Warum sind die meisten Christen gegen Polygamie obwohl die Bibel es erlaubt?

20 Antworten

>>Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache dass die Bibel einem Mann mehrere Frauen erlaubt.<<

Hier gibt es einen grundsätzlichen Verständnisfehler. Im Christentum gibt es kein gesetzliches Denken "Du darfst dieses nicht, du darfst jenes nicht". Man wird durch Glauben von Gott gerecht erklärt. Nicht durch die Werke, denn das Gesetz konnte niemand halten außer Jesus, der sich für unsere Sünden hingegeben hat, damit wir zu Gott kommen können.

Epheser 2; 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
Römer 3; 21 Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: 22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, 23 denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes 24 und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.

Ein weiterer Fehler ist zu denken jeder Prophet habe mehrere Frauen gehabt. Jeremia z.B. durfte zu einem Zeitpunkt gar nicht heiraten, mir ist aber nicht ganz klar ob er später geheiratet habe. Daniel lebte wohl ehelos genauso wie Elia und Elisa. Hesekiel wahrscheinlich auch.

Ein weiterer Denkfehler ist zu glauben alle Propheten wären Männer gewesen. Debora z.B. war Richterin über Israel und Prophetin, sie war garantiert nicht mit mehreren Frauen verheiratet.

Wir Christen glauben daran, dass wir in einer Beziehung mit Gott leben können und wollen nicht, dass irgend etwas diese Beziehung behindert, denn wir lieben den Herrn.

Gleich zu Beginn der Bibel steht unter anderem geschrieben:

1.Mose 2; 23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen. 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.

Im neuen Testament erläutert Paulus seinem Schüler Timotheus welche Eigenschaften ein christlicher Leiter haben soll. Man beachte wie dieser eben sagt "einer Frau" nicht von entweder einer oder mehreren Frauen, sondern "einer Frau".

1.Timotheus 3; 2 Der Aufseher nun muss untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfrei, lehrfähig,

Von Anfang an waren weder Polygamie noch Scheidung vorgesehen. Ein Mann sollte mit einer Frau zusammen sein. Dann aber kam der Sündenfall. Deswegen sind die meisten Christen gegen Polygamie.


WissenschaftMT  26.02.2018, 02:59

Das ganze mal genau unter die Lupe genommen.

Glauben ist eben glauben.... und glauben kann jeder was er will! Du glaubst auch dass es richtig ist, was Du glaubst.

Aber hat das mit fundiertem Wissen zu tun? Der christliche Glaube kommt aus dem hebräischen Raum. Also müssen wir vom Urtext und die in diesem Zeitraum vorherrschenden Traditionen aus gehen.

Daher die Frage Wissenschaftlich betrachtet:

Definition und Terminologie

1. Die Ehe ist eine auf Dauer angelegte Bindung eines Mannes und einer Frau. Den daraus resultierenden interfamiliären Bindungen kam in der Antike eine große Wichtigkeit zu, sodass die Ehe auch als „relationship contracted between families“ bezeichnet wurde (Hanson 1989). Gesellschaftliche Konventionen sowie rechtliche Bestimmungen regeln den Beginn (Heirat / Hochzeit) und das Ende (Scheidung) einer Ehe ebenso wie die rechtlichen, finanziellen und sozialen Konsequenzen. Die Ehe ist zunächst ein privatrechtlicher Vertrag, der einen neuen Status, im Alten Orient speziell für die Frau, zur Folge hat; er kann mündlich oder schriftlich in Vertragsform (Ehevertrag) festgehalten werden. Bestimmte Aspekte der Ehe werden durch staatliches Recht geregelt; die Verletzung der Ehe (Ehebruch) kann als Verstoß gegen die gesellschaftliche und / oder religiöse Ordnung gewertet werden (Rothenbusch 2003; Westbrook 1990).

