Warum sind die Menschen so fokussiert auf ihr Alter?
Beispiel: Mit 18/19 sollte man ein Studium oder Ausbildung absolviert haben und zusätzlich einen Führerschein besitzen. Mit 20 sollte man eine Beziehung haben und mit 25 eine Ehe. Zwischen 25 und 30 sollte man ein Haus, Auto und auch Kinder haben.
Aber warum orientieren sich die Menschen an ihrem Alter, obwohl es sowas wie ein „Alter“ nicht gibt? Das ist doch eigentlich nur eine Illusion und eine bedeutungslose Zahl.
Diese Mentalität ist doch oberflächlich und teilweise auch extrem toxisch, weil dadurch viele Menschen Depressionen oder Komplexe entwickeln.
9 Antworten
Sind die Menschen das wirklich? - Ist es nicht eher so, dass die meisten Menschen Vorstellungen von Ihrem Leben haben, welches Unabhängigkeit und idealerweise Wohlstand beinhaltet? - Die meisten Menschen streben nach einem "schönen" Leben... und deine genannten Altersangaben sind doch nur "realistische" Anhaltspunkte, zu welchem Zeitpunkt man mit Fleiss und Arbeit, dieses Ziel erreichen könnte.
Müssen tut man gar nichts... da jeder sein eigenes Leben, nach seinen eigenen Vorstellungen lebt.
Alter hat zwar für uns Menschen schon eine Bedeutung, weil das Leben einfach vergänglich ist. Und umso älter man wird, umso mehr gibt einem der Körper zu verstehen, dass man vielleicht etwas kürzer treten muss. Mit dieser Realität vor Augen, ist es doch einfach nur logisch, dass ich meine Kinderplanung nicht auf meinen 50igsten Geburtstag verlege... und dass mir ein Studiums-Abschluss mit 40ig, wahrscheinlich nicht mehr ganz so viel bringt, wie mit anfangs 20ig.
Oberflächlich und Toxisch finde ich es nicht, wenn Menschen sich in ihrem Leben dafür entscheiden, für Ihre Träume zu arbeiten. Und wer sich für ein Leben entscheidet, in dem er einfach in den Tag hinein lebt, braucht nicht neidisch auf die Menschen zu sein, welche sich Ziele gesetzt haben.
hmm? Du schreibst doch in deinem Beitrag, dass du die Mentalität bezüglich den Erwartungen in Verbindung mit dem Alter, als oberflächlich und extrem toxisch empfindest... - und das sehe ich halt aus meinem genannten Grund anders.
Gesellschaftliche Erwartungen... mag es schon auf eine gewisse Weise geben. Aber vielleicht glauben wir auch nur, dass diese "Erwartungen" existieren, weil eben um uns herum, so viele Menschen dieses für sich gesetzte Ziel erreicht haben.
Ich für meinen Teil, würde nicht nach solchen "gesellschaftlichen Erwartungen" streben. Ich habe weder Haus, noch Auto, noch Kinder... obwohl ich gemäss deinen genannten Zahlen, dies alles schon längst hätte erreichen müssen. - Es verurteilt mich niemand dafür, dass ich diese "Ziele" nicht erreicht habe oder nie erreichen wollte. Und es kümmert mich auch nicht im geringsten, wenn mein Nachbar mit seinem hübschen, grossen Auto vorfährt... oder meine Kollegin liebevoll ihre vielen Kinder gross zieht. Und wenn mich mal jemand fragt, weshalb ich dies oder das nicht habe... kann ich dazu stehen, dass so was in meinem Leben einfach keine Priorität hat.
Du verstehst aber anscheinend nicht, weshalb ich es toxisch finde.
Nur weil es in deinem persönlichen Umfeld nicht so ist (Was ich nicht glaube, weil du indirekt meine Aussage bestätigst) muss es nicht bei jeden so sein. Ganz im Gegenteil: Die meisten Menschen leben danach. Ich weiß auch gar nicht, warum hier einige Personen behaupten, dass es nicht so wär.
Dann erkläre mir doch in anderen Worten, weshalb du das eben so toxisch findest =) - ich würde wirklich sehr gerne deine Ansicht besser verstehen können.
und naja... ich schreibe ja, wie ich das ganze persönlich sehe... und wie ich das ganze persönlich empfinde. Natürlich ist es möglich, dass ein anderer Mensch die Situation eben ganz anders empfindet... und ich finde es daher schon sehr interessant zu lesen, weshalb die Ansicht eben so anders ist =) - ich finde auch interessant zu sehen, woher zum Beispiel für jemanden scheinbar dieser konkrete "Druck" kommt, in einem gewissen Alter etwas erreicht haben zu müssen. - Sind es die Erwartungen der Eltern, die man versucht zu erfüllen? Sind es Soziale-Medien, die einem etwas Glauben lassen? Ist es der Kollegenkreis, der einem das Gefühl gibt, nicht mithalten zu können? - Es gibt so viele Faktoren... von denen ich persönlich der Meinung bin, dass sie nicht wirklich was zu berichten haben und getrost ignoriert werden können. - Auf der anderen Seite kann ich aber nachfühlen, dass es teils schwierig ist, seinen eigenen Weg zu gehen... und eben diese scheinbaren Anforderungen zu ignorieren.
Dann erkläre mir doch in anderen Worten, weshalb du das eben so toxisch findest =) - ich würde wirklich sehr gerne deine Ansicht besser verstehen können.
Beispiel: Ein Mann ist 30 Jahre alt. Er hat kein Studium/Ausbildung abgeschlossen, er hat keinen Führerschein und er hat auch kein eigenes Haus/Wohnung.
