Warum müssen Pferde warm- und trockengeritten werden?

Du sprintest ja auch nicht gleich los sonst kannst du dir was zerren und dein Puls fände das auch nicht so toll genau so ist es beim Pferd und wenn du gerannt bist muss dein Puls ja wieder runter kommen es ist nicht gut wenn du sprintest und dann einfach stehen bleibst und stehst der Puls muss langsam wieder runter genau so ist es beim Pferd auch

Beides ist sehr wichtig. Beim Warmreiten kann sich das Pferd dehnen und strecken, es streckt seine Muskeln und entspannt sich, damit es die Muskeln später besser nutzen kann. Außerdem muss sich erst durch dauerhaftes langsames Laufen die nötige Gelenkschmiere bilden. Ist diese nicht vorhanden kann es zu Gelenksschäden kommen, und das ist gar nicht lustig. Wer sein Pferd zu oft ohne Warmreiten losrennen lässt, riskiert auf Dauer Arthrosen, Muskelzerrungen und Bänderrisse, sowie eine Überlastung der Sehnen. All die genannten Verletzungen können das temporär oder dauerhaft unreitbar machen und sind zudem sehr kostspielig in der Behandlung. Es muss sich alles aufwärmen, die Muskeln, die Bänder und die Sehnen, und das Pferd kann sich langsam auf die Arbeit einstellen. Stell dir mal vor, du liegst auf dem Sofa und schaust fern und plötzlich donnert dir jemand eine Schulaufgabe vor die Nase und sagt "Losschreiben, die Note zählt!" Da bist du auch erstmal überrumpelt.

Abreiten ist wichtig, da sich hier die Muskeln nach getaner Arbeit wieder entspannen und lockern könne. Das Pferd kühlt langsam ab und stellt die Schweißbildung ein. Ein Pferd darf niemals nassgeschwitzt in eine Box gestellt werden, zu groß ist die Gefahr einer Verkühlung und einer folgenden Erkältung! Pferde können da schnell Husten bekommen, und der muss bei Pferden ernst genommen werden. Pferde mit langem Fell trocknen häufig nicht so schnell ab, da kann es helfen, wenn man das Pferd mit Stroh trocken reibt und dann eine Abschwitzdecke drauflegt. Im Winter ist eine Abschwitzdecke häufig sinnvoll, zumindest die nächste halbe Stunde lang. Pferde, die auch im Winter gut gearbeitet werden, werden häufig geschoren, sodass das Fell kürzer ist und sie nicht so schnell schwitzen und auch schneller wieder abtrocknen. Bei Freizeit- oder Schulpferden ist sowas nicht nötig.

Allgemein gilt: Vorher und nachher mindestens 10 min Schritt am langen Zügel. Und auch wirklich am langen Zügel, wenn ich jemanden sehe, der aufsteigt und das Pferd vorne sofort runterriegelt, den könnte ich jedes mal vom Pferd ziehen. Am langen Zügel, das Pferd muss sich strecken können! Im Winter kann die Warm- und Abreitzeit verlängert werden, da es einfach kälter ist. Man fängt auch nicht gleich mit engen Wendungen an, sondern fängt mit großen Biegungen an und wenn das Pferd dann warm ist und gut mitarbeitet, dann kann man engere Biegungen mit einbauen.

Ein Muskel der ordentlich arbeiten können soll kann nicht einfach so benutzt werden, er muß erst langsam auf seine Aufgabe vorbereitet werden. Dehnübungen und Aufwärmübungen macht jeder Mensch vor dem Sport, somit muß auch ein Pferd dieses tun.

Das kommt ganz darauf an wo dein Pferd gehalten wird. Bei einem Offenstallpferd hält sich das "Aufwärmen" recht kurz, genauso das wieder "Abkühlen".

Bei einem Boxenpferd das den ganzen Tag in der Box herumsteht, dauert dieses Aufwärmen bis zu 30 Minuten und das Abkühlen mindestens 30 bis 45 Minuten.

Du fängst ja auch nicht gleich mit Sprint an, sondern dehnst dich erst einmal, um Verletzungen vorzubeugen. Dann joggst du eine Runde in gemächlichem Tempo, um deine Organe (Herz, Lunge usw) darauf vorzubereiten, dass es gleich anstrengender wird. Sonst könnte dir der Kreislauf umkippen. Genauso ist es praktisch beim Pferd. LG

Beim Warm reiten damit die Muskeln warm werden wenn man dies nicht tut können zerrungen auftreten