Warum nennen sich die Israelis einheimische, obwohl die meisten Europäer oder Afrikaner sind?
10 Antworten
Besonders weil Juden in der weltweiten Diaspora nie aufgehört haben, Israel/Judäa als ihre (kulturelle) Herkunft zu bezeichnen.
Diaspora bedeutet "Zerstreuung". Damit sich etwas zerstreuen kann, muss es vorher logischerweise einen Ursprung haben.
Es gab natürlich zu jeder Zeit Juden in der Region, speziell in der Stadt Hebron haben sich jüdische Familienchroniken teilweise bis in die Antike zurückverfolgen lassen, vor dem Massaker in Hebron 1929 durch die Araber, wobei die überlebenden Juden von den Briten evakuiert werden mussten.
Grob setzte sich die Demografie zusammen aus:
- Mustarabim Juden - "arabisierte" Juden, die immer dort lebten
- Sephardim Juden - ab 1492 aus Spanien durch die Reconquista vertriebene Juden, die zurückkehrten nach Israel.
- Aschkenasim Juden - die aus West- und Ost-Europa kamen
- Mizrachim Juden - "orientalische" Juden, die aus dem Nahen Osten, Asien oder Afrika kamen
Die erste "Aliyah" von Aschkenasim Juden fand bereits in den 1880er Jahren statt. Der Begriff Aliyah beschreibt die Rückkehr der Juden aus dem Exil. So steht das schon in der Bibel seit dem babylonischen Exil um 540 BC.
Zur Zeit der Gründung des Nationalstaats Israels 1948, stieg der Anteil der Aschkenasim logischerweise stark an.
Nach dem 2. WK hatten z.B. viele Juden auch das Problem, dass kein anderes Land bereit war, sie als Bürger wieder aufzunehmen, nachdem sie aus den KZ befreit wurden... entweder weil die Infrastrukturen durch den Krieg dafür einfach fehlten, oder weil Länder keine "Displaced Persons" und Flüchtlinge aufnehmen wollten. In einigen Fällen gab es also keine Alternative, zu Israel.
Durch die "jüdische Nakba" zwischen 1950 und 1970 wurden danach rund 1 Mio. Juden aus ihren arabischen Heimatländern vertrieben und kamen auch so nach Israel, darunter 130.000 aus Irak und 250.000 aus Marokko.
In Folge davon hat sich das Verhältnis zwischen Aschkenasim und Mizrachim wieder stark verändert.
Übrigens gibt es häufig den Fehlschluss bei dem Argument "die Israelis können gar keine Einheimischen sein", dass es aber dafür die Araber wären. Das wäre grundlegend falsch.
Warum nennen sich die Israelis einheimische, obwohl die meisten Europäer oder Afrikaner sind?
Erstens stimmt das nicht und
Zweitens ist das ihr Land, denn Allah hat das Land nicht den Arabern gegeben, sondern den Israelis. So steht es im Koran und so sagen es die Korangelehrten.
https://www.gutefrage.net/frage/wer-ist-gut-und-boese-im-nahost-konflikt#answer-497033263 (zu User dafur runterrollen)
Die meisten Juden kommen aus den arabischen Ländern.
Alleine fast ein Million Juden wurden nach der Gründung Israels aus allen arabsichen Ländern gewaltsam vertrieben.
Ausserdem lebten bei der Gründung Israels 600.000 Juden in Palästina. Und jemand der 70-80 Jahre in Israel lebt, darf sich mit Recht Einheimischer nennen.
Wenn jemand die jüdische NAKBA erlebt hat, Du hast den Link gesetzt, dann wird sich mancher gleich oder nach wenigen Jahren schon als Einheimischer fühlen.
Heute ist es die Mehrzahl der Israelis schon lange nicht mehr. So bald jemand dort geboren wird, sieht er / sie sich wohl als "Einheimische".
Wenn man die Geschichte der Verfolgung der Juden kennt, dann wundert es einem nicht, dass sie auch jemand, der vor 5, 10 oder 20 Jahren nach Israel gekommen ist, sich als "Einheimischer" fühlt.
Für die meisten Juden ist es das erste Mal, trotz Auseinandersetzung mit den Palästinensern, dass mehr oder weniger in Ruhe und Frieden leben und arbeiten können.
Weil das gelobte Land bis heute die Heimat des jüdischen Volkes ist.