Warum sind Kinder glücklicher als Erwachsene?

16 Antworten

Kinder haben weniger "große" Sorgen

Kinder haben weniger tägliche Verpflichtungen

Sie sorgen sich in der Regel nicht darum "ist noch genug Geld da um über den Rest des Monats zu kommen? Kann ich mir die Reparatur der Waschmaschine diesen Monat leisten, oder sind geeignete Winterstiefel für die Familie diesen Monat wichtiger?".... etc.

Sie denken bei Weihnachten daran Geschenke zu bekommen. Erwachsene dagegen denken dabei an die Kosten und den Stress bis man diese Geschenke beisammen hat die man verschenken will/ soll. Erwachsene denken an die anstehenden Verpflichtungen der Verwandtschaft gegenüber, das Deichseln der Besuche bei den einen Großeltern und dann bei den anderen Großeltern, bei wem wird dieses Jahr Heiligabend verbracht und wenn nicht warum.

Ein Kind bekommt eine Zahnspange, "einfach so" und ärgert sich mit der entsprechenden Pflege davon herum - der Erwachsene sieht zum Größten Teil die damit verbundenen Kosten die erst mal aufgebracht werden müssen.

Das Haustier ist lieb und süß und knuffelig.... es macht so lustig Männchen, bettelt um Leckerlies. Ein "ewig geliebter" Wegbegleiter und bester Freund. Währenddessen weiß der Erwachsene welche Arbeit damit zusammenhängt. Täglich das Katzenklo ausmisten bzw. mehrfach pro Tag Gassi gehen, die Tierarztbesuche und damit verbundenen Kosten, die kaputten Gegenstände daheim, die "irgendwann wenn das Tier mal nicht mehr ist" anstehende Renovierung des Zuhauses.

Ein Kind denkt idR von heute bis zum nächsten Wochenende, vielleicht bis zum nächsten Geburtstag (wenn er maximal nur noch ein halbes Jahr entfernt ist), vielleicht von einem Geschenkefreundlichen Feiertag zum Nächsten... Während der Erwachsene sich Gedanken macht um nächstes Jahr, oder um das was in 5 Jahren ansteht... um seine Rente in 25 Jahren, oder.... etc.

Kinder nehmen viel wahr von ihrer Umwelt. Sie sind noch näher am Boden, sehen daher eher die Raupe oder den Käfer. Sie betrachten alles neugieriger und offener, nehmen sich unterwegs auch mal die Zeit etwas bewusst wahrzunehmen. Und der Erwachsene, der vielleicht zeitgleich mit diesem Kind unterwegs ist? Der hat seine Einkaufsliste im Kopf, denkt über anstehende Termine nach oder darüber was noch alles an Aufgaben daheim wartet für diesen Tag, geht vielleicht den letzten Konflikt mit den Schwiegereltern durch.... und verpeilt nebenbei das das Kind nur stehengeblieben ist weil am blühenden Busch etliche wunderschöne Schmetterlinge sitzen.

An dem Erwachsenen rast also vieles an alltäglichen kleinen Sinneseindrücken vorbei - weil er so zugebaut ist durch seinen Alltag.

Einfach stehen zu bleiben, die Schmetterlinge am Busch zu beobachten, oder dem aufgeregten kleinen Vögelchen (mit lauter Singstimme) zu lauschen.... dafür bleibt dem Erwachsenen auch oft leider keine Zeit.

Mein inneres Kind existiert noch immer, häufig verlangt es Aufmerksamkeit.... und wenn es einrichtbar ist, genieße ich einen Moment der kindlich geprägten Wahrnehmung meiner Umwelt.

Das Schöne dabei: Meinem Nachwuchs machte es während des Aufwachsens Spaß das ich selbst auch Spaß hatte beim "Entdecken" der Umwelt. Ich weiß noch wie ich meinen Nachwuchs im Kindergartenalter dazu ermutigte zusammen mit mir in die riesengroße Pfütze vor dem Kindergarten reinzuspringen (wir hatten Gummistiefel an - und die restlichen Klamotten kann man ja waschen).

Kinder brauchen nicht viel um glücklich zu sein. Wenn sie zuhause eine Bezugsperson haben, die immer für sie ansprechbar ist und sich auch liebevoll mit ihnen abgibt, ihre Wünsche und Ideen teilnahmsvoll annimmt in allen Situationen, fühlen sie sich absolut geborgen und sind so glücklich in ihrem Dasein. Vorallem wenn sie ihre Unbefangenheit verständnisvoll ausleben dürfen.

Wenn man als Erwachsener das " Kind im Manne " nicht abwirft, kann man seinen geistigen Alterungsprozess so weit verlangsamen, so daß man sich immer jung fühlt bis in´s hohe Alter, beinahe die Einstellung eines Kindes behält.

Ich selbst, bereits im Rentenalter, habe mich trotz anstrengender Arbeit im Berufsleben immer liebend gern mit Kindern abgegeben, so daß sie mir oft sagten, sie könnten mein Alter gar nicht richtig einschätzen. Unter uns bist du so wie wir, unter Erwachsenen aber anders.


dfllothar  16.01.2017, 09:34

Aber noch abschließend bemerkt: Bei allem Verständnis für das kindliche Verlangen bin ich aber nicht für vollkommen antiautoritäre Erziehung, sonst würde vieles ausrastern.

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Berufsbedingter und privater stress nimmt zu mit dem alter.. mehr verantwortung, mehr aufgaben, mehr probleme kommen auf einen zu und die zeit wird immer knapper...

Kinder leben ganz im Moment, für sie zählt nur das Hier und Jetzt. außerdem tragen sie keine Verantwortung und denken nicht über die Zukunft nach. Ganz wie ein Kind kann man als Erwachsener wohl nicht leben, aber natürlich kann man an der eigenen Einstellung arbeiten. Ich bin auch nicht immer glücklich, aber ich versuche, mir jeden Tag klarzumachen, welch ein Glück ich habe, in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein. Ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, habe es warm, habe Freunde und einen Beruf, der mich ausfüllt. Wenn ich mir das klarmache, bin ich zumindest zufrieden.

Nein, Erwachsene mit der Einstellung eines Kindes sind unreif.

Denn Erwachsene sehen das große Ganze, und das große Ganze läuft verdammt mies. Das große Ganze überschattet die Freude an den kleinen Dingen.