Warum sind deutsche Filme so unnormal schlecht?

16 Antworten

Das hat doch auch etwas mit der Technik zu tun. Etwa damit, welche Kameras genutzt werden, und dann vor allem wie sie genutzt werden. Deutsche Filme wirken auf mich einfach lustlos die Arbeitsstunden runtergeratzt, als wären alle Beteiligten doch lieber am Fließband vom Kaufland Möckmühl Fleisch am Sortieren. Ich sage nicht dass es so ist, nur dass es den Anschein trägt.

Wegen der Kamera allerdings bin ich mittlerweile ziemlich sicher. Die deutschen Filme wirken wie schlechte Heimatfilme oder wie private Super 8 Aufnahmen. Und als mir irgendwann klar wurde, dass in amerikanischen Filme, oder französischen Filmen wie OSS 117 nach 2000, etwas ganz deutlich anders ist. Die Kameraführung sozusagen. In deutschen Produktionen wirkt es andauernd so als wäre die Kamera festgewachsen. Viel zu statisch. Da kommt wieder das typisch deutsche vor. Regisseure die zB wie Herbig auch mit Franzosen gedreht haben, siehe Asterix und Obelix bei den Olympischen Spielen, der Film wirkt wie ein waschechter Hollywood Blockbuster. Schon der erste Film, zu dem noch Xavier Naidoo den Abspann gesungen hatte "Sie sieht mich nicht". Boah, geht einem heute noch unter die Haut.

Na jedenfalls scheint es "bei den Profis" wie Amis und Franzosen mehr "distortion" zu geben, so nenne Ich es erstmal. Also irgendwo Unordnung. Natürlich halten die die Kamera auch ruhig, aber irgendwie ist das trotzdem mehr Bewegung, sogar in ruhigen Szenen.

Das Färben oder Color Grading ist natürlich, wie von wem anders treffend erwähnt, ebenso wichtig. Ich mag Herbigs Humor leider gar nicht, damals als Kind auf Sat 1 vielleicht etwas, aber späters gar nicht mehr. Allerdings respektiere ich die Qualität seiner Produktionen und seines Schauspiels. Er sagt ja beispielsweise in Asterix und Obelix nicht ein einziges Wort, spielt dafür umso gekonnter mit der Mimik. Das verdient schon Anerkennung.

Aber ob das nur etwas mit Budgets zutun hat? Ich glaube nicht. Denn auch mit miesen ausgelutschten Kameras aus Hollywood, und was weiß ich was noch alles an alter Hollywood Technik günstig importiert werden könnte, ändert ja nichts an der Tatsache wie es eingesetzt wird.

Ausserdem wirkt es auf mich immer so, siehe Bettina Zimmermann glaube ich, als würden deutsche Darsteller sogar in ausländischen Produktionen, immerzu steif wirken. Natürlich nicht alle Darsteller. Aber sehr viele eben schon. Auch wenn Bettina besser ist als Till der farcry Schweigbesser, er Ist ebenso ein Beispiel für dieses Problem. Sogar in Die Musketiere mit immerhin hochkarätigem Cast habe ich mich fremdgeschämt. Er ist nunmal kein guter Darsteller, aber er ist ja nun nicht der einzige mit dem Problem "Stock im Hintern". Obwohl etwas dynamischer, wirkt auch der Lammbock Schauspieler irgendwie unnatürlich. Der Moritz irgendwas... Bleibtreu, ja irgendwie so war sein Name. Das Problem scheint einfach beim deutschen Schauspiel-Handwerk zu liegen. Naja, also eigentlich insgesamt eher dem deutschen Filmhandwerk insgesamt.

Nichts für ungut. Ich habe meine Hoffnung auf brauchbare Medieninhalte aus Deutschland längst aufgegeben. Ich hatte einst noch Hoffnung für das Audio Medium. Es gab gute deutsche Rapper wie die Firma Curse Prinz Pi und Co.. Samy deluxe auch, aber dem seine Musik ist mittlerweile... Lassen wir das. Jedenfalls sind da jetzt "Künstler" an ihrerstatt am Sprechsingen die nur noch Mist labern. Alle die gleiche Stimme, alle die gleiche Schnauze, alle die gleichen Texte.

DEUTSCHE KUNST IST TOT.

Und wieso fragt ihr jetzt...zurecht...ganz einfach, Deutschland selbst hat mit all seiner Bürokratieliebe und dem ganzen anderen klischeehaften Doofsinn als Land den Stock im Po. Und ich mein nicht den Fluss in Italien.

Habe mir auch mal anderes angehört wie Alexa Faeser...nette Stimme, aber Inhalt und Klang? Auweia.

