Warum schaffen es so viele nicht Berufsfeuerwehrman/frau zu werden?
Hallo im Internet gibt es so viele Seiten auf denen steht viele schaffen denn Einstellungstest nicht das nur etwa 10% bestehen zum teil deshalb meine frage ist das wirklich so weil es muss ja auch etwas gelockert werden wegen der Nachwuchsprobleme ?
9 Antworten
Hallo im Internet gibt es so viele Seiten auf denen steht viele schaffen denn Einstellungstest nicht das nur etwa 10% bestehen
Ob die 10% nun stimmen oder nicht, das kann ich nicht sagen.
Tatsächlich ist es aber so, dass viele Bewerber an irgendeiner Stelle durch das Auswahlverfahren durchfallen.
Häufig scheitern Bewerber am Sporttest. Der ist durchaus anspruchsvoll, allerdings kann man sich auf den auch am besten vorbereiten, da die Anforderungen allgemein bekannt sind. Da ist dann wohl eher das Problem, dass die Bewerber ihren eigenen Trainingsstand überschätzen.
Dann gibt es aber auch körperliche und medizinische Ausschlussgründe. Beispielsweise muss jeder Berufsfeuerwehrmann bzw. jede Berufsfeuerwehrfrau auch Atemschutzgeräteträger/in sein, wofür eine arbeitsmedizinische Grundsatzuntersuchung nach G 26.3 notwendig ist. Und die stellt Voraussetzungen u.a. an körperliche Fitness, Hör- und Sehvermögen.
Aber auch chronische Erkrankungen oder Verletzungen (z.B. an den Knien, wie es bei Sportlern häufig vorkommt) sind häufig Ausschlussgründe.
Und natürlich kann man auch durch den allgemeinen, schriftlichen Wissenstest durchfallen...
es muss ja auch etwas gelockert werden wegen der Nachwuchsprobleme
Auch bei Nachwuchsproblemen wäre es der falsche Weg, die Einstellungsvoraussetzungen zu ändern.
Wo willst Du da Abstriche machen? Der Beruf ist nun einmal körperlich anstrengend... man muss schwere Geräte tragen, man verrichtet körperliche Höchstarbeit unter Zeitdruck in extrem heißer Umgebung oder unter anderen widrigen Umständen. Wenn im 15. oder 20. Stock eines Hochhauses eine Wohnung brennt und dort noch Menschen eingeschlossen sind, dann musst Du da mit voller Ausrüstung hoch - und dann fängt die eigentliche, anstrengende Arbeit erst an (Brandbekämpfung, ggfs. noch vermisste Personen mit 100 kg oder auch mehr Körpergewicht retten).
Wenn man nun Abstriche bei der körperlichen Leistung oder gesundheitlichen Eignung machen würde, dann würde sich der Feuerwehrmann/die Feuerwehrfrau nicht nur selbst gefährden, sondern auch alle um sich herum (denen es zu helfen gilt und die Kollegen/innen).
Und: Es geht um eine Lebenszeitverbeamtung. Wenn bereits zu Beginn der beruflichen Karriere abzusehen ist, dass derjenige den Job nicht voraussichtlich die nächsten 30 bis 40 Jahre ausüben kann, dann wird das für den Steuerzahler auf Dauer ziemlich teuer.
Zudem hat man den Zugang ja vielerorts bereits dadurch vereinfacht, als dass heute bei vielen BF keine vorherige Berufsausbildung mehr erforderlich ist, sondern das notwendige, handwerklich-technische Wissen im Rahmen der Feuerwehrausbildung vermittelt wird. Damit ist schon mal eine Hürde gefallen. Viel mehr geht da nicht...
Hi,
Ich nehme an das es evtl der Sporttest sein könnte der ja auch bei der Polizei regelmäßig zur Aussiebung führt. Ich nehme an das unser Lebenswandel dafür verantwortlich ist, Menschen sind unsportlicher geworden, leider auch weil manche Eltern sich da auch gar nicht mehr kümmern, so lernen viele Kinder gar nicht mehr Rollschuhlaufen, Fahrrad fahren oder schwimmen. Um so weniger Kinder sich sportlich betätigen um so weniger können sie mit ihren Körper anfangen, sprich es kommt dazu das Entwicklungsstörungen entstehen die das Gleichgewicht Schnelligkeit und Reflexe sehr leiden lassen. Weiterhin gehört zum Beruf der Feuerwehr auch technisches Verständnis und handwerkliche Fertigkeiten die in der praktischen Prüfung auftauchen können. Hier kommt es stark dann auch auf das vorher erworbene Wissen an.
