Warum machen die Kampagnen gegen die AfD, die AfD immer stärker?

3 Antworten

Die AFD profitiert extrem von der derzeitigen Ampelpolitik die von der Ideologie der Grünen massgeblich bestimmt wird. Da eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung gegen sehr viele Entscheidungen der Ampel ist wird in der Bevölkerung nach einer Alternative gesucht, da derzeit alle anderen > 5% Parteien entweder eine Koalition mit den Grünen haben oder diese nicht verbindlich ausschlißen bleibt derzeit nur die AFD als einzige Partei übrig die >5% und eine grüne Koalition verbindlich ausschließt.

Die aktuelle Kampagne bezüglich der Remigration ist an lächerlichkeit nicht zu überbieten. Das man ein Programm braucht abgelehnte Migranten / Asylbewerber schnellst möglich außer Landes zu bringen dürfte nur logisch sein. Vor ein paar Monaten hat sogar Olaf Scholz mit der Ausweisung abgelehnter Asylbewerber Werbung gemacht. Gerade mit der Remigation vertritt die AFD die Meinung von sehr vielen steuerzahlenden Wählern. Das eine diesbezügliche Kampagne eher Stimmen bringt als nimmt ist nur logisch.


xxHistoryxx  15.01.2024, 13:33

Ergänzen möchte ich die großen Schwierigkeiten, die Politik von drei Parteien unter einen Hut zu bringen sowie das Fehlen von Kompetenz. Abgesehen von Lindner (den selbst ich inzwischen kritischer sehe wegen des Agrardieselvorfalls), Buschmann, Heil und Pistorius macht niemand gute Arbeit.

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Nicht Kampagnen machen die AFD stark, sondern die derzeitige Politik. Mit der FDP zusammen eine Koalition zu bilden, konnte nur schiefgehen. SPD und Grüne haben gar keine Möglichkeit, sich zu profilieren. Und Herr Scholz ist - für eine Führungspersönlichkeit - zu zurückhaltend. Mir fehlen manchmal Willi Brandt und Helmut Schmidt, die auch mal gepoltert und auf den Tisch gehauen haben.


xxHistoryxx  15.01.2024, 13:26

Ich glaube, dass die meisten Streitigkeiten wegen den Grünen, gefolgt von der FDP entstanden sind. Da hat Olaf Scholz auch schon mal das letzte Wort sprechen müssen, so etwa als die Grünen sich vehement geweigert haben, die Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Und immer wenn es um die FDP ging, ging es darum, dass irgendwas von den Grünen nicht geschmeckt ist.

Das Beste wäre also eine sozialliberale Koalition gewesen. Leider ist sowas aber "dank" der Grünen, aber auch der AfD und Linkspartei nicht mehr möglich.

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Oponn  15.01.2024, 13:48
@xxHistoryxx

Wie kommst du auf die Idee , die Grünen wären die Ursache?

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Jointser  15.01.2024, 13:49
@xxHistoryxx

Atomkraftwerke ausschalten ist auch dumm, sowas kann ja nur von den grünen kommen.

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xxHistoryxx  15.01.2024, 13:52
@Jointser

Entweder das oder reinster Populismus, wenn mal wieder irgendwo in Fernost ein Atomkraftwerk, das direkt am Meer gebaut wurde, durch einen Tsunami beschädigt wird.

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xxHistoryxx  15.01.2024, 13:53
@Oponn

Du meinst wohl eher "Wie kannst Du es nur wagen?". Wann haben sich denn mal SPD und FDP miteinander gestritten?

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Warum machen die Kampagnen gegen die AfD, die AfD immer stärker?

In Deutschland wird ganz viel Politik mit einem künstlich erzeugten Schuldgefühl bei den Wählern gemacht. Sei es das Plastik im Pazifik, welches dann aus Schildkrötennasen herausgezogen wird, der Klimawandel, oder die angeblichen Waffenlieferungen in alle Welt, welche Flüchtlinge produzieren. Überall wird vermittelt, dass der Deutsche ganz schlimme Dinge macht und deswegen jetzt mit Negativkonsequenzen Leben muss. Das wohl schärfste Schwert hierbei ist der Vorwurf der historischen Schuld Deutschlands.

