Grausame Textstellen in der Bibel nachvollziehbar?

10 Antworten

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Hallo EXInkassoMA,

ich habe sehr früh solche Passagen ausgeschlossen, da sie mir in einem mehr als großen Widerspruch zu einem sonst vermittelten Gottesbild stehen. Zumal hat sich bei mir ein Gottesbild der Liebe Gottes dargestellt, das mir plausibel ist und wieder diesen Passagen aufs strengste widerspricht.

Ich halte diese Passagen persönlich für menschlich und Gott allenfalls "in die Schuhe geschoben" oder in den Mund gelegt. Möglicherweise hatte es in diesen frühen Zeiten, in denen die Passagen entstanden sind, schon speziellen Religionismus und Radikalismus gegeben, den wir in der Weise als Religion "verkauft" wiederfinden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

NotoriousOwl  22.05.2018, 16:00

Diese Interpretation steht jedoch im Widerspruch zu 2. Tim 3, 16: Alle Schrift ist von Gott eingegeben/inspiriert(...)

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EarthCitizen20  22.05.2018, 16:03
@NotoriousOwl

Nun ja, wem wollen wir glauben. Das mag Paulus auch nur so gesagt haben - vielleicht war er auch davon überzeugt. Aber die Widersprüche hatte er auch nicht aufgelöst.

Mir scheint bis heute niemand Interesse daran zu haben, dies zu tun. Doch für mich habe ich besagte Entscheidung getroffen.

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NotoriousOwl  22.05.2018, 16:04
@EarthCitizen20

Was meinst du mit wem wollen wir glauben? Paulus oder deiner Interpretation? Dann natürlich Paulus.

MFG

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NotoriousOwl  22.05.2018, 16:22
@EarthCitizen20

Ich respektiere deine Meinung, ich selbst habe wohl kaum die einzig wahre Bibelauslegung. Aber dein Ansatz widerspricht eindeutig dieser und noch einer weiteren Textpassage aus 2. Petrus.

Wenn du darüber Argumentierst, dass "Paulus das nur so gesagt hat", dann relativierst du alle seine Aussagen und hast wider einen Widerspruch zum 2. Petrusbrief. Dann nimmst du der Bibel als Wort Gottes die Autorität. Sobald wir irgendetwas relativeren, können wir einfach alles relativieren und damit wäre dann sogar zweifelhaft, ob Jesus überhaupt für unsere Sünden gestorben ist.

MFG

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EarthCitizen20  22.05.2018, 16:43
@NotoriousOwl

Ich habe mich ja aus diesem Grunde von den Schriften distanziert.

Was allerdings von Jesus überliefert ist, ist mir in sehr vielen Passagen plausibel. Das Sterben für unsere Sünden ist in meinen Augen eine Symbolik, die den Menschen hatte helfen sollen.

Ich bin der Auffassung, dass wir das Leben in uns tragen und nur "aktivieren" brauchen. Jesus hat uns ja gesagt, dass wir vieles nur anders machen bräuchten, dann wären wir im Leben. Das wir zu Gott nur durch Jesus kommen, fällt mir schwer, allgemeingültig zu glauben. Da wäre die Anzahl der Individuen zu wenig (und geographisch zur Zeit noch auf unseren Planeten und Zeiten nach Jesus begrenzt).

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EXInkassoMA 
Beitragsersteller
 22.05.2018, 16:10

Diese Textpassagen sind eigentlich kaum zu ertragen. Man hofft das das dies tatsächlich von damaligen Zeitgenossen lediglich Gott in die Schuhe geschoben wurde.

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EarthCitizen20  22.05.2018, 16:12
@EXInkassoMA

Ich habe natürlich nach einem Maß gesucht - und bin insofern mit mir einig, etwas von Gott daran zu messen, dass es allen dient (Gottes Liebe als Beispiel) und Freiräume für alle Beteiligten gleichermaßen schafft. Damit sind Gewaltszenarien für mich ausgeschlossen, dass sie für bestimmte Menschen Freiräume nehmen.

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danhof  22.05.2018, 16:11

Das halte ich nicht für den richtigen Weg, EarthCitizen!

Das macht uns Christen nämlich gleichzeitig angreifbar, wenn wir selbst einfach mal hergehen und verschiedene Seiten rausreißen aus der Bibel.

Ich empfehle dir, die Bibel zu erforschen, die heißen Eisen zu untersuchen, mit einem Pastor darüber zu sprechen.

Das Gottesbild "Gott ist einfach nur Liebe" ist möglicherweise nicht ganz allumfassend und korrekt bzw. einfach zu kurz gedacht.