Ich finde nicht das die Prüfungen lascher gemacht werden sollen aber man sollte drüber nachdenken nicht evtl sowas wie eine Schulung anzubieten die ein darauf vorbereitet, sowas gibt es in der freien Wirtschaft ja auch, zb war ich auf einer Schule für Wirtschaft und Handel, da konnte man unter andern ein Schulabschluss nachholen oder Fachabitur machen und wurde direkt vorbereitet für die typischen Aufgaben im Handelswesen. So ein Modell halte ich für die Feuerwehr und auch Polizei für sinnvoll um langfristig genug Lehrlinge zu finden 🙂
Ich kenne keine hauptamtliche Feuerwehr mit Nachwuchssorgen, daher entfällt auch die Notwendigkeit von Lockerungen. Manche Feuerwehren wie Köln oder Essen haben sehr strenge sportliche Auswahlverfahren, dem gegenüber stehen Städte wie Wuppertal oder Berlin mit sportlichen Leistungen, die jeder schaffen sollte (drei Kilometer in 15 Minuten zu laufen ist absolut keine Herausforderung für halbwegs sportliche Menschen).
Für die Einsatzlage ist es nebenbei vollkommen egal, wer da ist, ob man nun bei Olympia als Gewichteheber auftreten könnte oder das einzige, was man hebt, der Pommesteller ist.
nur etwa 10% bestehen zum teil
In meinem früheren Wohnort kam auf eine Stelle für einen Brandreferendar eine dreistellige Zahl an Bewerbungen, da haben also auch mindestens 99% der Bewerber keine Zusage erhalten, was macht das schon? Die bestgeeignete Bewerberin wurde ausgewählt und die Stelle besetzt: Zielerreichungsgrad von 100%.
es muss ja auch etwas gelockert werden wegen der Nachwuchsprobleme ?
Nein, weil sich die Anforderungen im Beruf ja nicht verringern. Die bleiben gleich.
Warum den Test viele nicht schaffen? Nun da gibt es drei große Gründe. Erstens fallen ein paar Leute bei der gesundheitlichen Untersuchung durch. Da kann man in der Regel nicht viel machen. Und dann gibt es noch die welche wegen ihre Fitness den Test nicht schaffen, hier sind sie einfach nicht gewillt oder in der Lage sich vernünftig vorzubereiten. Hat eigentlich fast Jeder selbst in der Hand. Schließlich noch das geistige Leistungsvermögen. Manche sind eben nicht intelligent genug für den Job, ist so und kann man nicht ändern. Wer das eigentlich ist aber nur zu faul sich ordentlich vorzubereiten der gehört auch nicht in den Job.
Feuerwehr ist kein Job wie jeder andere. In der Regel kommt die Feuerwehr wenn sich der normale Bürger nicht mehr selbst helfen kann. Daher die höheren Anforderungen.
Ein Teil schafft die Anforderungen weil er körperlich oder geistig schlicht nicht geeignet ist, ein Teil weil er nicht gewillt ist. Beiden willst du dein Leben, wenn es in Gefahr ist, nicht anvertrauen.
Jede Feuerwehr hat ihr eigenes Einstellungsverfahren, deshalb kann meine Antwort nicht als "allgemeingültig" und 100% zutreffend angesehen werden, sondern nur als richtungsweisend.
"Der Einstellungstest" besteht aus mehreren Teilen:
schriftlicher Test: Diktat, Aufsatz, Allgemeinbildung, Mathematik, dabei fallen schon mal einige raus,
handwerklicher Test: einfach Metall- und Holzbearbeitung, einfache KfZ-bezogene Aufgaben,
Sporttest: div. Aufgaben aus allen möglichen Sektoren der Leichtathletik und Gymnastik, Kraftsport, Schwimmen, hier fallen die meisten Bewerber raus,
Sicherheitstest: Drehleitersteigen, im dunklen (ohne Pressluftatmer) durch ein Gitterlabyrinth, die sog. Atemschutzbelastungsstrecke, eine Übungspuppe (75kg) über eine gewisse Strecke transportieren,
Einstellungsgespräch, also der Test auf geistige und charakterliche Eignung,
Amtsärztliche Untersuchung: immerhin wirst du verbeamtet, also die Kommune wird dich dein Leben lang "durchfüttern" müssen, das bedeutet, du wirst auf jegliche Krankheiten, die eine etwaige Dienstuntauglichkeit verursachen könnten, untersucht, nicht zu unterschätzen,
Das sind eine ganze Menge Klippen, an denen man scheitern kann.
es muss ja auch etwas gelockert werden wegen der Nachwuchsprobleme ?
Die Feuerwehren haben definitiv keine Nachwuchssorgen und nein, die Anforderungen müssen (und dürfen) nicht gelockert werden, da die Anwärter ja auf ihre Verwendungstauglichkeit hin untersucht werden müssen und diese Anforderungen bestehen ja, egal, wie groß irgendwelche Personalnotstände sein mögen.