Diesen Frame verwendet man seit Jahren, früher vorallem gegen einzelne Meinungen die man aus dem Diskurs haben wollte, seit der Migrationsdebatte um 2014 herum, wird die Nazi-Keule aber gegen alles und jeden verwendet der nicht mit dem Mainstream geht.

Diese emotionale Erpressung mittels Schuld funktioniert zunehmend schlechter. Immer mehr Menschen merken, dass sie hier misbraucht werden, können es aber nur mangelhaft in Worte fassen.

Dazu kommt der massive Wohlstandsverlust der letzten Jahre. Ohne finanzielle Not konnte man die Angriffe von Links gegen die eigene Identität leichter wegstecken, als nach massiven Reallöhnverlusten.

Sarah Wagenknecht wird dabei auch eine Rolle gespielt haben. Das mit Abstand dümmste was die Mainstream Medien machen konnten, war es sie während den Corona Debatten als rechts zu framen. Das war so absurd, dass selbst intellektuell Schwachbegabte feststellen mussten, dass dieses framing falsch sein muss.


Strixnet  15.01.2024, 18:42

Das mit dem Schuldgefühl ist eine ewige Konstante in der deutschen Seele seit mindestens einem Jahrtausend. Nach Nietzsche bereits seit Beginn der Verbreitung des Christentums in der germanischen Welt.

Auschwitz ist NICHT die Ursache dafür, sondern gibt nur die Form, die Mechanismen und die primären Nutznießer (Juden und US-Amerikaner) dieses Schuldgefühl wieder. Hätten die Deutschen nie irgendwelche Verbrechen begangen, würden sie sich dennoch schuldig fühlen. Das fällt auf bei mental verwandten Völkern wie den Schweden, die keine historische Schuld haben, aber ebenfalls über das Schuldprinzip moralisch erpressbar sind.

Mentalitätsfremde Völker wie z. B. Türken haben historisch große Schuld auf sich geladen, neigen aber faktisch gar nicht zu Schuldgefühlen, sondern im Gegenteil zu überspanntem Hyperchauvinismus. Das sollte zu denken geben.

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Apoka392  15.01.2024, 19:56
@Strixnet
Auschwitz ist NICHT die Ursache dafür, sondern gibt nur die Form, die Mechanismen und die primären Nutznießer (Juden und US-Amerikaner) dieses Schuldgefühl wieder.

Das auf Völker zu beziehen halte ich tatsächlich für falsch. Der deutschen Politik nutzt diese emotionale Erpressung durch Schuld genauso.

Deswegen wird dieser Schuldkult auch in anderen westlichen Ländern immer stärker bedient. BLM, First Nations etc sind alle samt Bewegung die vom Mainstream unterstützt werden, damit man sie später gegen die eigen Bevölkerung benutzen kann.

Mentalitätsfremde Völker wie z. B. Türken haben historisch große Schuld auf sich geladen, neigen aber faktisch gar nicht zu Schuldgefühlen, sondern im Gegenteil zu überspanntem Hyperchauvinismus. Das sollte zu denken geben.

Wenn westliche Eliten mehr Einfluss auf die Türkei hätten, dann würden sie es dort genauso pushen. Man doktert über Jahre ein wenig an den Medien herum und schon hat man diese toxische Weltsicht tief implementiert.

Ich halte es tatsächlich für falsch von etwas wie einer Volksschuld auszugehen. Niemand trägt die Schuld eines anderen. Jene die Verbrechen begehen sind auch zu belangen und Schuld kann nicht vererbt werden.

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Strixnet  15.01.2024, 20:55
@Apoka392

1. Das sehe ich etwas anders. Man kann Schuldgefühle nicht einfach so in die Seele eines Volkes „implementieren“. Dieses muss für solche anfällig sein, durch eine Mentalitätstendenz in Richtung Gewissenhaftigkeit, moralische Selbstprüfung, Nach-den-Eigenen-Rechten-erst-Fragen-müssen usw. Diese Tendenz finden wir aber im Wesentlichen nur in den germanischen Völkern, sonst aber eigentlich nirgends in der Welt.