Die Ehe ist nach dem Alten Testament patriarchal: Der Ehemann ist Vorsteher der Familie, die familiäre Einheit wird entsprechend als „Vaterhaus“ (בֵּית אָבt ’āv) bezeichnet. Die Frau wechselt in die Familie des Mannes, die Ehe ist also patrilokal. Sie ist ferner patrilinear: Die Kinder aus einer Ehe werden als Nachkommen des Vaters gerechnet (vgl. die Filiationsangabe bei Personennamen: „x Sohn des y“). Die Ehe ist für die Frau exklusiv, der Mann kann weitere Ehefrauen haben, die Ehe ist also polygyn.

2. Das Hebräische kennt keinen Abstraktbegriff für „Ehe“. Der Ehemann wird als בַּעַל ba‘al „Herr“ bezeichnet, die verheiratete Frau als בְּעֻלָה bə‘ûlāh bzw. בְּעֻלַת בַּעַל bə‘ûlat ba‘al „(vom Herrn) Besessene / Beherrschte“. Daneben finden auch die neutralen Termini אִישׁ ’îš „Mann“ bzw. אִשָּׁה ’iššāh „Frau“ Verwendung (auch in Wendungen wie „ihr Mann“, „seine Frau“). Die Eheschließung ist durch eine spezifische Terminologie geprägt (s. ‎1.3.1.).

Gemäß den rechtlichen Formulierungen sind bei der Eheschließung Männer die handelnden Subjekte: Der Mann heiratet, die Frau wird geheiratet. Die Formulierungen lauten im Einzelnen (Guenther 2005; Scharbert 1977):

● „zur Frau nehmen (לקח  LQḤ)“: „A (Bräutigam) nimmt B (Braut) zur Frau“ bzw. „C (Vater des Bräutigams) nimmt B (Braut) für A (Bräutigam) zur Frau“
● „zur Frau geben (נתן  NTN)“: „D (Vater der Braut) gibt B (Braut) dem A (Bräutigam) zur Frau“
● „Frau sein / werden (היה  HJH)“: „B (Braut) ist / wird dem A (Bräutigam) Frau“
● „besitzen / beherrschen“: Der Mann „besitzt“ oder „beherrscht“ (בעל  B‘L Qal ) die Frau, diese „wird besessen“ oder auch „begattet“ (בעל B‘L Nif. ); בעל B‘Lwird auch neutral mit „heiraten“ übersetzt, trägt aber immer die Konnotation der Überordnung des Mannes über die Frau.
● „erwerben“: Nach  Rut 4,10 wird →  Rut „als Frau erworben“ (לי לאשׁה קנה QNH lî lə’iššāh), das Verbum steht jedoch mehrfach ( Rut 4,4 .5 .8 .9), sodass es sich nicht unbedingt um spezifische Eheterminologie handeln muss. In  Ex 22,15wird das Verb מהר  MHR gelegentlich mit „erwerben“ übersetzt, es bezeichnet genauer die Entrichtung des Brautgeldes (Mohar), s. ‎1.3.3.

In den Verträgen aus Elephantine bestätigt der Mann den Status der Verheiratung durch die Formulierung „sie ist meine Frau, und ich bin ihr Mann, von diesem Tag für immer“ (TAD B 2.6,4; 3.3,4; 3.8,4; vgl. Nutkowicz 2008).

..... und alles andere ist eben Glaube und nach unserem HEUTIGEN Verständnis ausgelegte Interpretationen.

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Mondmayer  26.02.2018, 07:35
@WissenschaftMT

Jo, ich würde mal sagen Fragestellung verfehlt

Warum sind die meisten Christen gegen Polygamie obwohl die Bibel es erlaubt?
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Weil sich Politik und Religion gerne mischen, um gemeinsam die Macht zu erhalten. Die Einehe ist ein politisches Vermächtnis des römischen Reiches, das von der Römisch-katholischen-Kirche ohne biblische Grundlage als Glaubensgrundsatz übernommen wurde.

Eine ähnliche Vermischung spricht auch die Frage an: "Warum müssen Musliminnen ein Kopftuch tragen, obwohl es im Koran nicht gefordert wird?"


DCPCookie  23.07.2015, 20:55

ich muss dir in einem punkt widersprechen, es gibt eine biblische grundlage. adam hat von gott nur eine frau bekommen.

"Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Weib."

