Warum scheiden sich immer mehr Personen?

9 Antworten

Bis in die 60er Jehre hinein war eine geschiedene Frau (bei Männern war das schon immer anders) stigmatisiert. Erst liberalere Scheidungsgesetze haben die Frauen, die meist auch keinem Beruf nachgingen, finanziell abgesichert und die heutige Scheudungspraxis ermöglicht. Die Frage ist doch, ob es besser ist, an einer zerrütteten Beziehung fest zu halten, oder diese zu beenden. Das muss man natürlich im Einzelfall entscheiden und zumindest in den Fällen, bei denen häusliche Gewalt im Spiel ist, fällt mir diese Entscheidung leicht. Das muss aber jeder für sich selbst tun und manchmal sind Lebensentscheidungen recht unüberlegt, sowohl in der einen als auch der anderen Hinsicht.

Also, ich denke aber dass auch sehr viel geheiratet wird, ich sehe das jetzt nicht so. Und das Warum ist eine gute Frage? Es ist eben einfacher sein eigenen Weg zu gehen als zusammen faule Kompromisse zugeben, früher musste man zusammen bleiben aufgrund von finanziellen Dingen oder aufgrund einer Moral heutzutage kann jeder auf eigenen Füßen stehen und ist nicht abhängig vom Partner. Außerdem ist es einfacher sich auf dem Weg zu machen alleine glücklich zu werden, wenn man es zu zweit nicht wird.

Meiner Meinung nach geben sich viele nicht mehr die Mühe zu reden (Probleme, ...) Sie verschweigen viel, sind nicht voneinander abhängig...

Aber ich glaube tatsächlich, dass viele nicht versuchen wieder klarzukommen und aufgeben

Ehen sollen Liebe ermöglichen. Und unter "Liebe" verstehen Menschen heute Glücksgefühle haben.

In den vorhergegangenen Jahrhunderten vor dem 20. Jahrhundert wurde Ehe vor allem als Pflichtgemeinschaft gesehen, in der Fortpflanzung und wirtschaftliche Versorgung umgesetzt wurden. Gefühle konnte es obendrauf geben, oder auch nicht. Wenn es sie nicht (mehr) gab, gab es immer noch die Versorgungspflichten.

Versorgung übernehmen beide Ehepartner heute tendentiell jeder für sich; gelingt es nicht mehr, springt die Grossgemeinschaft Staat ein.

Die Pflicht ist futsch, es bleibt nur noch der Wunsch nach "grossen Gefühlen". Sind die weg, gibt es keinen Grund mehr für die Fortsetzung.

Naja, der Hauptgrund dürfte sein, dass die Frau nicht mehr in einem Abhängigkeitsverhältnis gefangen ist. Sie kann sich heute selbstversorgen und eine Scheidung bedeutet für sie nicht länger die Gefahr auf der Straße zu landen.

Früher hieß es „bis der Tod euch scheidet“... Im Extremfall wurde dann eben nachgeholfen. Die ehemalige Nachbarin meiner Oma (seit 20 Jahren verstorben) wurde von ihrem Mann misshandelt und geschlagen. Sie hat sich nie getrennt, weil sie Angst hatte, wie sie ihre Kinder hätte versorgen sollen. Irgendwann war das Maß voll und sie hat seinem Ableben nachgeholfen...

Scheidung ist sinnvoll. Was bringt es zusammen zu bleiben, wenn einfach keine Liebe oder wenigstens Freundschaft da ist? Die Ehe ist doch nicht das Ende meines Lebens als Individuums.