„Typisch deutsch“ ist es, die eigene Daseinsberechtigung zu problematisieren, nach der „Vertretbarkeit“ einer Sache oder der Vereinbarkeit derselben mit dem Gewissen zu fragen. Der Deutsche fragt nach seinen Rechten, wo Andere, Unbedenklichere, sich diese einfach nehmen. Wer aber nach seinen Rechten erst fragen muss, der kann sich sicher sein, dass er keine haben wird in der Welt. –

Die Umerziehung der Westdeutschen nach 1945 zu „Demokraten“ und Amerika-Anbetern war möglich, weil in der deutschen Seele dieser peinlich übergewissenhafte Zweifel an den eigenen Rechten immer schon vorhanden war. Bereits in der Renaissance war das so. Und Lessing hat es im 18. Jh. auf die Formel gebracht: Der (deutsche) Nationalcharakter sei: keinen eigenen haben zu wollen. Ich könnte Ihnen Dutzende Aussprüche deutscher Geistesgrößen aus allen Jahrhunderten liefern, welche die Neigung zu nationaler Selbstverachtung bei den Deutschen (jedenfalls den Eliten bzw. Bildungsbürgern, sicherlich weniger im einfachen Volk) unterstreichen. Ich empfehle Ihnen in diesem Zusammenhang diesen Vortrag von Oberstudienrat Peter Börner über das (fehlende) deutsche Nationalgefühl im Laufe der Jahrhunderte:

https://www.youtube.com/watch?v=eT3KzPfv0zY

 

2. Gewiss gibt es keine kollektive Schuld. Solche Konzepte sind nur Konstruktionen machiavellistischer Priester-Naturen, denen es um moralische Erpressung und damit um Macht geht. Im Mittelalter hat die römische Kirche dieses Prinzip meisterhaft gehandhabt, heute sind es eher jüdische Kreise.

Dass im Bildungsbürgertum der westlichen (vor allem germanischen) Völker aber dennoch kollektive Gefühle der Schuld der eigenen Ethnogruppe dominieren ist ein psychologisches Problem allerersten Ranges, das eine eingehende wissenschaftliche Analyse verlangt. Es gibt dazu übrigens tatsächlich bereits eine Reihe psychologischer Theorien, die man allerdings nicht in der Mainstream-Literatur findet. Ich will das hier erst einmal nur angedeutet lassen. Die Thematik ist komplex und die spezifische „ethnomasochistische“ Mentalitätstendenz im westlichen Bildungsbürgertum scheint das Produkt verschiedener Faktoren zu sein, die nicht nur in medialer oder bildungspolitischer Indoktrination bestehen, sondern dieser Faktorengruppe vorausgehend auch bereits mentalitätspsychologische Faktoren, bei denen ich sowohl genetische als auch sexual- und sozialpsychologische unterscheide. –

Eines aber müssen Sie mir erklären: Inwiefern soll die emotionale Erpressung durch Schuld der deutschen Politik nutzen?

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Apoka392  15.01.2024, 21:54
@Strixnet
Eines aber müssen Sie mir erklären: Inwiefern soll die emotionale Erpressung durch Schuld der deutschen Politik nutzen?

Es Deutschland viele Jahre leichter regierbar gemacht. Die Politik braucht keinen wirklichen Diskurs mehr, sondern erschlägt die Gegenargumente mit der Nazikeule.

Zur Corona-Zeit war für mich persönlich der Moment, als ich dieses Verhalten am stärksten Wahrgenommen habe. Viele haben die Politik gehasst und sind trotzdem nicht demonstrieren gegangen. Der Grund war die konstante Betitelung der Proteste als rechtsextrem. Das war natürlich absoluter Humbug, aber es hat bei sehr viele Menschen funktioniert und sie blieben lieber zu Hause, oder haben sich alleine nur wegen dem Stigma impfen lassen.

