Germanische Herrenrasse?
In einer Geschichtsprüfung musste ich erklären warum man damals zur Nazizeit Menschen züchten wollte, und man wollte ja eine in " arische Herrenrasse in " züchten.
Hätte ich ernsthaft das Wort Arier oder arisch benutzen müssen, oder hätte ich auch statt von der "arischen Herrenrasse" nicht auch eher von einer germanischen Herrenrasse sprechen können weil das würde wenigstens besser passen?
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3 Antworten
In v. Liebenfelses Ariosophie und Theozoologie ist stets von Ariern die Rede, aber nicht von Germanen. Der Liebenfels hatte lediglich eine Erscheinung, wo ein blonder Ritter, den er als Herrenmenschen deutete das Minderrassige niederzuringen hatte.
Ich will aber diesen ganzen Totalschwachsinn eines halbirren Zistersiensermönches hier nicht weiter ausbreiten.
Ähhhm ... es ging hier um die Vorstellungen im Nationalsozialismus, nicht um die von Lanz von Liebenfels. Dessen Schriften wurden in Deutschland übrigens verboten. Und zwar im Jahre 1935 ...
Beides ist natürlich Quatsch. Der Begriff einer "Herrenrasse" wurde im Nationalsozialismus niemals benutzt, weder einer "arischen", noch einer "germanischen". Zeig mir mal bitte auch nur ein Dokument, wo Derartiges verwendet wurde! Als Herrenvolk sahen sich im Altertum die Römer, in der frühen Neuzeit die Spanier, später die Engländer. Die britische Propaganda hat hier einfach ihr eigenes Herrenmenschendenken auf die Deutschen projiziert. Wobei ich nicht bestreiten will, dass es das Herrenmenschendenken beim England-Bewunderer Heinrich Himmler durchaus gegeben hat. Auf die Russen haben die Nazis in "bester" westeuropäischer Tradition zweifellos herabgeblickt und sie den Germanen als unterlegen betrachtet.
Was es im Nationalsozialismus gab, war der Begriff der "nordischen Rasse" für den vom Aussterben bedrohten nordwesteuropäischen Menschenschlag und was es daneben auch gab, war die seit dem späten 19. Jh. etablierte Bezeichnung des Begriffs "Arier" für europäische Nichtjuden.
Natürlich wie Du und ich und jedermann sich typische Nordwesteuropäer so vorstellen. Zwar hat jeder seine eigenen Vorstellungen wie ein „typischer Engländer“ bzw. Deutscher, Niederländer, Franzose, Schwede usw. so aussehen, doch im Allgemeinen stimmen die alten Klischees der Tendenz nach schon (sonst wären sie ja auch nie entstanden).
Somit gab es keine gemeinverbindliche Vorstellung „der Nazis“, sondern die Nationalsozialisten waren Menschen und Menschen haben nun einmal persönliche, individuelle Vorstellungen.
Die Rassenanthropologen des späten 19. Jh. (Lapouge, Ripley usw.) unterschieden bereits drei europäische, also „arische“ Rassen, die teutonische (nordische), alpine und mediterrane. Später wurde noch genauer hingesehen und so unterscheidet der spätere NS-Rassenforscher Günther neben diesen drei noch drei weitere Rassentypen, namentlich die fälische sowie die dinarische und ostbaltische.
Vom groben Begriff einer germanischen oder gar „deutschen“ Rasse konnte bei diesem verfeinerten Bewusstseinstand in Rassenfragen nicht mehr die Rede sein. In der Praxis hat man „nordisch“ und „fälisch“ in den Begriff „germanische Rassen“ zusammengepackt und vor allem der „slawischen“ ostbaltischen Rasse (Russen usw., wurden von Westeuropäern als „unterlegen“ eingeschätzt) gegenübergestellt. Vor allem die nordische Rasse (dolichokephal, leptomorph, depigmentiert) wurde damals (nicht nur von den Nazis, auch in England, Amerika, Skandinavien, teilweise sogar Frankreich usw.) als kulturell-zivilisatorisch besonders wertvoll angesehen und aufgrund ihrer angenommenen „rassenseelischen“ Eigenschaften (Führerqualitäten, Schöpferkraft, Wagemut, Unternehmertum, soldatischer Geist, Sportgeist, Vordenklichkeit, Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Sachlichkeit) als Kernelement der abendländischen Kultur und Gesittung betrachtet. Diese Wertung haben aber nicht „die Nazis“ in die Welt gebracht, sondern sie war vielmehr bereits ab Mitte / Ende des 19. Jh. in faktisch allen westeuropäischen Ländern weit verbreitet.
