Warum sind Fotografen immer noch so teuer?

8 Antworten

erstmal bestimmt die Personalkosten. Die Farben sind schon besser im Vergleich zu denen die die meisten daheim haben. die Fotos von Kindern zum Beispiel die man machen lässt sehen viel schöner aus als die von daheim weil einfach mit dem ganzen Licht und so viel besser gearbeitet wird. so würde ich mir das erklären...

Alleine die Blitzköpfe kosten locker nen Tausender, Software und Rechner müssen angeschafft und regelmäßig auf dem laufenden gehalten werden. Geräte halten nicht ewig. Man muss für eine gute Studioausstattung mind. 20-30.000 hinlegen (Stative, Schirme, Hintergründe, Verbrauchsmaterial...). Eine Vollformatkamera incl. Objektiven und Zubehör kostet auch nochmal 10.000 Euro. Ein Printer, ein Scanner mit sehr guten Leistungen und hoher Produktivität incl. der nötigen Software kann man leasen aber auch diese Gebühr muss monatlich entrichtet werden. Nach den ersten miesen Billigabzügen die Dir Kunden um die Ohren hauen würdest Du es Dir auch schnell überlegen lieber in gescheites Handwerkszeug zu investieren. Weil immer weniger Menschen dank der billigen Digiknipsen zu einem Fotografen gehen, sinkt sein Umsatz. Da ein Fotograf eben auch neben Luft zum Atmen andere Güter braucht, sich auch was ansparen will, seinen Kunden ein ansehnliches Ambiente bieten möchte und muss... und all diese Kosten AUSSSCHLIESSLICH aus den Einkünften durch seine Kunden erfolgen ergeben sich nunmal diese Preise. Auch fortbilden muss er sich. Urlaub wollen wir ihm auch gönnen. Ein Firmenfahrzeug (oder soll er seine teure Ausrüstung mit dem Bike zu Außenterminen fahren?) kostet auch Geld, das Finanzamt, Versicherungen Handwerkskammern halten auch die Hand auf. Angestellte wollen ebenfalls Geld sehen und da so manche Menschen ihre "Feiern" auf das wohl verdiente Wochenende legen muss er seinen Assistenten einen Aufschlag zahlen. Wer will schon gerne am WE, wenn die anderen mit ihren Kindern im Schwimmbad liegen freiwillig und ohne Anreiz arbeiten? Du siehst - manche Fragen relativieren sich wenn man sie exakter beleuchtet.


cmyk61  06.07.2010, 13:48

ich vergaß: manche Geräte müssen mehrfach vorgehalten werden. Oder würdest Du es begrüßen, wenn Du heiratest und ich Dir absagen würde weil meine Kamera just 20 Minuten vorher den Geist aufgab?

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trine8106 
Beitragsersteller
 06.07.2010, 13:53
@cmyk61

Wollte hier niemandem auf den Schlips treten, die Frage war aus reiner Neugier gestellt und vor allem Situationsbedingt, da ich gerade von meinem kleinen Schatz habe Bilder machen lassen.

Siehste ich spare da nicht dran, ich wollte es nur einmal gerne wissen.

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Das Fotografieren ist ein Handwerk - und gutes Handwerk kostet!

"Knipsen" kann jeder...

Ganz einfach. Der Fotograf fotografiert nur 5-10% seiner Arbeitszeit. Der Rest ist Bildbearbeitung, Aquise, Weiterbildung, Buchhaltung etc. All diese Kosten fließen natürlich in den Preis ein. Du gehst ja auch nicht in einen Supermarkt und willst die Gummibärchen für 20 Cent kaufen, nur weil du nicht bereit bist, alle weiteren Kosten des Unternehmens mitzubezahlen.

Mit Kosten für Chemikalien etc. hat das überhaupt nichts zu tun. Die Ausrüstungskosten sind nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten.

Die Hauptleistung eines Fotografen sind nicht seine Ausrüstung, sondern seine kreativen Ideen, seine Bildkomposition, sein Stil, sein Auge für Momente. DAFÜR bezahlt ihr. Und das war früher so und ist heute immer noch so.

In die 10% Fotografierzeit fließt also das ganze Wissen und die Erfahrung der restlichen 90% Zeit ein. Ohne die 90% gäbe es keine Fotografen und damit keine tollen Bilder.

250-1000 Euro für ein Fotoshooting mit allen bearbeiten Bildern sind also völlig normal, je nach Qualität des Fotografen.

Die meisten Fotografen wollen einfach schnell Reich werden, sie wissen ja auch nicht wie anstrengend es sein kann in einem normalen Job 2000 Euro zu verdienen. Dann bieten sie dir noch Collagen und Pakete an die angeblich viel billiger sind im Vergleich zu den hohrenden Einzelpreisen. Und da man sie zu schönen Ereignissen bucht nutzen sie unserer Gefühle aus um sich die Taschen voll zu stopfen. Lass dich von dem Gejammer über hohe eigene Kosten nicht täuschen, das jammern gehört zu einem guten Unternehmer dazu.