Warum sind bei Elektrorasierer die Ersatzteile so teuer?

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Günstig bzgl. offeriertem Kaufpreis ergibt sich wirtschaftlich aus 3 Haupt-Kriterien :

 - Selektion der Bauteile im Mindestfall ganz hart auf die Funktionszeit der Gewährleistung / Garantie hin ausgelegt.

 - Lagerhaltung für Ersatzteile nur minimal bis garnicht. ( Lagerhaltung kostet Geld ) 

 - Fertigung und Bevorratung höchstens für diejenigen Teile, die man am ehesten nicht selbst produzieren und lagern muss , sondern für diverse Geräte der eigenen Linien fremdproduziert in Masse nachkaufen kann. ( meist aus Betriebsstätten mit geringen Lohn- / Material und Beschaffungskosten ) 

Das Zeug soll teilweise gerade mal SO lange halten, wie es dafür Garantie / Gewährleistung auf das Einzelstück ab Kauf gibt, und so lange es in dieser Form allgemein auch produziert wird. In geringer Stückzahl werden dann nur diejenigen Bauteile bevorratet, die während der Garantie- / und Gewährleistungsphase dann auch öfter mal vorzeitig schwächeln. 

Ausserhalb dieser Zeiträume lassen sich Anbieter die Bereitstellung solcher Ersatzteile dann vom Individualkunden rückwirkend teuer bezahlen zur Refinanzierung ihrer Lagerhaltung und Bilanzverbesserung / Gewinne und möglichem Risiko unerwarteter Nachproduktion im Falle falscher Bemessung, Qualität oder Designfehlern im Vorfeld.

"Tester" ist abseits der Ingenieurstheorie in der Praxis letztlich der Kunde, denn auch Funktionsstudien kosten letztlich Geld, wo im Budget-Segment um jeden Cent des Grossabsatzes hart verhandelt wird. 

Das Thema " geplante Obsoleszenz " ( Gerät SOLL nach der Garantie schnell kaputt gehen ) lasse ich in dieser Frage mal der Einfachheit und Fairness aussen vor. 

Warum sind bei Elektrorasierer die Ersatzteile so teuer?

Das ist nicht nur bei Elektrorasierern so, sondern allgemein der Fall. Was einzig und allein der Tatsache geschuldet ist, das Hersteller gar kein Interesse daran habe, das ihre Geräte repariert werden und so ewig laufen. 

Wenn Hersteller es wollen würden, könnten viele Geräte schon durch eine kleine bauliche Veränderung »ewig« funktionieren. Was jedoch nicht im Interesse des Herstellers respektive im Interesse seiner Anteilseigner (Aktionäre) ist. Denen geht es einzig und allein um Gewinnmaximierung - ne hohe Rendite.

LG medmonk 

Hallo!

Das liegt daran, dass die Kunden durch unnötig teure Ersatzteile zum Kauf eines neuen Produkts animiert werden sollen, das sich in den meisten Fällen preislich nicht mehr so sehr von einer Reparatur des bereits vorhandenen Geräts unterscheidet. An den Kunden wird auch dahingehend appelliert, dass er das neue und "natürlich viiiiel bessere" Gerät für einen geringen Aufpreis zur Reparatur bekäme.. man muss das aber nicht mit sich machen lassen & auch wenn der Fachhandel murrt, kann der Kunde auf der Reparatur bestehen.

Ich kenne das u.a. von meinem Großonkel, der seine recht betagte Dugena-Armbanduhr (die ich geerbt habe) mehrfach beim Uhrmacher reparieren ließ, obwohl der Betrieb jedes Mal versuchte, ihn vom Kauf einer neuen Uhr zu überzeugen & die Rechnungen, die für die Reparaturen, Glaswechsel usw. zu zahlen gewesen sind teilweise teurer gewesen sind, als diese Uhr damals in D-Mark gekostet hat.

Die "geplante Obsoleszenz" wurde ja schon angeschnitten: Die Produkte haben alle inzwischen eine Art eingebautes Verfallsdatum, auch das soll den Absatz neuer Produkte ankurbeln. 

Die lapidare Antwort des "Fachberaters", der sich damit für mich disqualifiziert hätte und beweist keine Ahnung zu haben bzw. wahrscheinlich nicht viel Spaß an seiner Arbeit zu haben, ist ein anderes Thema.

Weil der Hersteller damit Geld verdient. Man gibt ein gutes Produkt relativ günstig an den Kunden und verdient dann an den teueren Ersatzteilen.