Objektiv ist Nordwesteuropa immer ein Gemisch aus verschiedenen Typen gewesen, von denen der nordische zahlenmäßig sicherlich an erster Stelle stand, aber auch der fälische, westische („mediterrane“) und alpine ihre Rollen spielten. Heute sind freilich alle europäischen Menschenschläge am Aussterben aufgrund niedriger Geburtenraten in Kombination mit Masseneinwanderung aus nichtwestlichen Ländern. Wir leben in einer Zeit des Niedergangs.
Deutschland ist mehr nordisch-fälisch-alpin, England mehr nordisch-westisch-fälisch und für andere Länder konnten die Rassenexperten damals auch recht genaue Einschätzungen über die Rassenverteilung angeben. Am besten liest Du Dich selbst in die Originalliteratur hinein, um eine Vorstellung vom Rassendenken im NS zu bekommen. Empfehlenswert wäre hier Hans F. K. Günthers „Rassenkunde des deutschen Volkes“ sowie die „Rassenkunde Europas“ desselben Autors.
Nordwesteuropäer haben meistens hellbraunes oder kastanienbraunes also so leicht rötlich braunes Haar und blaugraue oder einfach nur blaue Augen. Ja der Schädel ist meistens länglich oder zumindest länger als bei Osteuropäer und er ist etwas schmaler als bei Osteuropäern oder deutlich schmaler sogar. Was mir persönlich aufgefallen ist ist das die Nordeuropäer tendenziell schmalere Augen haben als die Südeuropäer.
Das sind grundlegend richtige Beobachtungen. Die braunen Haarfarben ergeben sich aus der intermediären Mischung aus den Genen für blonde und schwarze Haare. Sind noch, wie bei Nordwesteuropäern häufig, Gene für rote Haare mit im Spiel, so entstehen dann die vor allem auf den britischen Inseln und dem westliche Skandinavien so häufigen „Rutilismen“, also z. B. rotblonde, rotbraune (kastanienbraune) Haare. In Osteuropa sind Rutilismus-Gene selten (ausgenommen einem bestimmten Gebiet im mittleren Russland, wo rote Haare sehr häufig vorkommen), in Südeuropa sind desweiteren auch Blondismus-Gene selten.
Die Langschädligkeit (Dolichokephalie) ist nicht nur in der nordischen Rasse (Nord- und Nordwesteuropäer) die Regel, sondern auch in der westischen (Mittelmeer) sowie auch der morgenländischen (Araber) Rasse sowie bei allen schwarzafrikanischen Rassen. Breitschädligkeit (Brachykephalie) hingegen verbindet die im gebirgigen Mitteleuropa beheimate alpine (ostische) mit der von den Nazis so verachteten ostbaltischen (Russen, Polen usw.) Rasse sowie den mongoliden Rassen des asiatischen Inneren und Ostens.
Das mit den schmaleren Augen stimmt der Tendenz nach auch. Das typisch „germanische“ Auge mit dem geraden oberen Augenlid, das dem Ausdruck etwas Ernstes und Konzentriertes gibt, ist in südlichen Ländern selten (und deutet, sofern es dort doch einmal auftritt, in der Regel auf germanischen (nordischen) Einschlag). Allerdings gibt es hier ein paar interessante Ausnahmen. Eine davon wären die Juden, die oftmals ausgesprochen schmale Augenformen haben, die aber anders aussehen als die germanischen. Besonders Juden mit nordischem Einschlag haben diese Augenform häufig (z. B. Bar Rafaeli).
Aber das sind nur die somatologischen Beschreibungen, wie sie von fleißigen Anthropologen seit dem 19. Jh. genau erfasst wurden. Die beschreibende Rassenanthropologie war / ist eigentlich, ungeachtet ihres ideologischen Missbrauchs durch die Nationalsozialisten, eine für sich gesehen spannende und interessante Wissenschaft, die heute durch die moderne Genetik in Vielem bestätigt und ergänzt, in einigen Punkten aber auch widerlegt wird. Dieses Wissen veraltet auch nicht, kann aber dann historisch werden, wenn die Europäer im Laufe der Zukunft wirklich durch Vermischung mit zugewanderten Nichteuropäern ihre spezifische Eigenart verlieren. Aber das muss ja nicht geschehen, die Zukunft ist grundsätzlich offen.