Seine Familie und Freunde sprechen ihn ständig darauf an und das macht ihn einen sozialen Druck. Auf ihn wird ständig eingeredet. Ihm wird beispielsweise gesagt, dass ihn so keine Frau nehmen wird.
Irgendwann wird es seine Psyche belasten und er entwickelt Depressionen, weil er denkt, dass er ein Versager ist und nicht wertvoll ist. Und so geht es tatsächlich vielen Menschen in der Realität.
Diese oberflächliche Mentalität ist deshalb toxisch.
ach so... dann habe ich das richtig vermutet. Und ja, ich kann dich sehr gut verstehen und kann auch nachvollziehen, wie einem so was unglaublich belasten kann.
Vielleicht müsste sich dieser Mann einfach selbst einmal bewusst werden, was "er" von seinem Leben erwartet und ob "er" mit seinem Leben zufrieden und Glücklich ist... ganz unabhängig von seinem Umfeld, welches auf ihn einredet. - Denn wie man sein eigenes Leben leben möchte, liegt in der Regel in den Händen jedes einzelnen. - Und ist es in der heutigen Zeit nicht so, dass jeder gerne ein einzigartiges Individuum sein möchte? - Weshalb sollte man sich denn von irgendwelchen "idealen" Lebensvorstellungen anderer Menschen beeinflussen lassen?
Ich kann zwar nur von mir reden... da ich mein eigenes Leben einfach am besten kenne. Auch ich ertappe mich manchmal auch mit Gedanken, eine komplette Versagerin zu sein, wenn ich wieder einmal unter die Nase gerieben bekomme, wie locker und einfach sich andere Menschen Träume erfüllen, die ich mir selbst aus Rücksicht, Vernunft u.s.w. längst abgeschminkt habe. Ich muss mir dann auch immer wieder in Erinnerung rufen, dass ich bin, wie ich bin... und meine Gründe habe, so zu leben, wie ich mein Leben lebe. - Ansonsten würde ich wahrscheinlich ebenfalls meinen Mut verlieren und mich als Nichts fühlen.
So ist leider unser Leben... es scheint ein ewiger Konkurrenzkampf zu sein... man sieht, wie das Leben anderer schöner zu sein scheint... und manchmal wird man damit direkt konfrontiert, weil man eben nicht mit allem mithalten kann oder möchte. Und es braucht schon ziemlich viel Kraft, dem ganzen entgegenzustehen und sich nicht einreden zu lassen, dass die eigene Vorstellung vom Leben, falsch ist.
Wenn ich gelegentlich das wetteifern zwischen Menschen beobachten kann, bei dem es scheinbar nur darum geht, wer das schönere Auto, Smartphon, Haus u.s.w. hat... tut mir das schon etwas leid, weil ich davon ausgehe, dass solche Menschen extrem viel Energie und Geld in diesen Wettkampf investieren und sich dabei wahrscheinlich mental nicht viel besser fühlen.
Hinsichtlich der Ausbildung z.B. Abitur/Studium übt die Wirtschaft Druck aus. Siehe G8 oder die Einführung von Bachelor/Master.
Hinsichtlich persönlicher Ziele ist’s eine gesellschaftliche Erwartung, die z.B. von Familie (wenn auch unbewusst) an einen herangetragen wird.
Mit Kindern ist halt so, dass man (wenn‘s gut läuft) im Alter Unterstützung erfahren kann. Also in gewisser Weise auch eine Altersvorsorge.
wenn man sich überlegt, wie digital alles inzwischen ist, muss man sich echt die Frage stellen, in wie weit man selbst im Alter mit der Situation klar kommt.
wenn man im Leben keine Etappenziele setzt dann erreicht man garnichts. Von daher ist es nicht falsch für bestimmte Lebensphasen bestimmte Ziele zu setzen. Zumindest bringt es einen dazu in den entsprechenden Lebensphasen an den Zielen zu arbeiten. Man kann auch schlecht mit 25 noch eine Lehre machen, mit 60 Kinder aufziehen und erst mit 65 Autofahren zu lernen würde auch nicht viel Sinn ergeben. Und für eine Beziehung wird es mit 20 wirklich hôchste Zeit; man mag sich ja nicht gerne verloren fühlen allein auf der Welt.
Mit dem Alter hat das nichts zu tun, sondern eher mit den gesellschaftlichen Erwartungen und Statussymbolen.
Niemand ist gezwungen, diese Liste abzuarbeiten. Du kannst Sachen auch auslassen, sogar alle auslassen. Und trotzdem ein gutes und glückliches Leben haben.
Der einzige Nachteil ist, dass du weniger Prestige erlebst. Mit dem Alter (jetzt wird das relevant!) ist dir das aber zunehmend mehr und mehr egal.
Ich geh mal nur auf die Thematik mit dem Alter ein.
Ich würde sagen das liegt daran das wir nun mal vergängliche (Sterbliche) Lebewesen sind und uns daher für gewisse abschnitte unseres Lebens auch bestimmte Ziele und Vorstellungen setzen/Machen.
Wären wir Unsterblich und nicht an eine Zeitbegrenzung gebunden würden wir uns tatsächlich überhauptnicht für unser alter oder zumindest kaum interesieren da 50 jahre das selbe für uns wären wie 100 oder mehr/Weniger.
Könnte man bestimmt noch weiter führen....
Ja, das stimmt. Der menschliche Körper ist eben ein biologischer Prozess. Das hat ja aber nichts damit zu tun, dass wir jedes Jahr Geburtstage feiern.
Darum geht es aber nicht.
Wenn eine Person eben mit 25 keine Ehe hat, wird diese Person langsam aber sicher depressiv oder entwickelt Minderwertigkeitskomplexe. Es geht auch um gesellschaftliche Erwartungen.