Warum sind manche Leute richtig extrem auf eine Automarke fixiert?

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Hallo!

Einen Mercedes der C-Klasse fahre ich auch, habe ich mir kurz vor meinem 23. Geburtstag gebraucht gekauft. Damals war das ein Traumauto und auch ein gewisses Statussymbol, das ich mir einfach leisten konnte und das in irgendeiner Weise sicher eine Belohnung darstellte.

Außerdem bin ich in einem W124 großgeworden und wollte das Fahrgefühl, diese hervorragende Zuverlässigkeit und auch dieses Stück Verbundenheit wieder irgendwie erleben - da hat sich der C180 Classic Automatik dann einfach angeboten. Außerdem hatte Opel keine vergleichbare Limousine dieser Klasse mehr im Programm - sonst wäre ich wohl bei Opel geblieben und hätte mir wieder einen Omega gekauft. Aber da hat Opel einfach modellpolitische Fehler gemacht.

Ich bin mittlerweile soweit, dass ich nicht willens bin, die Marke oder überhaupt das Automodell zu wechseln. Ich definiere mich nicht über Autos und stehe darüber, wenn sich jemand über meinen W202 lustig zu machen versucht - wer das nötig hat, der lenkt damit nur von eigenen Komplexen ab. Dass ich der Marke treu zu bleiben gedenke hat aber inzwischen sowieso ganz andere Gründe, über die dich vielleicht ein Flayer von ca. 1997 informiert, der vom damaligen Auslieferungshändler beigelegt worden ist.

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Und das kann ich exakt so bestätigen, das könnten auch meine Worte sein. Ich habe den ersten C180, den ich noch immer fahre (251.000 Kilometer ohne große Reparaturen) mit wegen der besonderen Qualität und Präzision erworben, der nächste wird gekauft weil ich weiß, dass es ein hervorragendes Auto ist und ich mich auf die Mercedes-Serviceorganisation verlassen kann, egal ob in Frankfurt, Würzburg oder in Berlin oder sonst irgendwo. Ich weiß, dass Mercedes mich nicht im Stich lässt, wie es zum Beispiel BMW getan hat und davor auch noch Audi - so etwas vergisst man nicht, das Gegenteil honoriert man dafür, man geht nämlich da hin, wo man gut bedient wird. Freie Werkstätten sind für mich kein Thema, weil ich hier zu viel Pfusch erlebt habe und zu viele Basteleien, zu viele Hobbyschrauber mit Meisterbrief aber ohne Ahnung und es preislich kaum einen Unterschied macht in meiner Region, wo du hingehst.

Zudem habe ich mich an die Anordnung der Bedienelemente, die bis zur für mich als nächstes Auto in Frage kommenden E-Klasse W211 als E200 Kompressor Classic Automatik grundsätzlich noch immer wie in den Siebzigern gewesen ist, und die ganzen Detaillösungen so sehr gewöhnt, dass ich mich nicht mehr zwingend umgewöhnen muss. Vielleicht bin ich auch zu faul dafür. Ich hatte auch mal einen Siebener-BMW, mit dessen Bedienung ich einfach nicht zurecht gekommen bin (und der unzuverlässig war mit verheerendem "Service" - wahrscheinlich bedienen die bei BMW lieber coole Hipster mit Leasing-Einsern oder dem Dreier-Dieselkombi mit kleinstem Motor, aber fettem M-Optikpaket als technikaffine Siebener-Fahrer mit finanziellen Reserven, aber das ist dann deren Problem - ich hab' mir das gemerkt und kaufe keinen BMW mehr). Bin wahrscheinlich eher der Mercedes-Typ. Ich denke noch dran zurück, wie es hieß, die seien da so arrogant, aber selbst als Neukunde wurde ich absolut zuvorkommend und höflich behandelt, habe sofort alles bekommen, was ich wollte. Autokauf ist Vertrauenssache und da war Mercedes bisher neben Opel und Ford am besten. Meine Ansicht wäre im Vergleich, dass ich bei Mercedes König Kunde bin und bei BMW ein Dödel, der Geld bringt, ehe man ihn hängen lässt.