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thetee99  23.07.2015, 21:07
@DCPCookie

Ich hätte gesagt, dass soll nur erklären, warum es überhaupt Mann und Frau gibt, aber nicht das der Mann nur eine Frau haben soll. Schließlich steht darin auch, dass die Frau "bloß" aus der Rippe des Mannes geschaffen wurde und der Mann höher gestellt ist, als die Frau... Mann=Gottes Abbild, Frau=Nebenprodukt des Mannes ;)

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Hamburger02  23.07.2015, 22:03
@DCPCookie

Eben, bei Adam stellte sich die Frage gar nicht. Wenn nur eine da ist, kann er sich keine zwei nehmen. Andererseits hat es Kain (oder wars Abel?) auch geschafft, an ein Weib zu kommen im Lande Nod. Es muss also noch woanders Frauen gegeben haben.

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DCPCookie  23.07.2015, 22:34
@thetee99

adam war der erste mensch, nach gottes abbild, dann wurde ihm die rippe genommen um eine frau zu machen.

adam ohne rippe war nicht mehr nach gottes abbild, da ihm die rippe genommen wurde, aber adam und eva sind zusammen wieder gottes abbild. adam und eva und eva1 und eva2 und eva3 wären jetzt nicht mehr nach gottes abbild.

jesus traf eine frau am brunnen:

"Herr, gib mir dieses Wasser", bat die Frau. "Dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr zum Wasserholen herkommen." "Geh und hole deinen Mann hierher!", sagte Jesus. "Ich habe keinen Mann", entgegnete die Frau. "Das ist richtig", erwiderte Jesus. "Du hast keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann."

ich bin überzeugt das gilt auch für männer

adam = mensch nach gottes abbild

adam ohne rippe = mann

eva = frau

adam und eva = mensch nach gottes abbild

zitat aus der bibel:

"Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch."

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PaulPeter44  07.12.2016, 21:00
@DCPCookie

diese Stelle drückt aber aus, das nicht der Mann eine Frau bekommen hat, sondern, das der Mensch als Mann und Frau gleichzeitig erschaffen wurden

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thetee99  23.07.2015, 21:03

Klingt einleuchtend! Das sich römische Bräuche und das Christentum vermischt haben, beweisen alleine schon viele "christliche" Feiertage, die eine römische Grundlage gepaart mit einem christlichen Sinn haben, so wie Weihnachten.

Top Antwort!

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Hamburger02  23.07.2015, 22:05
@thetee99

Wusstest du übrigens schon, dass die Inthronisierungs- und Beerdingungszeremonien von Papst und Römischen Kaisern fast identisch sind? Das geht bis hin zur Kostümierung.

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AliIbnAbuTalib 
Beitragsersteller
 23.07.2015, 21:14

Eine ähnliche Vermischung spricht auch die Frage an: "Warum müssen Musliminnen ein Kopftuch tragen, obwohl es im Koran nicht gefordert wird?"

Bitte sprich nicht von Dingen, von denen du nichts verstehst. Der Islam basiert auf Koran und Sunnah. Im Koran steht, dass eine Frau ihren "Schmuck" verdecken muss und der Prophet Muhammed hat gesagt, dass die Haare dazu gehören. Damit ist das Kopftuch eine klare Pflicht für die Muslima .Dies geht aus der Sunnah hervor. Das Kopftuch ist in den Grundquellen des Islams fest verankert und hat nichts mit irgendeiner "Vermischung" mit Politik zu tun. Bitte in Zukunft erst informieren.

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thetee99  23.07.2015, 21:54
@AliIbnAbuTalib

Soweit ich das verstanden habe, steht im Koran die (unverfälschte) Offenbarung Gottes, die Mohammed niedergeschrieben hat, während in der Sunna bloß die Lebensgewohnheiten von Mohammed als Richtlinien für Muslime festgehalten werden.

Warum soll es sinnvoll sein zu versuchen heute ein Leben genau so zu führen, wie es vor ca. 1600 Jahren getan wurde?

Jedenfalls wäre dann der Koran das Wort Gottes und die Sunna das Wort Mohammeds, und Mohammed war ein Mensch, also eigentlich nicht zu vergleichen mit dem Koran.