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EarthCitizen20  22.05.2018, 16:19
@danhof

Man mag mir nachsagen, dass auch ich mir Gott nur so "schaffe", wie ich Gott persönlich gerne "hätte". Das mag man so vielen anderen Menschen auch nachsagen.

Gegenüber EXInkassoMA hatte ich oben kurz ein Maß angesprochen, das zumindest mir für mich hinreichend filtern mag, was Göttlich ist oder nicht. Ich schaffe mir keinen Gott. Ich kannte Gott zunächst vom Hörensagen (auch aus Schriften). Die Nähe zu Gott hatte ich schnell gesucht und gefunden.

Auf irgendwelche Religionismen oder bedingungslose Schrifttreue lasse ich mich persönlich nicht mehr ein - und das ist mein persönlicher Weg; auch wenn andere Menschen andere Wege gehen dürfen. Die Schriften verwirren mich und bieten mir - leider - keinen Weg mehr.

Und wer explizit Christen angreifen will, findet in aller Regel immer einen Weg.

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EXInkassoMA 
Beitragsersteller
 22.05.2018, 16:30
@EarthCitizen20
Die Schriften verwirren mich und bieten mir - leider - keinen Weg mehr.

Angenehm zu hören das das mal offen eingeräumt wird . Viele die hier zu diesen Themen schreiben können immer alles eindeutig erklären. Oft ist in den Antworten nicht mal ansatzweise ein Fragezeichen zu erkennen.

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EarthCitizen20  22.05.2018, 16:35
@EXInkassoMA

Vielleicht waren es gerade die Überlieferungen über Jesus, die mir einen Anstoß in Richtung Gottes Liebe und Freiheit in frühen Jahren gegeben hatte. Ich hatte mich nur gefragt, ob es an der geistlichen Welt liegt, warum Jesus so auf der Liebe herumhackt. Heute mag ich für mich sagen: es ist die geistliche Welt in ihrer "Struktur" - während unsere natürliche Welt auch das Gegenteil von Liebe kann. Ich behaupte, wer in der geistlichen Welt nicht liebt, wäre "unsichtbar" und damit "weg vom Fenster".

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danhof  23.05.2018, 08:37
@EXInkassoMA
Angenehm zu hören das das mal offen eingeräumt wird .

Ich bleibe dabei zu sagen, dass es falsch ist, die Augen vor anspruchsvollen Textstellen zu verschließen und Teile der Bibel einfach auszublenden. Wie edu1999 schon schrieb, wird damit ALLES infrage gestellt und relativierbar.

Ich kann ja auch nicht eine Doktorarbeit über Atomphysik schreiben und gleichzeitig aber bestimtme physikalische Vorgänge einfach mal herausstreichen, weil sie mir zu kompliziert sind.

Gerne gebe ich zu, dass ich auch nicht alles verstehe. Aber relativieren sollte man es wie gesagt nicht. Oder sich dann, wenn man sogar Tod und Auferstehung Jesu ausschließlich für Symbolik hält, wenigstens nicht Christ nennen - so böse das auch klingen mag.

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EXInkassoMA 
Beitragsersteller
 23.05.2018, 10:26
@danhof

Danke für Deine Antwort. Aber besteht nicht doch irgendwie die "Gefahr" das man sich Verschiedenes etwas schön redet bzw zurecht biegt ? Man interpretiert dann solange bis es irgendwie ins eigne Bild hineinpasst ?

Angesichts der hier zitierten Texte : ist es wirklich auszuschließen das gewisse Bibelstellen von nicht inspirierten Leuten damals platziert wurden ?

Ich weis nicht mehr 100 % ob Du bei den ZJ bist aber die ZJ sagen ja das im NT der Name Gottes von Gegnern damals "gelöscht " wurde.

Könnte es dann nicht sein das auch im AT irgendwie "korrigiert" wurde ?

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danhof  23.05.2018, 11:27
@EXInkassoMA

Wo Menschen sind, da menschelts - das ist schon klar. Ausschließen kann ich gar nichts.

Aber ich verlasse mich darauf, dass die Bibel in ihrer heutigen Form korrekt ist. Ich verlasse mich darauf, dass sie korrekt überliefert wurde, dass die Leute extrem präzise beim Kopieren waren. Das zeigen ja auch Funde immer wieder.

Ich bin wie gesagt auch kein Bibelforscher und habe für alles eine Erklärung. Aber nach dem zu urteilen, WAS ich weiß und kennengelernt habe, finde ich keine Widersprüche. Was aber ganz klar zu konstatieren ist: Das Bild von Gott ist heute nicht unbedingt dasselbe für mich wie das Bild, das ich als Kind oder noch vor ein paar Jahren hatte.

