Warum sind alte Leute in ihrer Meinung sehr festgefahren?

Gabel1953  03.03.2021, 22:29

Was verstehst Du unter alt?

13 Antworten

weil Ältere es oftmals als sehr erniedrigend empfinden, von Jüngeren übertrumpft zu werden, schließlich würde es ja ihre Kompetenz in Frage stellen die aufgrund des höheren Alters ja ausgereifter sein müsste. das Gefühl kenne ich aber auch mit meinen 19 Jahren. viele beharren dann lieber auf ihrer unhaltbaren Meinung weil sie anderen nicht den Triumph des Rechthabens gönnen. ist aber nur ein Irrtum, denn Einsicht zu zeigen ist eigentlich ein Zeichen von Stärke.


Dichterseele  06.03.2021, 01:25

Leute, denen es ums übertrumpfen geht, sind einfach nur dominant, wie Oberaffen oder Hirsche in der Brunft.

Intelligente Menschen wägen ab, was richtig oder falsch ist - und zwar mit Verstand. Und der nimmt mit zunehmendem Alter zu, einfach weil sie mehr Zeit hatten, nachzudenken.

Wenn junge Leute gute Argumente bringen, wird ein kluger älterer Mensch ihnen recht geben. Aber wenn es ihnen nur darum geht, die Alten zu übertrumpfen, dann machen sie sich mit ihrem Imponiergehabe lächerlich.

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Moinli  23.07.2024, 18:23
@Dichterseele

Jetzt im Beispiel meiner Oma, meine Oma wollte mir einbläuen, dass ich Athrose mit 16 habe, weil ich ähnliche Symptome wie sie habe, obwohl der Arzt mir die Diagnose für Schnapphüft Syndrom gestellt hat, ich kann jetzt nur aus Erfahrungen mit meinen Großeltern sprechen aber mit Logik, Studien, Attesten sind sie unmöglich von ihrer Meinung abzubringen, im Gegenteil wrrde ich ausgelacht und für verrückt erklärt dass ich diesen Blödsinn glaube

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Dichterseele  23.07.2024, 21:49
@Moinli

Nun ja, dann gehört Deine Oma eben zu jenen weniger intelligenten Leuten, die unter Altersstarrsinn leiden... Aber das solltest Du nicht verallgemeinern...

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OlliBjoern  04.03.2021, 00:37

Ja, aber das könnte man ja nun auch umdrehen. Auch für jüngere Menschen wäre die Einsicht ja ein Zeichen von Stärke. :)

Das Problem ist ja, dass man ohne einen Anhaltspunkt von außen nicht wissen kann, wer von beiden nun recht hat. Und es ist natürlich, dass jeder seinen eigenen Standpunkt für "richtig" hält.

Man braucht also einen äußeren Bezugspunkt.

Zudem ist es oft so, dass beide recht haben könnten, da vieles eine Frage der subjektiven Wertung von Aspekten ist. Man kann nicht alles objektivieren.

Last but not least könnten auch beide daneben liegen (auch wenn sie unterschiedliche Ansichten haben).

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greenojos  04.03.2021, 01:24
@OlliBjoern

das stimmt selbstverständlich was du sagst, aber bin jetzt eher von einem Szenario ausgegangen in dem die ältere Person falsch liegt und mit logischen Argumenten konfrontiert wird aber dennoch sich weigert sich umstimmen zu lassen

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Warum sollte man Bewährtes so einfach fallenlassen? Außerdem kostet es keine Energie, seine Meinungen unverändert beizubehalten. Dazu kommen die alten Gewohnheiten, und mit den Meinungen und Gewohnheiten lebt es sich gemütlich.

Das passiert halt im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Und den Jungen wird es genau so gehen. Außer sie sind neugierig und interessiert geblieben und haben nicht aufgehört zu lernen, zu diskutieren, zu lesen, zu beobachten. Dann ist ein hohes Alter eine tolle Sache; denn man hat einfach viel mehr Zeit gehabt zu lernen, als wenn man jung stirbt. Man kann bis zum letzten Augenblick dazulernen. Und es ist doch auch interessant, den eigenen Tod bewusst zu erleben. Statt sich zu grausen, neugierig zu sein. :-)

Das hat mehrere Gründe:

  1. mit der körperlichen Unbeweglichkeit schließt sich die geistige Unbeweglichkeit an, bzw. korrespondiert miteinander
  2. je mehr ein Mensch erlebt hat, desto mehr kennt er das Leben, desto weniger ist er ein Suchender, lässt die Neugierde nach
  3. je mehr man immer wieder das Gleiche oder Ähnliches erlebt, desto mehr ist ein Mensch konditioniert wie der Pawlovsche Hund
  4. je älter ein Mensch ist, desto weniger will er sich von anderen was sagen lassen

Sturheit hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit Dummheit und Bequemlichkeit. Umdenken zu müssen strengt nämlich an.

Je länger jemand dann an seiner Dummheit festklebt, desto weniger kann er sich davon lösen. Das Hirn folgt immer vorgezeichneten Wegen. Je öfter man die benutzt, desto eingefahrener werden sie - und umso schwieriger fällt es, sie zu verlassen.

Fazit:

Wer in jüngeren Jahren nicht flexibel dachte, der kann es im Alter erst recht nicht.
Wer schon immer geistig offen war, der bleibt es auch im Alter.

Aber wenn eine Meinung begründet ist und kein Argument dagegen spricht - warum sollte jemand sie dann ändern?

Es ist ein Unterschied, ob jemand auf seiner Meinung beharrt, weil er gebildeter und lebenserfahrener ist, oder weil er sich einfach nur einbildet, auf Grund seiner grauen Haare recht zu haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Meinung wird halt nicht mehr geändert, wenn sie als richtig betrachtet wird.