Warum sind Menschen meist undankbar?
"Undank ist der Welt Lohn" - das ist schon ein Spruch aus biblischen Zeiten.
Meine Beobachtung ist, dass Menschen es in der Regel nicht wirklich "danken", wenn jemand große Opfer für sie bringt, etwas für sie aufgibt etc. Gar nicht selten hauen sie den dann sogar noch in den Pfanne, der ihnen hilft.
Doch warum ist das so?
7 Antworten
Letztendlich ist der Mensch, genauso wie alle Tiere, ein egoistisches Wesen, das zu allererst den eigenen Vorteil und das eigene Überleben priorisiert.
Alles andere ist zwar sehr nobel und schön, aber halt auch unnatürlich.
Darum sollte man sich gut überlegen, für wen man Opfer bringt. Und das sowieso nur dann machen, wenn auch irgendwann eine Gegenleistung zu erwarten ist.
Viele Menschen verwechseln Großzügigkeit mit Dekadenz und Freundlichkeit mit Schwäche und denken sich, wer bereitwillig soviel für andere gibt, der hat eh im Verhältnis zuviel und darf daher schamlos ausgenutzt werden.
"Viele Menschen verwechseln Großzügigkeit mit Dekadenz und Freundlichkeit mit Schwäche und denken sich, wer bereitwillig soviel für andere gibt, der hat eh im Verhältnis zuviel und darf daher schamlos ausgenutzt werden."
Das macht Sinn.
Die Neigung bestimmte Güter und Leistungen als selbstverständlich zu erachten ist verbreitet. Das böse Erwachen folgt dann, wenn diese Dinge plötzlich ausbleiben... Wertschätzung muss jeden Tag neu geübt werden. Manche Menschen tun das z.B. mit einem Tischgebet und würdigen darin, dass sie Nahrung haben. Nur so als Idee. Geht aber auch ohne Religion.
Vermutlich weil man davon ausgehen, das jemand einem etwas gutes tut, weil diese Person dir etwas gutes tun will und dafür keine Gegenleistung erwartet. Ansonsten wäre es eine aufgedrückte Schuld. Ich kenne viele Menschen die durchaus dankbar sind, aber Dankbarkeit hat seine Grenzen.
Ja ich verstehe was du meinst, aber das ist das was ich mit Gegenleistung meine. Einen Gefallen zu tun impliziert nicht, das dein Gegenüber dir jetzt einen Gefallen schuldet bzw. man nicht in die Erwartungshaltung gehen darf, dass das jetzt so ist - das endet meist in Enttäuschung.
Ja, und doch wird oft so argumentiert, das finde ich problematisch:
"Leihe mir doch mal was, ich würde für dich das gleiche tun!"
Aber es ist eben eine Lüge, er/sie würde nicht unbedingt das gleiche tun.
Ich erwarte keine Dankbarkeit , wenn ich " große Opfer " bringen , oder etwas aufgeben würde
Denn das würde ich nur für Menschen machen , die mir am Herzen liegen und die ich liebe
Also meine Kinder und meine Freunde
Von diesen Menschen will ich auch überhaupt keine Dankbarkeit
dann lebst du scheinbar in einen umfeld, wo das so ist. ich selbst kenne zwar auch solche menschen, aber das ist nicht die mehrheit. in meinem umfeld erlebe ich häufig dankbarkeit. im übrigen ist es natürlich etwas unbeholfen alle menschen über den kamm zu scheren. dennoch, die undankbaren sind scheinbar egoistisch veranlagt und nur auf ihren vorteil bedacht. sie interessiert nur die umsetzung ihrer erwartungshaltung. nach deren umsetzung ist der fall für sie erledigt.
Ich meine nicht, dass dafür nun eine Gegenleistung folgt.
Sondern mal ein simples Beispiel, im Freundeskreis so erlaubt:
X bittet Y, ihm Geld zu leihen weil er in Not ist.
Aber als es dann mal andersherum war und Y von X was wollte, da war auf einmal Sense.