Für die ideologisch motivierten Nationalsozialisten waren die „rassenseelischen“, also psychologischen Eigenschaften (Charakter- und Begabungstendenzen) wichtiger und im Vordergrund der Rassenideologie stand die zweifellos übertriebene Polarisierung zwischen der nordwesteuropäischen „nordischen“ sowie der nordosteuropäischen „ostbaltischen“ Rasse bzw. Germanen vs Slawen, Deutschen vs Russen, Nationalsozialismus vs Bolschewismus. –
Ja zum Beispiel Luigi Cavalli-Sforza ein Populationsgenetiker aus Italien hat in seinem Buch wirklich wissenschaftlich belegt dass sowohl die Haare als auch die Augen am hellsten sind bei den Leuten um die Ostsee herum.
Das heißt die helläugigste und hellhaarigste und somit auch die blondeste Rasse sind die Nordosteuropäer.
Nordwesteuropäer hingegen haben meistens mittelbraunes bis rotes Haar.
Rothaarigkeit hat aber dafür wegen dem namens mc1r die physiologische Fähigkeit und bräunbar zu sein.
Das war schon vor 100 Jahren bekannt. Es gab ja damals statistische Untersuchungen zu allen möglichen anthropologischen Merkmalen, also auch zur Pigmentierung. Die in Nordosteuropa beheimatete „ostbaltische Rasse“ war durchschnittlich heller pigmentiert als die nordwesteuropäische „nordische Rasse“ – womit übrigens auch das bekannte Unsinnsnarrativ, die Nazis hätten blonde Leute als „Herrenrasse“ dargestellt, ad absurdum geführt ist. Tatsächlich wurde die „ostbaltische Rasse“ für am wenigsten wertvoll erachtet von Ideologen wie Himmler oder Rosenberg und selbst der im Ton stets um Sachlichkeit bemühte Hans F. K. Günther schreibt wenig Gutes über die seelischen Eigenschaften dieses nordslawischen Typus. Es gibt nur wenige, denen das heute auffällt. Hier wäre eine gute Quelle:
http://gruppenaturblond.blogspot.com/2018/03/waren-die-nazis-in-wirklichkeit.html
Oder, ganz knapp, auch hier:
Nordosteuropäer sind nicht besonders blasser als die nordwestlichen Europäer, höchstens was Haare und Augen anbelangt Punkt man darf nicht vergessen dass blonde Haare oder Menschen mit blonden Haaren braun werden können, anders als rothaarige.
Helle Haare und Augen haben zwei ja maximum in Nordosteuropa um die Ostsee herum, aber besonders blasse Haut die nicht braun werden kann und Sommersprossen hat sein Maximum bei nordwesteuropäischen Rotschöpfen.
Das heißt die hellhäutigste und blasseste Rasse sind immer noch die Nordwesteuropäer!
Haare und Augen sind was anderes als Haut, Rothaarige haben heller Augen und helle Haut, aber nicht so helle Haare wie blonde Menschen.
Das ist richtig. Wenngleich auch die Gene für Depigmentierung von Augen, Haaren und Haut miteinander korrelieren, so ist diese Korrelation doch bei Weitem keine vollständige. Die "keltonordischen" Nordwesteuropäer haben die blasseste Haut, häufig den für Sonnenbrand anfälligen sommersprossigen "weißen" Hauttypus, bei dem Südländer oft an "Leichenblässe" denken müssen und - damit korrelierend - auch häufiger rötliche Haare als Menschen anderer Taxone. Es ist somit auch kein Zufall, dass der Begriff der "white race", also einer "weißen" Rasse, sich in England entwickelt hatte und ursprünglich nur für Briten gedacht war. Noch im 19. Jh. wurden in England selbst Süddeutsche, Franzosen und Skandinavier nicht als "Weiße" verstanden. Inkonsequenterweise galten aber auch die keltischen Iren nicht als "weiß", obgleich diese gewöhnlich denselben "leichenblassen" Hautton haben wie die Briten, wahrscheinlich sogar zu noch höheren Prozentsätzen, also die "weißesten" aller Menschen überhaupt sind. Daran merkt man, wie stark das Rassendenken in England von Anfang an tatsächlich mit politischen Implikationen verbunden war: Weißsein galt als wertvoll und wies seinen Träger als Angehörigen einer überlegenen Rasse bzw. des angelsächsischen Herrenvolkes aus. Auf andere blickte man herab.