Er ist nicht der Märchenonkel mit Raschebart, der immer einen Werthers Echten in der Tasche für mich hat, sondern es ist ein eifersüchtiger Gott, der uns ganz oder gar nicht haben will. Es ist ein kompromissloser Gott, der eben nicht alles gut findet und alles toleriert, was wir tun.

Vielleicht führt das auch zu Irritationen, besonders im Bezug auf den Zeitgeist, der uns ja heutzutage suggerieren will, dass wir Alle gut und richtig sind. Und dass Kritik, Korrektur und ein klarer Standpunkt fast schon gleichbedeutend mit Ablehnung und Liebesentzug sind.

Also ich fasse noch mal zusammen: Jeder darf glauben, was er/sie will. Man darf auch alles infrage stellen, wenn man will. Aber Christ zu sein bedeutet, dass man die Bibel als Grundlage als Wahrheit anerkennt. Nicht den Papst, nicht Joyce Meyer und auch sonst niemanden. Nur die Bibel. Der Schrift ordnet sich alles unter.

Das ist mir einfach wichtig, um Menschen auch einschätzen zu können. Wenn einer sagt, er sei Musiker, ich ihm dann Noten hinstelle und er mich fragend anschaut, ist er kein Musiker. Wenn einer sagt, er ist Karateprofi, und ich ihn bitte, Heian Shodan vorzuführen und er dann meint, dass ist nicht so seins, dann passt was nicht. Wenn einer sagt, er ist Schachmeister, und sich dann herausstellt, dass er den Unterschied zwischen kurzer und langer Rochade nicht kennt, dann stimmt was nicht.

Christ zu sein bedeutet, die Bibel anzunehmen. Man muss sie nicht komplett verstanden haben. Vielleicht sogar ein Leben lang nicht. Aber die Bibel ist nun mal keine Verhandlungssache - meiner bescheidenen Meinung nach :-)

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danhof  23.05.2018, 11:31
@danhof

PS: Ich bin kein ZJ, sondern Baptist. Die sind aber auch nicht viel besser *lach*

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EXInkassoMA 
Beitragsersteller
 23.05.2018, 16:10
@danhof

Intresanter nachdenkenswerter Beitrag von Dir aber zum Thema Musiker meine ich mich erinnern zu können das Paul McCartney keine Noten lesen konnte. Gibt Ausnahmen

„Ich denke, mein musikalischer Ansatz ähnelt dem eines Höhlenmenschen, der ohne Ausbildung gemalt hat“, sagte McCartney einmal. Eine seltsame Aussage, oder? Einerseits stimmt es natürlich, dass er kein musikalisches Training im klassischen Sinne vorzuweisen hat und laut Selbstaussage nicht mal Noten lesen kann.http://www.udiscover-music.de/popkultur/die-musikalische-dna-von-paul-mccartney

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EarthCitizen20  23.05.2018, 18:33

Hallo EXInkassoMA,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

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Deine Zitate beziehen sich größtenteils auf den Alten Bund. Das Gesetz, das Gott SEINEM VOLK gab. Christen gehören nicht dazu. Für sie gilt das Neue Testament, der NEUE Bund.

Damit lassen sich auch gleich zig Fragen beantworten, die hier rechts unter "Nutzer empfehlen" auftauchen. Warum essen Christen Schweinefleisch? Dürfen Christen so beten wie Mose? Dürfen Christen dies oder das?

Jesus hat das Alte Testament erfüllt. Wir wurden zur Freiheit befreit. Deshalb stellt sich für uns die Aufgabe des ständigen Ermittelns von "haram oder halal" nicht.

Ferner hab ich bislang noch für jede schwierige Stelle eine plausible Erklärung gefunden oder gehört. Ich bin kein Fan davon, cherry picking zu betreiben und die "bösen" Stellen einfach auszublenden. Ich bin aber auch selbst kein Theologe und arbeite mich auch nur Stück für Stück durch das Buch der Bücher. Zum Glück gibt es Predigten, Hauskreise, Studienbibeln und andere Christen, mit denen man sich über solche und andere Fragen austauschen kann.

Und zum Schluss kommt heraus, dass auch ich manche Stellen nicht verstehe und einfach mal so stehenlassen muss.