Und die Suren 24, Vers. 31; 33, Vers 53 und 59 sagen nicht explizit aus das Musliminnen ihren Kopf bedecken müssen. Mit dem Himar zum Beispiel soll nur der Schlitz des Kleides bedeckt werden, so wie es vor 1600 Jahren von arabischen Frauen getragen wurde.

Das Kopftuch ist eine menschliche Interpretation, aber demnach nicht das Wort Gottes - und Menschen machen Fehler.

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DCPCookie  23.07.2015, 22:49
@AliIbnAbuTalib

wenn keiner von dingen sprechen darf, von denen er nichts versteht, hättest du diese frage nicht stellen dürfen.

du gehst davon aus nur weil propheten in der bibel mehrere frauen hatten ist es laut bibel auch erlaubt. nein ist es aber nicht.

ich kann dich jetzt genauso fragen:

warum glauben so viele muslime dass töten falsch ist, wenn muhammed der letzte prophet selbst getötet hat.

ich denke aber, dass muslime es schlimm finden wenn man einen anderen muslimen tötet. sobald ein christ, jude oder atheist getötet wird ist es nicht weiter schlimm.

wie ich dazu komme? ich habe gegooglet und da stand sowas. stimmt das? du bist ja muslem also kannst du mir nur falls du willst das bisschen näher erklären, so wie ich dir erklärt habe warum es laut bibel nicht richtig ist mehrere frauen zu haben, obwohl manche dort mehrere frauen hatten. dann haben wir beide was von :)

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AliIbnAbuTalib 
Beitragsersteller
 23.07.2015, 23:03
@thetee99

Die Regel des Islams sind nicht an Zeit gebunden. Der Islam muss heute noch genauso praktiziert werden wie zur Zeit des Propheten. Nicht anders. Und der Koran sagt sehr deutlich, dass die Regeln, die Mohammed (saw) aufgestellt ha, bindend sind für jeden Muslim.

"Wer dem Gesandten gehorcht, der hat Allah gehorcht" [4:80]

Die Sunnah ist genauso bindend wie der Koran.

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AliIbnAbuTalib 
Beitragsersteller
 23.07.2015, 23:14
@DCPCookie

Die Behauptung, dass die Bibel Polygamie nicht erlaube, obwohl die höchsten Propheten (Abraham, Moses, David) sie allesamt praktizierten ist lächerlich. Warum hat Gott diese Männer nicht ermahnt, wenn sie das doch alle falsch gemacht haben? Die Bibel erlaubt die Mehrehe für den Mann - find dich damit ab.

"warum glauben so viele muslime dass töten falsch ist, wenn muhammed der letzte prophet selbst getötet hat."

Als Muslime glauben wir, dass NICHTS, was Muhammed (saw) gemacht hat, haram ist, außer er ist danach von Gott getadelt worden. Töten ist verboten im Islam und der Prophet hat nur getötet, wenn Gott es ihm befohlen hat. So wie viele andere Propheten auch z.B. Moses. Lies mal 4. Mose 31, dort steht wie Moses IM AUFTRAG GOTTES seine Armee in den Krieg schickt und Menschen töten lässt. Willst du jetzt auch sagen, nur weil ein Prophet es macht, muss es nicht erlaubt sein, obwohl es im Auftrag Gottes geschah? ;-)

"ich denke aber, dass muslime es schlimm finden wenn man einen anderen muslimen tötet. sobald ein christ, jude oder atheist getötet wird ist es nicht weiter schlimm.

wie ich dazu komme? ich habe gegooglet und da stand sowas. stimmt das? du bist ja muslem also kannst du mir nur falls du willst das bisschen näher erklären, so wie ich dir erklärt habe warum es laut bibel nicht richtig ist mehrere frauen zu haben, obwohl manche dort mehrere frauen hatten. dann haben wir beide was von :)"

Soll das ein Scherz sein?