In Deutschland wird irgendwie nur noch gejammert und nichts mehr angepackt, und wenn doch, wirds durch Sparmaßnahmen, Traditionsbesessenheit und anderem Kopffickterror a la SchleFaZ f**kende Hölle, wie Rütten jetzt fluchen würde, absolut nichts mehr zu bieten. Seht doch nur mal wie sie den Roman "der Schwarm" verhunzt haben. Das ist ja geradezu ein Sakrileg, einen erfolgreichen Autoren so sehr zu beleidigen mit der Verfilmung seines Blitz-Meisterwerks. War ja quasi über Nacht zum großen Erfolg geworden, dass es sogar ihn überraschte. Tja, und jetzt hat das ZDF daraus etwas gemacht das man im besten Fall als verpönt bezeichnen kann.

In diesem Sinne, ich bin definitiv durch mit deutschen Produktionen. Najaaa nicht ganz. Soweit ich bemerkt habe, scheint es ja zumindest in den 70ern und 80ern ein paar gute Regie und Schauspielarbeiten aus Deutschland gegegeben zu haben. Apropos, schaut euch nur mal die Filme von Spencer & Hill an, die hatten ja auch nicht die beste Technik und allzu viele Kohlen, aber die Filme wirken superb in Optik, Schauspiel und Humor. Es geht also hierbei, und glaubt mir wenn ich euch sage: ich wäre der erste der das Budget verantwortlich machen würde, wenn es auch nur den geringsten Zweifel an alle dem gäbe, das für den gravierenden Qualitätsunterschied von deutschen zu französischen & besonders amerikanischen Produktionen verantwortlich ist. Ich denke diesbezüglich ist einfach die "deutsche Seele" schuld, wenn ihr so wollt, denn schließlich hat es ja bereits jemand treffend geschrieben: Autorenfilme aus Deutschland scheinen ja richtig gut zu sein. Und ist Deutschland heute nicht hauptsächlich bevölkert von direkten Nachkriegskindern? Also Erwachsene mittleren Alters und natürlich auch höheren Alters, die ihre Kinder auf ganz neue Weise erzogen haben? Wir kennen sie auch als Millennials oder GenY, die ihrerseits GenZ verkorksten? Und ganz ernsthaft jetzt...wer aus diesen Generationen (auf Deutsche bezogen!) soll bitte in der Lage sein großartige Kunst zu machen? Wir haben zwar das Kabarett zwischen 1990 bis 2010 auf ein neues unerreichbares Niveau gehoben, aber das wärs dann auch gewesen. "Eine Gesellschaft die sich selbst hasst". So habe ich es einst selbst in einem Rap Song formuliert. Und so ist es auch, wir fühlen uns als Deutsche immernoch in einer Position wieder, die man als demütig, schuldig und vor allem als Buße tuend bezeichnen muss. Ein solches Land mit einer solchen Gesellschaft, schafft es nur hier und da in Form von Rebellen (deutsche Rapper, Soul und RnB Sänger der Jahrtausendwende) mit Kunst zu inspirieren. Und darum geht es letztendlich. Wenn die Kunst gehemmt wird, ob nun durch politischen oder gesellschaftlichen Maulkorb (politische Korrektheit und neuerdings Wokeness <-- gesellschaftlicher Maulkorb) ist ganz egal. Solange Kunst permanent nur kritisiert oder gar vernichtet wird, wenn sie nur mal etwas über die Stränge schlägt, dann wird das auch nichts mit der Kunst, da könnt ihr euch sicher sein.

Schon in der Grundschule kam ich nicht mit der total statisch gebauten Schule klar, mit den altmodischen und traditionellen Lehrmethoden (ich bin nunmal Autodidakt und Exzentriker), genau wie mit den viel zu engen Sichtfeldern von Beamten und Co.

Veränderung ist etwas sehr gutes. Und auch in Veränderung kann man Gewöhnung finden. So jedenfalls geschehen bei mir. Ich hatte ständig Veränderungen, und ja, manchmal können sie unangenehm sein. Aber das ist ja das tolle an der Veränderung, die guten Dinge gehen und kommen, genau wie die schlechten Dinge. Nur wer ständig am Gestern festhält, aus Angst vor Veränderungen und Unwohlsein, wird selbst den besten Status Quo irgendwann satt haben. Nur dann wird bereits jede Veränderung unerträglich stressig sein und ein Unwohlsein der Güteklasse AAA+ ertragen müssen.