Aber das weißt du doch selbst alles ganz genau, oder? Bist du nicht ein Ex-Zeuge, der aber immer noch Christ ist? Oder bringe ich da in meinem Weihrauchwahn was durcheinander? :-)


EXInkassoMA 
Beitragsersteller
 22.05.2018, 16:19

Danke ! Ich war nie bei den Z J. Meine "ziemlich beste"  Freundin ist allerdings nicht aktive ZJ. Ich würde mich als zweifelnde Agnostiger oder auch zweifelnde Christin bezeichnen. Zusammengefasst : Ich weis eigentlich in diesem Zusammenhang nichts ;)

Die Textstellen sind für mich starker Tobak der schwer bzw kaum zu verdauen ist denn es handelt sich ja um denselben Gott

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Hallo EXInkassoMA,

ich habe leider wenig Zeit und kann dir das jetzt alles nicht ohne weiteres mit Stellen usw belegen, ich kann dir nur mein Verständnis jetzt wiedergeben (das du dann im Nachhinein selber prüfen kannst):

  1. Bevor du solche Aussagen von Kritikern für bare Münze nimmst, prüfe erst einmal selber, was tatsächlich geschrieben steht und beachte auch den Kontext. "Homophob" aus 3. Mose 18, 22 herzuleiten ist nämlich an der Sache vorbei geschossen, dass ist ein Schluss den der Kritiker hier gemacht hat.
  2. Grundsätzlich muss auch gesagt werden: Das sind nie Dauergebote o.Ä. sondern beziehen sich immer auf einzelne Vorkommnisse, z.B. "verlangt ausdrückliche öffentliche Vergewaltigungen" aus 2. Samuel 12 herzuleiten ist falsch und stellt eindeutig eine Überspitzung dar.
  3. Einzelfallbetrachtung: Extrem wichtig. Wozu Grundsätzliche Beschuldigungen aufstellen, wenn es eine genau definierte Anzahl von Gewalttexten in der Bibel gibt und man jede für sich anschauen kann?
  4. Folgende Überlegung aus der "Vogelperspektive": Nachdem der Mensch sündigte entstand ein Krater zu Gott und eine Distanz. Die Menschen haben sich nicht nur abgewandt sondern sogar positiv andere Götter angebetet, die laut Bibel nur Vertreter von Dämonen sind. Dann sind wir schon im Bereich Dämonenanbetung. Gott hat sich sein Volk ausgesucht und musste es demnach zwingen seine Gebote zu halten, das war nicht auf freiwilliger Basis. Dementsprechend musste das heilige Volk auch gezüchtigt werden. Hätte Gott gesagt Liebt eure Feinde usw, dann wäre das jüdische Volk weg gewesen vom Fenster. In dieser barbarischen Zeit musste Gott so agieren. Frei nach dem Motto "Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen". Erst durch Jeusus konnten wir den wahren Charakter Gottes entdecken und miterleben. Damit gibt es auch keinen Zwang mehr oder ähnliches, Jesus annehmen ist freiwillig.

Ich hoffe, damit einen guten Überblick geliefert zu haben. Ich mache dir folgendes Angebot: Wenn ich mehr Zeit habe, gehe ich auf jede einzelne Stelle aus dem von dir zitierten Text ein und poste es hier oder schicke es dir privat. Wenn du selber Stellen nachgeprüft hast und sie dir trotzdem Schwierigkeiten bereitet, dann kannst du dich auch gerne jederzeit bei mir melden und wir reden darüber.

MFG:)

Damalige Menschen haben sich auf diese Verse gestützt und vieles was in dem Alten Testament steht auch vollzogen.

Selbst die Kreuzigung der damals verurteilten Menschen findet seinen Ursprung innerhalb dieser Verse.

Wenn ein Volk Kriege führt um sich selbst zu erhalten, kann ich nach vollziehen, aber worin besteht die Selbsterhaltung, wenn man Menschen aus den eigenen reihen tötet oder Frauen und Kinder von anderen Völkern.

Ich kann mir nicht vorstellen, das all das Gottes Wille wäre.

Ich bin fest davon überzeugt, das es Menschenwerk ist, denn so Brutal kann ein Gott nicht sein.

Was willst du? Zeugen Jehovas würden ja heute noch all die welche keine zj mehr sein wollen am liebsten steinigen. Und freuen sich darauf das ihr heidnischer jehova angeblich seinen Erzengel Jesus losschickt der zusammen mit der leitenden körperschaft und den anderen 144000 rund 7600 Millionen Menschen niedermetzelt.

man schließt schon Wetten ab wie lange dies dauert wird und bezieht sich da auf zahlen aus dem at,

du siehst also auch heute gibt es Leute die scheinbar nett sind aber jeder hinrichten wollen wenn sie könnten, der nicht ihrer Meinung ist.

Sozial bringen sie ja bereits Menschen um

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bei den ZJ aufgewachsen und dann Christ geworden