsersteller
 14.10.2020, 15:31

Ja ne, ich will ja Theologie studieren. Was bringt es mir da, die Fachrichtung zu wechseln? 😂

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MaryLynn87  14.10.2020, 15:31
@Hessen001

Wenn du dich dort so offensichtlich nicht wohl fühlst, dann wirds wohl nicht das Richtige für dich sein.

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