Soviel zu meiner sehr ausführlichen Sicht auf die deutsche "Kultur", von der die Rechten ja immerzu schwärmen. Und dank der völlig ideologischen Wokeness-Verblendung treten wir gerade erst ein, in eine Zeit der übelsten Kulturzustände die man sich überhaupt vorstellen kann. Kein Wunder, dass also die Rechten zunehmend gegen die Wokeness sturmlaufen. Das letzte was Künstler in Deutschland bzw deutsche Künstler jetzt gebraucht haben, war ein weiterer Maulkorb. Oder anders gesagt: weitere Fragen an sich selbst "ist das Werk irgendwie rassistisch? Oder gar sexistisch? Ist es zu links? Ist es zu rechts?" aber das nur als Beispiel.

Der öffentliche Pranger, oder mittlerweile auch Internet genannt, steht jedenfalls allzeit bereit. Und wartet nur auf den nächsten Act der sich unvorsichtig durch die deutsche Kultur bewegt. Bis die Spinne zupackt und ihn oder sie einwickelt und langsam von innen heraus auflöst und ausschlürft.

Ich glaube ich werde daher auch meine eigenen Bücher wohl besser gleich auf Englisch veröffentlichen. Früher haben Frauen gerne so getan als wären sie Männer um ihre Bücher loszuwerden, was ich bis heute für Blödsinn halte, zumindest solange ich keinen klaren Beweis dafür habe, dass Frauen als Autoren tatsächlich keine Chance gehabt haben. Aber nun werde ich dasselbe mit meinen deutschen Wurzeln tun. Denn Deutschland ist schon über alle Grenzen hinweg als Land schlechter Filme, Serien und Musik bekannt.

ABER, eines fällt mir noch ein: es gibt wohl kein Land in dem Dokumentationen derart zahlreich wie gut sind. Ebenfalls ein Indiz dafür, dass es eher mit der deutschen Seele zu tun haben muss.

Liebe Grüße

Und viel Spaß beim nochmal lesen....

Waaaas? Kleiner Scherz! Abregen. Feierabend. 😅😂😂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tsuaitogaisuto  05.03.2024, 12:48

*einen* klaren Beweis dafür habe!

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Weil in fast allen deutschen Filmen noch die Spießigkeit der Adennauer Ära mitschwingt.

Ich kann z.B. auch den derzeigen Hype um Toni Erdmann nicht verstehen. Na gut, es ist eine passabler Komödie, aber doch nicht "die beste deutsche Komödie, die je gedreht wurde" oder ein "Griff zu den Sternen".

Der Film ist eine Stunde zu lang, er tritt teilweise zäh auf der Stelle, walzt die Gags aus wie jemand, der immer die Pointe seiner Witze erklären muss, und die Dialoge klingen so, als kämen sie nicht aus den Mündern der agierenden Personen sondern aus dem Off. Und die Verrücktheiten, die da wohl als besonders skurril eingestuft werden, haben wir in unserer Studienzeit jede Woche veranstaltet, die Hälfte davon hätte einen doppelt so witzigen Film abgegeben.

Ich habe einen Tag vor "Toni Erdmann" den Film "Der Olivenbaum" gesehen. Kein Vergleich! Dieser Film zieht einen rein, bei Toni Ermann steht man immer relativ unbeteiligt daneben.

Wie gesagt passabel – aber nicht genial!



Weil die Filmindustrie sich danach richtet, was im Fernsehen geguckt wird. Was im Fernsehen geguckt wird, zeigt angeblich die Quote an. Das sind dann so Billigserien, die Rentner im ZDF gucken.
Deswegen wird auch nur Geld für Billigromcoms mit Matthias Schweighöfer ausgegeben.

Es sind halt komischerweise die Filme, die in Deutschland mit deutschen Crews gedreht, aber von amerikanischen Studios finanziert werden, handwerklich deutlich besser.

Allein schon, dass in Deutschland nicht geprobt wird, find ich verwunderlich. Da geben dir die Produzenten kein Geld für. Mit der Begründung, das würden die anderen ja auch nicht machen. Dabei brauchen gerade Schauspieler, die hier in Deutschland ausgebildet wurden, Hilfe vom Regisseur, die Figur zu finden.
Guck dir mal an, wie gut deutsche Schauspieler auf einmal in nichtdeutschen Produktionen spielen können...


Warum kaum einer überhaupt an sowas wie Color Grading oder so denkt, ist mir auch ein Rätsel. Ist ein ausgelutschtes Argument, aber Bully Herbig ist komischerweise einer der wenigen, der sich Mühe gibt, dass seine Kinofilme auch wie Kinofilme aussehen. Vergleich mal die Optik von Periode 1 mit der von Toni Erdmann.

Es gibt aber ab und zu immer wieder ein paar Ausnahmen. Bei Fack Ju Göhte war ich überrascht, wie gut geprobt die Comedy wirkte. Von der Farbgebung rede ich jetzt mal nicht. :D
Victoria ist auch ein gutes Beispiel dafür, was man alles rausholen kann, wenn man sich um alles Gedanken macht, was ein guter Film braucht.