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thetee99  24.07.2015, 00:36
@AliIbnAbuTalib

"Wer dem Gesandten gehorcht, der hat Allah gehorcht" [4:80]

Sollte man das nicht auf den Koran beziehen? "Wer hört was der Gesandte [aus dem Koran] zu sagen hat, der hört das Wort Gottes".

Ansonsten wäre der Gesandte Mohammed nur so etwas wie der katholische Papst... ein von Gott gekrönter Herrscher? Das wäre sehr unedel für einen Propheten. Wobei Jeshua auch König der Juden genannt wurde, oder Messias. Aber er verstand sich nur als Heilsbringer und Diener für Gottes Werk.

Du beziehst dich bei deinen Ausführungen aus der Bibel immer auf das "Alte Testament". Nach dem Alten Testament hat Gott selbst ständig Menschen getötet, ganze Dörfer ausgelöscht (Sodom und Gomorra), die Welt dann mit der Sintflut von allen schlechten Menschen (auch denen die Polygamie betrieben haben) gereinigt, sich mit den Menschen wieder ausgesöhnt und versprochen, dass er keinen Einfluss mehr auf das Leben der Menschen nehmen wird und ihnen die Freiheit schenkt eigene Entscheidungen zu treffen.

Du musst auch bedenken, dass die Bibel viele tausende Jahre älter ist, im Vergleich zum Koran.

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AliIbnAbuTalib 
Beitragsersteller
 24.07.2015, 10:47
@thetee99

"Sollte man das nicht auf den Koran beziehen?"

Nein, dass die Muslime auf den Koran hören müssen, war ihnen sowieso klar. Es gibt dutzende Verse des Korans, die die Sunnah bestätigen, aber ich habe jetzt auch keine Lust, die alle aufzuzählen. Da musst du selber recherchieren.

"Ansonsten wäre der Gesandte Mohammed nur so etwas wie der katholische Papst... ein von Gott gekrönter Herrscher? Das wäre sehr unedel für einen Propheten."

Natürlich war der Prophet ein von Gott bestimmter Herrscher über Arabien. So wie z.B. auch Moses von Gott bestimmt wurde, über Israel zu herrschen. Ist das bei Moses auch unedel für einen Propheten?

"Du beziehst dich bei deinen Ausführungen aus der Bibel immer auf das "Alte Testament". Nach dem Alten Testament hat Gott selbst ständig Menschen getötet, ganze Dörfer ausgelöscht (Sodom und Gomorra), die Welt dann mit der Sintflut von allen schlechten Menschen (auch denen die Polygamie betrieben haben) gereinigt, sich mit den Menschen wieder ausgesöhnt und versprochen, dass er keinen Einfluss mehr auf das Leben der Menschen nehmen wird und ihnen die Freiheit schenkt eigene Entscheidungen zu treffen.

Du musst auch bedenken, dass die Bibel viele tausende Jahre älter ist, im Vergleich zum Koran."

Ist das AT nun das Wort Gottes oder nicht? Wenn ja, ist es auch zeitlos gültig. Dass der Gott in der Bibel praktisch seinen Charakter geändert hat, widerlegt meines Erachtens das gesamte Christentum, denn Gott würde sein Wesen niemals ändern, weil das bedeuten würde, dass er vorher nicht perfekt war. Aber in der Bibel steht ja auch, dass Gott beim Ringen gegen Jakob verloren hätte...

Übrigens haben Abraham, Moses und David alle NACH Noah gelebt und NACH seiner Sinnflut die Polygamie praktiziert.

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thetee99  24.07.2015, 14:13
@AliIbnAbuTalib

"Es gibt dutzende Verse des Korans, die die Sunnah bestätigen [...]"

Ich wäre da skeptisch. Im Koran steht z. B. auch in Sure 4,171 "Jesus ist sein (Gottes) Geist und Geist von ihm."

Die Moslem behaupten aber, damit wurde nur gesagt, dass Jesus Gott nahestand. Man könnte es aber auch anders auslegen, so wie es die Christen eben tun, dass Gottes Geist durch Jesus in unsere Welt geboren wurde.

