Warum leben, wenn es so viele Probleme gibt?
Wozu dann noch leben? Es werden einem immer nur Steine in den Weg gelegt. Ich habe das Gefühl, dass alle wollen, dass man gar nicht gut leben soll (unfaire Lehrer, schwere Prüfungen, alles überteuert, im Alter schlechte Rente, kaum eine Wohnung zu finden, unfaires Leben allgemein, hässlich sein und dann von jedem belächelt und angestarrt werden, keine Freunde finden, irgendwelche Betrüger, die einem das Geld aus der Tasche ziehen, viel zu viel Arbeitszeit). Wozu soll ich mir das antun? Ich hasse Kinder und will keine, also das ist kein Ansporn. Ich lebe nur noch um irgendwann mit meinem Freund mein erstes Mal zu haben, da es mich schon interessiert, wie das ist. Aber sonst lohnt es sich doch gar nicht zu leben?
10 Antworten
Ändere dein Weltbild. Dann klappt alles. Sonst wirst du auch noch wie diese Leute, die dir Steine in den Weg legen. Die kamen an genau diesen Punkt und entschieden sich dann dafür, dass sie das aus anderen Menschen rausholen wollen, was ihnen fehlte. Tu das aber nicht. Ist genau dasselbe wie nicht mehr leben. “Sei stattdessen selbst die Veränderung, die du in dieser Welt sehen willst!”
Ich kenne das Gefühl, das du grad hast, sehr gut. Ich habe es selber unzählige Male erlebt. Und natürlich hast du mit vielem auch recht. Aber was du auch merken wirst, ist dass du mit jedem Problem, das du hinter dir hast, die Probleme, die noch vor dir liegen, leichter lösen kannst. Also sprich: je mehr Probleme du löst, desto einfacher löst du die restlichen. Und auch wenn alles dunkel und grau scheint, gibt es dazwischen immer wieder diese Momente, in denen wir bemerken, wir schön das Leben doch eigentlich ist. Diese Momente können bei jedem ganz anders aussehen, aber es gibt sie immer.
Auch ganz interessant zu wissen: von der Golden Gate Bridge in San Francisco sind rund 1400 Leute in den Selbstmord gesprungen. Ein paar wenige davon haben jedoch ihren Versuch überlebt. Und als man sie gefragt hat, wie es sich angefühlt hat, haben ausnahmslos alle erzählt, dass sie in dem Moment, als sie das Geländer der Brücke losgelassen haben, all die Möglichkeiten und schönen Dinge erkannt haben, die ihnen das Leben eigentlich noch zu bieten hat (bitte nicht auf die Idee kommen, das nachzumachen; ich will damit nur sagen, dass du nochmal ganz genau nachdenken solltest, ob es nicht doch noch ein paar mehr Gründe gibt, zu leben. Ich bin sicher, dass du welche findest).
Für mich selber kann ich nur sagen: ich sehe Tag für Tag die Welt, mit all ihren schlechten Seiten. Und ich lebe dafür, sie besser zu machen. Wir als Menschheit haben seit Anbeginn unserer Existenz so viele Fortschritte gemacht, und neuer Fortschritt kommt immer schneller. Und wenn ich später am Sterbebett liege und sagen kann: ich habe die Welt ein kleines Stückchen besser gemacht. Egal wie wenig. Dann bin ich zufrieden.
Und zu guter letzt möchte ich dir noch ein Zitat mit auf den Weg geben: „Nach der Erschwernis kommt die Erleichterung“. Es ist aus dem Koran, aber du musst nicht religiös sein, um es zu verstehen oder wertzuschätzen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar sinnvolle Denkanstöße liefern. LG
Ohne Probleme wäre es Dir sehr bald schrecklich fade!
Ich habe mal gehört, dass man Probleme als Geschenke betrachten sollte.
Herausforderungen, um sich weiterentwickeln zu können.
(Ich gebe ja zu, dass mir diese Ansicht selber sehr schwer fällt. Aber einen Versuch ist es wert.)
Bei so miesen Gedanken hätte ich auch keinen Bock aufs Leben.
Ich werde dir nicht einreden, dass das Leben unterschiedliche Seiten hat.
Ich empfehle auch nicht den Gang zu einem Psychiater wegen einer möglichen Depression.
Du kannst dich selbst entscheiden, ob du den finalen Schritt gehst oder professionelle Hilfe suchst.
Das sind keine Probleme. Sondern Herausforderungen.
Nein, ich zum Beispiel bin der gleichen Ansicht wie FS, und ich glaube dass ich so ziemlich der hilfreichste Mensch in meinem Bekanntenkreis bin.