Im kontinentalen Europa hingegen, vor allem in Frankreich und später Deutschland, gab es diesen Fetisch um eine möglichste helle Hautfarbe zwar auch - galt sie doch als Merkmal des Adels (von "sangre azul", also "blauem Blute" durchflossen wurden in Spanien die Nachkommen der germanischen Goten genannt, die in Spanien nach der Rückeroberung von den Mauren dort wieder den Kern des Adels bildeten) - doch dachte man hier nicht ernsthaft daran, die Hautfarbe allein zu einem Kriterium für Rasse zu erheben. Stattdessen spielte die in Deutschland und den romanischen Ländern traditionell starke Vorliebe für helle Haarfarben eine größere Rolle als in Großbritannien, war auf dem Kontinent doch - anders als auf der Insel - blond stets das Schönheitsideal gewesen. Auch die Slawen tendierten zu einer Vorliebe für helle Haarfarben. Blond galt seit dem Altertum als die Farbe die Götter und Helden, als die der Grimmschen Märchenprinzen und die der Engel in der Kirchenmalerei, die der Feen und Elfen in der Sage. Daraus hat sich bei kontinentalen Rassendenkern wie Gobineau von Anfang an eine Wertschätzung blonder Haare im Sinne eines Art "Rassenwertindikators" entwickelt, ähnlich wie dies in Großbritannien der Fall war mit blasser Haut.
Die Deutung, nach deer blonde Haare unter Umständen auch ein Zeichen für Minderwertigkeit sein können, ging erst los mit der deutschen Rassenforschung des 20. Jh., besonders Hans F. K. Günthers und späterer NS-Forscher mit ihrer Abgrenzung der "hochwertigen nordischen" von der "weniger wertvollen ostbaltischen" Rasse. Zwar haben NS-Propagandaplakate auffallend oft hellblonde Menschen als klassische Vertreter des deutschen Bauerntums dargestellt, doch haben die Künstler dabei eben genau darauf geachtet, Menschen (oft überstilisiert) nordischer Rasse darzustellen, also mit langen, geraden Nasen, schmalen Gesichtern, schlankem Körperbau, kräftigem Kinn usw. - niemals solche des ostbaltischen Typus.
Ja ich finde es irgendwie interessant wie blond bzw. Helles Haar bzw. Hellblonde Haare vor allem eine typische Eigenschaft der Ostsee sind, also eine typische nordosteuropäische oder ostbaltische Eigenschaft genau sowie bläulich graue Augen oder hellgraue Augen.
Rothaarigkeit ist dagegen eine typischen nordwesteuropäische und somit typisch nordische Eigenschaft oder eine typische fälische Eigenschaft. Besondere Blässe und Sommersprossen vor allem noch dazu und Kombination mit roten bis rötlichen Haaren.
Besondere Blässe, Sommersprossen und rotes Haar hat sein Maximum im nordischen Nordwesten Europas und helle Haare und Augen haben ihr Maximum im ostbaltischen Nordosten Europas.
Soviel dazu dass Europa Vielfalt braucht, ich finde Europa hat schon mehr als nur genug Vielfalt. Ich finde Europa hat genau die Vielfalt die es braucht
in " arische Herrenrasse in "
Was immer das heissen soll...
Als Historiker sprichst du nicht von irgendwas, was du schöner findest. Kunst wäre eher dein Fach, wenn dir daran liegt.
Beim Beleuchten einer Ideologie verwendest du deren Begriffe.
Wenn jeder für etwas sein eigenes Lieblingswort verwendet, das ihm schöner erscheint, hat die Sprache ihren Zweck, Verständigung zu ermöglichen, verloren. Selbst wenn die Ergebnisse ästhetisch sein könnten.
"oder hätte ich auch statt von der "arischen Herrenrasse" nicht auch eher von einer germanischen Herrenrasse sprechen können weil das würde wenigstens besser passen?"
Dieser Satz ist in sich übrigens auch eine eigene Katastrophe. An Sprache könntest du durchaus mal arbeiten, wenn du in sprachbezogenen Fächern was erreichen möchtest.
Nordwesteuropäischen Menschenschlag nordische Rasse?
Wir haben sich die Nazis dann den nordwesteuropäischen Menschenschlag vorgestellt?