Das einzige was gemocht wird, sind die Stories. Nicht wie die Filme gemacht sind. Deswegen werden ja auch immer mal wieder Hollywood-Remakes von deutschen Filmen gemacht. Weil die da stilistisch und handwerklich Besseres gewöhnt sind.


BeZerkForLove97  16.07.2021, 19:37

Rentner im ZDF? Welche Serie wäre das denn? "Derrick" (Krimi) ist zum. großartig!

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Sebastian695  16.10.2022, 15:44
@BeZerkForLove97

So ziemlich ALLES was dort gezeigt wird ist der billigste Schrott überhaupt. Und das schauen sich ausschließlich Rentner an

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Tsuaitogaisuto  05.03.2024, 13:15

Also mit einigen Punkten stimmen unsere zwei langen Erklärungen überein, aber was das Budget angeht stimme ich nicht zu.

Selbst die Trash Movies aus Hollywood, wie von der Firma The Asylum, wirken optisch immernoch besser und künstlerischer, als rund 90% aller teuren und billigen Produktionen aus Deutschland. Ich sag nur Sharknado... Und haben deutsche Fördervereine etwa aus Berlin und München nicht auch Filme wie Asterix und Obelix finanziert? Und die sehen doch wohl gut aus, auch wenn die Filme nicht zwingend gut sein müssen.

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Das ist seltstverständlich Geschmacksache.Ich kan mich da nur anschliessen deutsche Filme etwas was man nicht braucht.Sehe mir das auch nicht an.Bevorzuge Amerikanische für mich die besten.

Obwohl in Sachen Horrorfilme ist Canada,Spanien ,Italien auch gut dabei sehenswert.

Frankreich auch.

Also diese Wahrnehmung kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Das deutsche Mainstream-Kino hat ein großes Problem. Lange Zeit musste und wollte es sich nicht mit Hollywoodproduktionen messen, sondern etwas eigenständiges darstellen. Mit dem Einzug von Deutschen in Hollywood, seien es Regisseure wie Emmerich oder Petersen oder Schauspielern wie Ralf Möller oder Til Schweiger entwickelte man zunehmend den Anspruch auch hierzulande Filme auf diesem Blockbuster-Niveau zu produzieren und sei es nur im Comedy-Bereich. Das Problem ist aber, dass deutsche mainstream-Regisseure die Filmformel nicht begriffen haben. Wie ist es anders zu erklären, dass alle Filme mit Til Schweiger oder Matthias Schweighöfer diesen braunen Bronze-Look haben? Man will Hollywood Look and Feel imitieren ohne verstanden zu haben, dass dies nicht die Erfolgsformel ausmacht.
Ein Emmerich hat es verstanden, wie er als deutscher Regisseur in Hollywood punkten kann und was die Amerikaner von Filminhalten erwarten. Auch wenn er sich zugegeben damit oft angebiedert hat.

Ich gebe aber zu bedenken, dass der deutsche Film mehr ist, als das Blockbuster-Kino. Kaum ein anderes Land hat derart viele und gute Autorenfilme, wie Deutschland. Filme wie von einem Reiner Werner Fassbinder oder einem Wim Wenders, ja manchmal auch von einer Doris Dörrie sind von der Bildsprache und vom erzählerischen Niveau auf einer ganz anderen Ebene zu verorten, als Til Schweigers 08/15-Filmchen.


knallpilz  19.07.2016, 12:04

Autorenfilmer gibt es doch aber überall gute. Gerade in den USA.

Tarantino, die beiden Andersons, Zach Braff, die Coen Brothers, Sofia Coppola, die Wachowskis, Jim Jarmusch, Charlie Kaufman, Rian Johnson, Kevin Smith....

da gibt es einige...

Die deutschen, die es wirklich gut können, gehen eigentlich immer nach Hollywood, machen hier vielleicht vereinzelt nochmal einen Film...

Aber ich finde mit Spanien, Frankreich oder England kann man die Qualität unserer Filme nicht wirklich vergleichen...

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Flimmervielfalt  19.07.2016, 12:26

Autorenfilmer gibt es überall gute, aber im Verhältnis zur Landmasse und Bevölkerung gesehen, ist in Deutschland die Frequenz schon recht hoch. Was Blockbuster aus Spanien angeht, stimme ich dir zu 100% zu...bei Frankreich habe ich allerdings nach den Sch'tis echte Zweifel bekommen. Wenn es aber um Independent- und Autorenkino geht, dann ist Frankreich natürlich qualitativ stark voraus. Dahingehend würde ich zustimmen,

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