Außerdem weiß ich, dass dieses Auto immer ankommt, alles hat was ich wünsche und auch, dass ich jedes andere Auto egal welcher Güte und Marke unweigerlich mit einem Mercedes vergleichen, das Haar in der Suppe suchen und finden würde und binnen kurzer Zeit wieder den Mercedes-Verkäufer aufsuchen würde mit der Bitte, eine C-Klasse oder vielleicht mal eine E-Klasse zu organisieren. Ich bin mit Mercedes bisher nicht nur besser und zuverlässiger gefahren als mit anderen Marken, sondern auch günstiger durch geringe Reparaturanfälligkeit und wirklich günstige Preise für Kundendienste und andere Dienstleistungen. In der Premiumklasse liegt Mercedes deutlich unter BMW-Preisen und ein gutes Stück unter VW und Audi - sicher auch weil die Marke viele Fuhrparks, das Taxigewerbe und ähnlich preissensible Flottenbetreiber versorgt, die man verlieren würde, wäre man teurer.

Zugegeben: Nach dem Thema W211 hat sich das Thema Mercedes für mich erledigt so wie sich Opel für mich erledigt hat mit der unattraktiven Modellpalette und auch Ford zusehends uninteressant wird, aber soweit denke ich noch nicht - zumal der W202 sicher noch etliche Jahre hält. Der rostet noch nicht mal nennenswert, ist scheckheftgepflegt und wird mit Umsicht bewegt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Auto, Menschen, Deutschland)

bei Autos ist man oft auch geprägt von den Eltern. Mein Vater ist früher - warum auch immer - nur Opel gefahren. Also waren meine ersten 4 Autos auch Opel.

Mittlerweile bin ich aber von Toyota überzeugter und fahre seit 10 Jahren Toyota. Und wenn ich mal nicht mehr überzeugt bin, such ich mir ne andere Marke.

Mir ist eigentlich völlig wurscht, was aussen auf meinem Auto draufsteht, es muss zuverlässig sein, ich muss es mir leisten können und es muss mir gefallen bzw. ich muss davon überzeugt sein.

Als Führerschein-Neuling mit begrenztem Budget sollten die Prioritäten evtl. anders sortiert werden, aber das muss jeder mit sich selber ausmachen...

Gibt dann natürlich auch die Poser und Proller, die auf fette Premiummarken stehen...

Wie war das? Was man für ein Auto fährt sieht jeder. Die Nachbarn, die Arbeitskollegen, Freunde. Was wichtiger ist, nämlich die eigenen vier Wände, das sehen nur ganz wenige, und deshalb lässt sich auch schlecht damit angeben

Leute die Autos schlecht reden haben eh meistens keine Ahnung. Deine Freundin läuft lieber als Mercedes zu fahren.
das ist einfach nur Gelaber.

Warum sind manche Leute richtig extrem auf eine Automarke fixiert?

Ich beobachte dieses Phänomen ebenfalls seit Jahren, und kann es mir auch nicht vollständig erklären. Hier immerhin mal ein Antwortversuch:

Man macht sich damit selbst "seine" Marke, mit welcher man sich identifizieren kann. Über etwaige Fehler wird dann eher großzügig hinweggesehen, über den Tellerrand wird selten geblickt. Hierbei entsteht das Gefühl, stets das bestmögliche Produkt erworben zu haben - weil man ja nicht schaut, ob es bei anderen Marken möglicherweise ein besseres gibt. Und selbst wenn mal in einem Dacia der gleiche Motor verbaut wird wie in einem hochpreisigen Mercedes - Benz, wie es aktuell der Fall ist, wird diese Information entweder als Unsinn abgestempelt, oder ignoriert. Auch schick: Selbst "umgelabelte" Fahrzeuge werden Konkurrenzprodukten vorgezogen. Konnte man beim ersten VW Sharan gut sehen. Der war technisch und sogar optisch fast 1:1 ein Ford Galaxy, deutlich teuerer als dieser, bot also keine Vorteile. Trotzdem wurde er deutlich besser verkauft. Ganz ähnlich beim Mercedes - Benz Citan / Renault Kangoo.

Ich kann es sogar ansatzweise verstehen. Ich persönlich zum Beispiel kaufe alles von SONY, egal ob Handy, Laptop, USB - Stick, Cassette, TV, MP3 -Spieler oder sonstwas. Aber ich habe meine Grenzen. Würde diese Firma plötzlich massiv "badge engineering" betreiben, also ihr Logo auf ein Fremdprodukt pappen, käme ich mir schlichtweg verarscht vor, und würde das Produkt nicht mehr kaufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung