Warum sind Schildkröten keine Brückentiere?

2 Antworten

Moin,

na, wie lautet denn die Definition für ein Brückentier?

Das sind „Mosaikformen”, die evolutionsbiologisch betrachtet Merkmale von stammesgeschichtlich (phylogenetisch) älteren und jüngeren Gruppen in sich vereinen. Ein Brückentier muss dabei nicht zwangsläufig in direkter Abstammungslinie zu einer der beiden Gruppierungen stehen, es reicht, wenn ein weitläufiger Zusammenhang besteht aufgrund jeweiliger Merkmale der beiden Gruppierungen.

Und zwischen welchen Formen sollen denn nun Schildkröten vermitteln? Klar, zwischen der phylogenetisch älteren Gruppe der „Reptilien”, aber zu welcher phylogenetisch jüngeren Gruppierung? Hier kämen nur Vögel oder Säugetiere in Betracht. Und welche Merkmale sollen Schildkröten mit diesen Gruppierungen teilen?

Bliebe noch die alternative Sicht, dass die Merkmale der „Reptilien” als die der jüngeren Gruppierung aufzufassen wäre. Aber dann käme nur eine Vermittlerrolle zu den Amphibien in Frage. Und welche Schildkrötenmerkmale sollen denn dann typisch amphibisch sein?

So oder so wird daraus kein Schuh. Darum sind Schildkröten keine Brückentiere.

Übrigens interessanter sind da schon die Fragen, ob Krokodile Brückentiere sind?! oder ob (Wasser-)Schildkröten als lebende Fossilien angesehen werden können?!

LG von der Waterkant

Das im Netz nichts steht ist falsch, du brauchst nur die Definition von Brückentieren (oder Mosaikformen) zu verstehen. Es sollte relativ leicht rauszulesen sein warum, die Definition bei Schildkröten NICHT zutrifft. Als kleiner Hinweis, wenn du nicht darauf kommst: siehe auch "lebende Fossilien".

Definitionen aus dem Netz z.B. ist: (kommt recht bald, wenn man nach "Brückentieren" googelt). Ja ich war Faul und habe es mit der Zitatwüste mir einfach gemacht, aber es trifft jede selbst getroffene Aussage dazu die Nötig ist zur Erklärung, gerade wenn einer beschreibt "er würde nichts finden". In dem falle, so simpel war es dann doch nicht. Viel Erfolg !

Als  Mosaikformen (auch  evolutionäres Bindeglied) bezeichnet man in der Evolutionsbiologie Organismen die Merkmale zweier Taxa besitzen. Dabei stehen sie nicht zwangsläufig in gradliniger Beziehung zu den beiden Taxa, es können auch nahe Verwandte davon sein.
Mosaikformen werden daher auch als  Zwischenformen oder als  Übergangsformen bezeichnet. Es handelt sich dabei jedoch um Organismen, die Merkmale von stammesgeschichtlich älteren und stammesgeschichtlich jüngeren biologischen Gruppen in sich vereinen. Sie stehen evolutionsbiologisch betrachtet zwischen den beiden Taxa.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mosaikform
Unter einem Brückentier (auch Mosaikform) versteht man ein Tier, das Merkmale zweier unterschiedlicher Tiergruppen (Säugetiere, Fische, Amphibien, Vögel) in sich vereinigt. Für die Evolutionstheorie ist die Existenz von Mosaikformen (Brückentieren) ein wichtiges Faktum; man kann davon ausgehen, dass Arten sich nicht nebeneinander, sondern auseinander entwickelt haben (= Evolution). Man unterscheidet zwischen fossilen, also bereits ausgestorbenen Brückenformen (z.B. dem Archaeopteryx) und rezenten, also heute noch lebenden Mosaikformen (z.B. dem Schnabeltier).
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