Wenn also im Koran steht, man soll auf die Worte des Gesandten Mohammed hören, dann weil er das Wort Gottes zu verkünden hat, aber doch nicht unbedingt, weil er über die Menschen gebietet. Das ist meine Meinung!

"So wie z.B. auch Moses von Gott bestimmt wurde, über Israel zu herrschen."

Moses hat den Auftrag von Gott bekommen, das auserwählte Volk Gottes aus der Sklaverei der Ägypter zu befreien, wenn nötig mit Gewalt. Und Gott selbst legte den Ägyptern zehn Plagen auf (z. B. Heuschreckenplage).

Jesus wurde auch als König bezeichnet, wollte den Menschen aber in Demut dienen.

Mohammed griff zum Schwert, Kämpfe in Schlachten (Schlacht von Badr) und wird mit Schwerten assoziiert (z.B. Dhul l-faqar = "doppelte Furcht", der Name eines zweischneidigen Schwertes das der Prophet Mohammed als Beute in der Schlacht von Badr erhalten haben soll).

"Übrigens haben Abraham, Moses und David alle NACH Noah gelebt und NACH seiner Sinnflut die Polygamie praktiziert".

Stimmt da hast du recht. Ich habe mich vertan. Aber nach christlichem Glauben schickte uns Gott darauf dann seinen Sohn, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

Außerdem waren alle diese Propheten auch "nur" Menschen. Selbst Jesus, obwohl dem Christentum vorgeworfen wird, sie würden Jesus als Gott anbeten und wären gar nicht monotheistisch. Ich denke es soll heiße das nur der Geist Gottes in Jesus geboren wurde, wodurch er Gaben gehabt haben soll, z. B. Tote wiedererwecken etc., wie es auch der Koran beschreibt das Jesus das konnte.

Es war nicht Gott der sich geändert hat im AT, sondern er hat uns Menschen die Freiheit geschenkt eigene Entscheidungen zu treffen, damit wir uns von selbst für Gott entscheiden können und gerettet werden, oder eben nicht, wenn wir es nicht wollen. Und die Menschen haben sich nicht so verhalten, wie Gott es sich gewünscht hat.

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Ginalolofrigida  31.03.2016, 08:53
@AliIbnAbuTalib

Da täuscht du dich gewaltig, daß Gott sich nicht verändert. Schau dir das Werk Gottes an. Bist du jetzt das Baby, das aus dem Leib deiner Mutter gepurzelt ist? Ist eine Blume der Same, aus dem sie einst wuchs? Nicht mal Berge blieben so, wie sie vor 2000 oder 2 Millionen Jahre waren. 

Das Wesen Gottes, alles zur Geltung zu bringen, was es geben kann, hat sich in der Tat nicht verändert. Seine Liebe gilt allem Sein, ob klein oder groß.

Das AT wie das NT, wie die Islam Lehre sind Werke der Menschen. Zum Beispiel ist Petersilie ein Werk Gottes, der Mensch findet aber, es ist bestens für eine Soße geeignet. So verändert auch der Mensch das Werk Gottes, wie es ihm geeignet scheint und wie er Es versteht. Diese Verkünder waren auserwählte Menschen, ja. Menschen die Kinder Gottes sind. Aber da auch jeder Mensch ein Kind Gottes ist, darf er nicht eine Lehre über sein Herz und über sein Gewissen stellen. 

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Also früher hatte es eine ganz andere Bedeutung, die Bevölkerungsdichte war noch nicht so hoch und wenn wir ehrlich sind, ist es biologisch und evolutionär so vorgesehen, dass der Mann seine Gene so breit wie möglich streut, während die Frau bei einer Schwangerschaft für mind. 9 Monate nicht wieder schwanger werden kann. Von der Fortpflanzung war zumindest damals noch das Überleben abhängig. Von daher hat es früher durchaus Sinn gemacht, aber heute nicht mehr. Denke die Kirche passt sich einfach den kulturellen Erfordernissen an?


thetee99  23.07.2015, 20:25

Mist, ich finde die Frage gut! Dazu würden mich mal ein paar Fach-Meinungen interessieren, hoffentlich kommen noch mehr Antworten! Wo sind die Zeugen Jehovas, wenn man sie mal braucht? :(

