Warum musste die NS-Vergangenheit verdrängt werden?

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Nach dem Krieg haben sich alle weggeduckt, weil sie sich somit unangenehmen Fragen entziehen wollten (Wissen, Teilnahme). Wer nichts weiß brauch keine unbequemen Fragen beantworten. Diese Methode hat sich bei den meisten bis zum Tode abgespielt. Man hätte alles am liebsten Todgeschwiegen, der Führer und seine Helfer sind weg, jetzt lasst uns weitermachen als wäre nichts gewesen.

Es war ein Lernprozess, der einige Jahre benötigte um die Bevölkerung aus ihrer festen Verankerung mit dem Nationalsozialismus zu holen und ihnen das Bewusstsein für die Aufarbeitung mit diesem Teil der Geschichte zu geben. Aufgrund dieser langen Wege ist es gelungen der heutigen Bevölkerung die grausamen Taten eines verbrecherischen Systems näher vor Augen zu führen und in die Herzen zu bringen als es in den direkten Jahren nach Kriegsende und weit darüber hinaus möglich war. Einen Mamut Anteil bei diesem "verordneten" Umdenken hat die Maßnahme mit dem Namen "Erinnerungskultur". Es wird an ehemalige Gestapogefängnisse in deutschen Städten ebenso erinnert wie an Deportationsplätze und Standorte von niedergebrannten Synagogen. In den KZ-Gedenkstätten sind umfassende, modern gestaltete Ausstellungen zu sehen, Schulklassen werden mit Programmen über die nationalsozialistischen Verbrechen aufgeklärt. Zu den nachhaltigsten Gedenkorten im Alltag gehören die in mehreren deutschen Städten verlegten "Stolpersteine“. Sie werden vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern in den Bürgersteig eingelassen und erinnern namentlich an die einstigen jüdischen und anderen Nachbarn, die Opfer der NS-Zeit wurden. Die Erinnerung an den Widerstand im Nationalsozialismus wird die Zukunft auch weiterhin bestimmen und das ist richtig und wichtig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Felix968629  14.11.2021, 12:20
Es war ein Lernprozess, der einige Jahre benötigte um die Bevölkerung aus ihrer festen Verankerung mit dem Nationalsozialismus zu holen und ihnen das Bewusstsein für die Aufarbeitung mit diesem Teil der Geschichte zu geben. 

Sehr dumm-dreiste Behauptung.

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Stressika  14.11.2021, 12:21
@Felix968629

du hast einfach keine ahnung von diesem teil der deutschen geschichte mit dem ich mit seit nunmehr 35 jahren beschäftige! also geh jemanden anderen auf den sack!

"meine oma war ne alte nazi sau" so unwahr ist dieses lied nicht!

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Kittyhawkins  14.11.2021, 12:18

Genau. Mit Trauma hat das sicher nichts zu tun.

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Weil es sich um die schlimmste, furchtbarste und grausamste Zeit handelt, welche diese Menschen erlebt haben.

Möchtest du dich an so etwas jahrzehntelang erinnern oder gar darüber sprechen, wenn du so etwas erlebt hättest?

Das MUSSTE keineswegs so sein. Aber alleine die Tatsache, dass verdrängt wurde, zeigt ja, dass sehr viele Menschen deswegen ein schlechtes Gewissen hatten. Sehr viele haben sogar gerne an den Versteigerungen der jüdischen Haushalte teilgenommen

Hi,

Ich finde es wichtig die eigene Geschichte zu kennen und ich hab mich relativ viel mit der Zeit damals beschäftigt, weil mich diese Massenpsychologischen Themen interessieren. Aktuell kann man sich das ja live angucken aber das ist ein anderes Thema. Als ich anfangen hatte mich intensiver mit der Geschichte zu beschäftigen, habe ich auch gemerkt wie komplex dieses ganze Thema eigentlich ist und wie wenig davon in der Bildung unterrichtet wird. Viele trauen sich warscheinlich auch nicht darüber zu reden, bzw vielen fehlt auch das Wissen weil das, was in der Schule unterrichtet wird, auch nur ein Teil des Ganzen ist. Das ist ja auch klar, wenn man 2 Stunden Geschichte pro Woche hat. Mit dem Thema kann man sich jahrelang beschäftigen und man entdeckt immer noch neue Informationen.

Liebe Grüße


tanztrainer1  15.11.2021, 10:26

Besonders wenn man dann nicht jedes Jahr Geschichte als Schulfach hat.

Bei meinem Sohn war es zum Beispiel immer im Wechsel mit Geographie. Man braucht sich dann auch nicht zu wundern, dass das Wissen über Geschichte und Geographie teilweise bodenlos schlecht ist.

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skipworkman  15.11.2021, 10:30
@tanztrainer1

Ich muss gestehen, bei mir war das nicht anders und ich möchte mir auch nicht anmaßen den vollen Durchblick zu haben. Aber wenn man mich ein halbes Jahr in den lockdown schickt, muss man damit rechnen das komische Sachen dabei rauskommen😅 aber für die meisten fängt die Geschichte ja erst ab 45 oder bestenfalls ab 33 an und man findet dann doch das eine oder andere im internetz wo man sich denkt: oh, das wusste ich noch garnicht.

Liebe Grüße

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Wenn man kollektiv so ein Verbrechen begangen hat, ist es glaub klar dass man das verdrängen möchte. Dazu kamen noch die Folgen vom 2. Weltkrieg, viele Väter wurden vermisst und vieles musste wieder aufgebaut werden, es fehlte an vielen notwendige Dinge. Es herrschte reines Chaos und man versuchte noch irgendwie alles gleichzeitig hinzukriegen, da war nicht viel Zeit zum reflektieren, zugestehen und allgemein reden...