Ähnliches sieht/sah man bei der Migrationsdebatte. Auch hier hat die AfD oder Sarrazin früh vorhergesagt, was passieren wird. Anstatt die Kritik ernst zunehmen wurde an die Schuld der Deutschen appelliert. Böhmermann hatte paraphrasiert von sich gegeben, dass Deutschland jetzt endlich mal die Chance hat nicht das A*schloch der Welt zu sein. Nun ist Böhmermann nicht die Bundesregierung, aber die Differenzen beider Organe halten sich dann doch in Grenzen. Deutlich schwieriger wäre es gewesen dem Bürger die Vorteile dieser Migration zu erläutern. Stattdessen hat man jeden Diskurs beerdigt in dem man die Opposition als Faschisten diffamiert hat und ihnen unterstellte, sie wollten Menschen im Mittelmeer ertrinken sehen. Dazu kam dieses ewige Geseier von den deutschen Rüstungsexporten die angeblich die Flucht verursacht hätten. Wer Waffenexportiert muss auch Flüchtlinge aufnehmen. Mit manipulierten Darstellungen zu unseren Rüstungsexporten hat man dann den Deutschen auch noch diese Schuld eingeredet.

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Strixnet  15.01.2024, 22:28
@Apoka392

Ach so meinen Sie das, als Nutzen der Innenpolitik des Regimes gegenüber dem eigenen Volk. Dem kann ich nur zustimmen. Egal, um welche Fragen es geht, Corona, Klimawandel, Ukraine, Einwanderung, ESM, BLM, Gendern usw. – auf die Argumente des Dissidenten  wird von den Sprachrohren und Multiplikatoren des polit-medialen Komplexes niemals inhaltlich eingegangen. Stattdessen wird polemisiert und in die unteren Schubladen der bloßen Keulen-Begriffe gegriffen, dieser billigsten Surrogate nicht vorhandener argumentativer Substanz, also:

a) „Nazi“, „Rassist“, „Antisemit“, „Verschwörungstheoretiker“ (auch sinnentfremdend verknappt zu „Verschwörer“) - die vier „Klassiker“ unter diesen Keulen sowie

b) „Corona-Leugner“, „Klima-Leugner“, „Putin-Versteher“ usw. als mehr konkret auf eine spezifische Thematik ausgerichtete Keulen und endlich

c) „Schwurbler“, „Blubbler“, „Spinner“ usw. als bloße Vulgärbeleidigungen für Andersdenkende

Dieses Verhalten kennen wir ja auch hier auf dieser Frageseite, die wohl leider kaum als politisch neutral bzw. ausgewogen betrachtet werden kann.

Übrigens ist die Unart des Schwingens dieser Keulen, zumindest die der Gruppe a), keineswegs eine Erscheinung, die erst in den letzten Jahrzehnten auftrat. Bereits im Historikerstreit von 1986 wussten sich „namhafte Intellektuelle“ wie Jürgen Habermas und Rudolf Augstein in ihren Polemiken gegen konservative Historiker wie Ernst Nolte nicht anders zu behelfen, also zu solchen billigen Keulen und Unterstellungen zu greifen.

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Apoka392  15.01.2024, 23:53
@Strixnet
Übrigens ist die Unart des Schwingens dieser Keulen, zumindest die der Gruppe a), keineswegs eine Erscheinung, die erst in den letzten Jahrzehnten auftrat. Bereits im Historikerstreit von 1986 wussten sich „namhafte Intellektuelle“ wie Jürgen Habermas und Rudolf Augstein in ihren Polemiken gegen konservative Historiker wie Ernst Nolte nicht anders zu behelfen, also zu solchen billigen Keulen und Unterstellungen zu greifen.

Das kann gut sein. In den frühen 2000ern war dies aber im meinem Umfeld nicht wirklich üblich. Wirklich umgekippt ist es zumindest in meinem Empfinden mit meinen Uni-Jahren, was wenn ich genauer drüber nachdenke auch der Grund für meine Wahrnehmung sein könnte.