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Die christliche Gruppe der Mormonen praktizieren diese Form der Ehe noch( Nordamerika), aber auch in Ländern mit christlichen Hintergrund wie z.Bsp.Papua-Neugeninea, den Fidschi, in weiten Teilen Afrikas, den Philippinen, dort gibt es auch noch  christliche Kirchen die polygame Eheschließungen vornehmen..

 hier hatte noch Karl der Große, ein Christ & Kaiser , mehrere Ehefrauen & Nebenfrauen..

 wenn Du unter Bigamie-Gesetze der z.Bsp. europäischen Staaten schaust, bekommst Du für die einzelnen Länder raus, ab wann dies verboten wurde..ebenso wenn Du schaust wie es in Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung auszieht ..  

im Judentum war es bis ins /um das Jahr 1000 u. Z. auch erlaubt mehrere Frauen zu haben, aber bis ins 20Jahrhundert von einigen jüdischen Gruppen weiter praktiziert.. auch von Rückkehrern aus Frankreich+ Kanada sind aktuell jüdische Mehrehen noch in Israel vorhanden und anerkannt, es dürfen aber dort keine neu geschlossen werden..

im Hinduismus muß gibt es noch die Mehrehe im Buddhismus auch , aber auch die Richtung das Frauen mehrere Männer haben dürfen .. 


marylinjackson  25.07.2015, 10:51

Schöner Ausdruck "Nebenfrau" für ein Verhältnis außerhalb der Ehe. Das Konkubinat oder Mätressentum können sich eben nur die Mächtigen leisten. Das passt auch auf unseren derzeitigen christlichen Bundespräsidenten.

Übrigens ist das Matriarchat bei indigenen Völkern auf Grund ihrer Naturreligion immer noch weit verbreitet.

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   Gott der Schöpfer der Ehe führte die Polygamie nicht ein. Er gab Adam nur eine Frau. Später nahm sich Lamech, ein  Nachkomme Kains, zwei Frauen (1.Mose 4:19). Andere folgten seinem Beispiel, und einige nahmen sich Sklavinnen und Nebenfrauen. Gott ließ das zu, und im Mosaischen Gesetz legte er sogar Richtlinien fest, um eine angemessrne Behandlung der Frauen sicherzustellen, die in einem solchen Verhältnis lebten. 

  Diese Richtlinien galten bis zur Gründung der Christenversammlung. Danach forderte er, daß seine Diener zu dem Maßstab zurück kehrten , den er in Eden festgelegt hatte.

Abraham nahm sich nach dem Tod Saras eine andere Frau (1. Mo.23:2;25:1).

Jakob wurde zum Polygamisten, weil er durch seinen Schwiegervater hintergangen worden war.

Salomo hatte viele Frauen und Nebenfrauen. Aber man darf nicht übersehen, daß er dadurch Gottes Gebot verletzte, gemäß dem sich der König "die Frauen nicht mehren sollte,..." - 5.Mo. 17:17.

Siehe auch 1. Könige 11:1-9.


Enaia  11.01.2024, 22:35

Adam vorher Lilith dann Eva:

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/lilit

Polygamie wird oft erwähnt:

https://bible.knowing-jesus.com/Deutsch/topics/Polygamie

Abraham war mit Sara + Hagar zusammen. Hagar bekam Ismael als Sohn und Sara Isaak. Nachm Tod v Sara bekam Abraham mit Ketura zusammen weitere Kinder.

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/ketura

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Enaia  11.01.2024, 23:26
@Enaia

Polygamie war zur damaligen Zeit vermutlich normal, weil es eine andere Absicht hatte, wie z.B. Sare die erst keine Kinder bekam, damit Abraham Nachfahren bekommt oder damit die Generationen 'schneller' ausbreitet.

Heute aber fast jeder ist mit Monogamie vollkommen zufrieden oder beendet die Beziehung, bevor was Neues begonnen wird.

Dann gibt es noch die, die gewisse Vorlieben haben o. Fremdgeher sind. Und Manche führen eine offene Beziehung.

Monogamie 👍

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