Warum lernt man in Schulen das britische Englisch, aber nicht das amerikanische?
Einfach weil wir in Europa leben? Hab ich mich zur meiner Schulzeit oft gefragt, weil ich finde das amerikanische Englisch deutlich schöner und angenehmer als das britische. Ich würde ein Würgereiz bekommen wenn ich wie ein Engländer reden würde. Das amerikanische Englisch benutze ich in meinen Sprachgebrauch sogar eher obwohl ich es nie in der Schule gelernt habe 😅
5 Antworten
Hallo,
man lernt in erster Linie britisches Englisch in der Schule. Schon spätestens ab der 7. Klasse wird aber auch amerikanisch-englisches Vokabular gelehrt.
Immerhin handelt es sich bei Britischem Englisch und Amerikanischem Englisch - mal ganz davon ab, dass es weder den englischen Akzent (BBC-English gilt zwar als so etwas wie eine Norm, wird aber nur von wenigen gesprochen und ist im Grunde auch nur einer von vielen britischen Akzenten) noch den amerikanischen Akzent gibt - um eine Sprache, nämlich Englisch.
Über die Entfernung und die Zeit hat sich die Sprache in den einzelnen Ländern aber leicht unterschiedlich entwickelt, eine eigene Färbung, sozusagen einen eigenen Stallgeruch angenommen.
Bei englisch-hilfen.de, wikipedia.org, learnenglish.de und auf vielen anderen Webseiten findest du Vokabellisten (englisch-hilfen.de/words_list/british_american.htm), Übungen und Tipps zu den Unterschieden zwischen BE und AE.
Oder du gibst bei Google einfach British English American English ein.
Von mir hier nur so viel:
British English (UK oder BE) und American English (US oder AE) unterscheiden sich
• in der Aussprache (Dialekte, etc.)
• im Vokabular
Beispiele :
Banknote UK note US bill, Aufzug UK lift US elevator, U-Bahn UK underground (in London tube) US subway u.v.m.
• in der Schreibweise:
• UK -our = US -or; Beispiele: humour, favour, etc.
• UK -ou... = US -o...; Beispiele: mould, moustache, etc.
• UK -au... = US -a...; Beispiele: gauntlet, staunch
• UK -ae/oe = US -e; Beispiele: medieval, manoeuvre, etc.
• UK -re = US -er; Beispiele: theatre, centre, etc.
• UK -ce = US -se; Beispiele: defence, licence, etc.
• UK -ll... = US = -l...; Beispiele: traveller, marvellous, etc.
• UK -l = US = -ll; Beispiele: fulfil, enrol, etc.
• UK -gramme = US -gram; Beispiele: programme
• UK axe, plough, cheque, abridgement, acknowledgement, judgement =
US ax, plow, check, abridgment, acknowledgment, judgment
• in der Grammatik
- in der Verwendung der Zeiten (z.B. Past Simple vs. Present Perfect u.a.)
Im amerikanischen Englisch benutzt man öfter das Past Simple (Today I bought ...), wo man im britischen Englisch das Present Perfect (Today I have bought...) verwenden.
Einige Verben, wie z. B. burn, sind im amerikanischen Englisch regelmäßig, im britischen Englisch dagegen unregelmäßig, siehe:
https://www.englishpractice.com/words/regular-irregular-verbs-british-american-differences/
Unterschiede in der Grammatik und speziell bei den Zeiten zwischen BE und AE findest du unter diesem Link:
https://en.wikipedia.org/wiki/American_and_British_English_grammatical_differences#Use_of_tenses
- bei der Zeitenfolge in den if-Sätzen
In conditional sentences if clauses, US spoken usage often substitutes in the subordinate clause would and would have (usually shortened to [I]'d and would've) for the simple past and for the pluperfect (If you'd leave now, you'd be on time. / If I would have [would've] cooked the pie we could have [could've] had it for lunch as opposed to If you left now, you'd be on time. / If I had cooked the pie we could have had it for lunch).
This tends to be avoided in writing because it is often still considered non-standard although such use of would is widespread in spoken US English in all sectors of society. Some reliable sources now label this usage as acceptable US English and no longer label it as colloquial.
(There are situations where would is used in British English too in seemingly counterfactual conditions, but these can usually be interpreted as a modal use of would: If you would listen to me once in a while, you might learn something.)
In cases in which the action in the if clause takes place after that in the main clause, use of would in counterfactual conditions is, however, considered standard and correct usage in even formal UK and US usage: If it would make Bill happy, I'd [I would] give him the money.
siehe:
- https://en.wikipedia.org/wiki/American_and_British_English_grammatical_differences
- http://www.perfectyourenglish.com/writing/american-and-british-usage-2.htm
- Pearson Longman, Longman Exams Dictionary, grammar guide: It is possible to use would in both clauses in US English but not in British English: US: The blockades wouldn't happen if the police would be firmer with the strikers. Br: The blockades wouldn't happen if the police were firmer with the strikers.
- bei den Präpositionen (on the weekend = AE; at the weekend = BE; u.a.)
- u.a.
So groß sind die Unterschiede zwischen britischem und amerikanischem Englisch letztendlich dann doch nicht, und häufig wird beides gemischt. Die Vermischung von British English und American English ist auch nicht schlimm.
Man muss sich aber bewusst sein, dass einige British English Wörter in den USA und umgekehrt American English Wörter in UK nicht verstanden werden oder aber zu Missverständnissen führen, wenn z. B. ein Amerikaner in England für sich suspenders (Hosenträger; BE = braces) kauft und dafür Strapse (BE = suspenders) bekommt.
Nett zu dem Thema auch "The devil lies in the detail" (Briten gegen Amerikaner) von Peter Littger.
Meist spricht man einen Mix aus britischem und amerikanischem Englisch. Bei mir überwiegt britisches Englisch.
:-) AstridDerPu
In großen Teilen der Welt wird das britische Englisch aus geschichtlichen Gründen als das prestigeträchtigsten angesehen und gelehrt. Auch in Deutschland herrscht dieser Glaube. Wer BE als das einzig richtige ansieht, weiß aber oft nicht, dass er damit eine Diskriminierung sondergleichen begeht. Aber wo Ignoranz auf Eitelkeit und Stolz stößt, ist man oft nicht offen für die Wahrheit. Aufgrund der europäischen Geschichte und der örtlichen Nähe eignet sich Großbritannien viel besser als authentisches Beispiel für englischsprachige Kultur. Großbritannien ist das Ursprungsland des heutigen Englischs. Aber selbst die damaligen "Briten" haben es nicht "erfunden". Insofern ist Englisch selbst aus anderen Sprachen hervorgegangen, die nicht im heutigen Großbritannien ansässig waren.
Man lernt in Schulen nicht mal das Britische Englisch. Man lernt ein lehrplanstandardisiertes Schulenglisch mit benotbaren Regeln, das an Brit. Englisch angelehnt ist, aber von allen wirklich gesprochenen Varianten (auch von RP) abweicht. Die Beatles würden mit den meisten ihrer Texte glatt durchfallen.
Ich bin noch in der Schule und bei mir lernt man ab der 8. Klasse amerikanisches Englisch.
Man lernt schon ab der 8kl Amerikanisches englisch.
Bei uns in Italien nicht, zumindest nicht der Schule wo ich war.