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Strixnet  01.06.2024, 12:11
@Apoka392

Da habe ich andere Erfahrungen. Hab in der Zeit um die Jahrtausendwende an verschiedenen westdeutschen Universitäten studiert. Der neulinke bzw. linksliberale und „antifaschistische“ Ungeist war dort damals schon unübersehbar: Überall z. B. Antifa-Aufkleber und Graffiti, selbst in Treppenhäusern der Universitätsgebäude hingeschmiert! Zweck derselben war und ist offenbar antifaschistische Raummarkierung, um konservativere Dozenten einzuschüchtern, nur ja keine politisch inkorrekten Ansichten zu verbreiten.

Extremer geworden ist lediglich das Ausmaß dieser neulinken Propaganda und die Details innerhalb der Themen, auf welche sich diese erstreckt. Die ganze neulinke Gesamt-Ideologie ist wie in giftiges Gewächs, dessen Stamm (marxistischer Gleichheitswahn) von Anfang an da war und auch dessen Äste von Anfang an angelegt waren. Doch sprießen an letzteren im Laufe der Zeit immer feinere Zweige, so daß dieses Gewächs am Ende alles überwuchert und den Studenten den freien Blick auf die Wirklichkeit nimmt.

Den Fehler, den die Neurechten machen (AfD usw.) ist es, diesem Gewächs einige Zweige abzuschneiden (oder dies zumindest zu versuchen): Also gegen die jüngeren, extremeren Auswüchse anzukämpfen, etwa die Absurditäten der Gender-Ideologie, geschlechtsloser Toiletten, den absurdesten Blackfacings der Cancel Culture und dergleichen mehr. Selbst wenn es mal gelingt, einen Zweig abzuschneiden (wie etwa in Norwegen, wo vor ein paar Jahren der Genderquatsch von den Unis verbannt wurde), so wachsen in den USA dafür gleich sechs oder sieben neue nach und sind nach nur wenigen Jahren bald nach Europa hinübergewachsen. Herkules und die Hydra.

Der Stamm selbst müsste abgesägt werden, also der marxistische Gleichheitswahn. Dieser aber hat psychologische Wurzeln und zwar solche des Ressentiments. Dieses aber ist an sich unausrottbar, da es eine Folge der Ungleichheit der Menschen selbst ist. Am tiefsten erkannt hat dies bereits Nietzsche, der diese Frage aber in seiner Zeit nur auf die christliche Form des metapolitischen Auftretens des Ressentiments bezog und die heute alles dominierende Form, den Marxismus in seinen postmodernen Spielarten des Rassenmarxismus und Kulturmarxismus, noch nicht wirklich auf dem Radar hatte.

Von einer Normalität konnte in der BRD bereits in den 70ern keine Rede mehr sein. Nur faulte damals erst einmal vor allem der Kopf des Fisches – heute stinkt der gesamte Fisch mehr oder weniger.

Das Ressentiment an sich ist unbesiegbar, da es die notwendige Folge der Unterlegenheitsgefühle der Nicht-Idealen ist. Die zwischen den Idealen und Degenerierten in der Mitte stehenden Durchschnittlichen nehmen instinktiv Partei für die Degenerierten, da es ihr Instinkt-Neid gegenüber den Idealen so verlangt. Dem entgegenwirken könnten nur apollinische Ideale, die aber von der egalitären US-Popkultur gerade nicht angeboten werden. Das ist die kürzeste Verknappung der hier entscheidenden psychologischen Formel. Man kann sie auf allen metapolitischen Gebieten anwenden, kann aber nur klar sehen, wenn man selbst gänzlich außerhalb aller „politischen Korrektheit“ zu denken imstande ist. Um das zu lernen, ist es nicht nur hilfreich, die Multiplikatoren des Zeitgeistes (TV, Zeitungen usw.) vollständig aus seinem Leben zu verbannen, sondern seine eigene Bildung aus der Geistigkeit vorneomarxistischer Zeiten zu ziehen, also etwa aus dem 19. Jh., wo es nur die groben Ressentiment-Ideologien des alten Kirchentums sowie des damals neuen Klassenkampf-Marxismus gab. Diese Ideologien konnten das Denken an den Universitäten in diesem vormedialen Zeitalter noch lange nicht in dem Maße vergiften, wie es der Neomarxismus mittels der modernen Medien heute vermag.

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