Warum leben viele Menschen in Deutschland eigentlich so 'dekadent'?
Ich habe es bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn natürlich gönnen wir uns auch ab und zu mal was.
Aber wenn ich mitbekomme, wie andere jammern, wenn sie nicht mehr jeden Tag duschen sollen, nicht mehr jeden Tag Fleisch essen sollen, die Räume auf 19° heizen sollen, dann verstehe ich es einfach nicht.
Wir duschen seit jeher einmal in der Woche (außer der Papa, der wird schmutzig an der Arbeit) , wir essen seit jeher eigentlich nur eins, zweimal die Woche Fleisch (mit Ausnahmen) und wir haben die Wohnung im Winter seit jeher auf maximal 20 Grad.
Ich kann also nicht verstehen, warum für andere eine Welt zusammen bricht, wenn diese Sachen von ihnen gefordert wird.
13 Antworten
Wenn es für dich dekadent ist täglich zu duschen, haben wir vielleicht ein anderes Hygieneverständnis. Ich wasche mich täglich. Jeden Tag Fleisch brauche ich auch nicht. Aber solche Wünsche sind nicht dekadent. Der Mensch strebt nach Hygiene, guter Ernährung und Wärme, weil es uns gesund und alt werden lässt. Hunger, Kälte und fehlende Waschmöglichkeiten werden daher instinktiv gefürchtet. Dekadent ist eher, dass jeder das neuste I-Phone will.
Also ich war in den 70ern Kind und durfte mich jeden 2. Tag duschen. Es stimmt, dass es nicht kalt ist und man satt wird, aber es ist eben eine Reduzierung in Bereichen, wo der Mensch sie nicht gerne hat.
Okay.
Bei uns in der Rhön gab es z.B. in den 70ern vielerorts nicht mal eine Kanalisation. Brauchwasser und Toiletten-Zeugs wurden in einem Tank gesammelt und von einem Wagen abgepumpt.
Meine Mutter ist 1965 geboren und da gab es nur ein Plumsklo im Hof.
Hüstel...also als Kind der 70er hab ich sicher nicht täglich geduscht oder gar gebadet, aber mein Dad bestimmt! Müsste ich mal fragen, wann er damit angefangen hat! Bei mir ging das als Teenie in den 80er los. Teilweise morgens verzichtet, wenn ich abends Training hatte und dort geduscht habe.
Ich denke, das kommt daher, dass sie was anderes Gewöhnt sind. Du bist das gewohnt, für dich ist das also normal. Andere Menschen sind andere Dinge gewohnt und für die ist es eine große Umstellung. Und nicht jedem fällt eine Umstellung gleich schwer.
Diesen Lebensstandard haben sich die Deutschen über Jahrzehnte erarbeitet und sind an ihn gewöhnt.
Da ist es nur logisch, dass man ihn nicht aufgeben möchte.
Also beim täglichen Duschen hat man sich jetzt nicht viel erarbeitet. Man hats halt einfach gemacht.
Naja, iwie doch!
Vor 100 Jahren waren WC, Bad und fließend heißes Wasser noch eine Besonderheit.
Iwann wurde gebadet, aber eher selten, vllt. einmal pro Woche und dann teilweise alle nacheinander im gleichen Wasser. Täglich zu duschen war trotzdem noch unüblich, obwohl ich jetzt nicht weiß warum.
Heute haben viele Wanne UND Dusche, dazu spezielle Düsen, oder Brausen...wo man früher einen Waschzuber mit kochendem Wasser vom Küchenherd aufwärmen musste!
Ich brauche Fleisch für ausreichend Eiweiß. Meinen persönlichen Fortschritt werde ich für ein abstraktes Konzept wie Klimaschutz nicht aufgeben.
Dein Beitrag macht deutlich, dass du schon sehr lange jeden persönlichen Fortschritt aufgegeben hast.
Da kommt er wieder aus seinem Loch gekrochen, um uns mit seinem Mangel an Verstand die Wertlosigkeit seiner Existenz unter Beweis zu stellen.
Also nicht nur keine persönlichen Fortschritte, sondern massive Rückschritte.
Eiweißbedingte Evolutionsumkehr?
Um mit Eiern meinen Eiweißbedarf zu decken, müsste ich Unmengen davon essen. Abgesehen davon mag ich keine Eier. Du könntest mich auch, naja, meine eigenen Entscheidungen treffen lassen, anstatt moralisch überlegen zu spielen und jeden, der Dinge tut, die du für ungerechtfertigt hälst, abzuwerten.
Viele können es sich leisten und es ist angenehm!
In den 80ern gabs im Schnitt 30 qm Wohnfläche pro Person. 2020 sind es 45 qm!
Trotzdem gibt es eine Wohnungsnot und vielen ist die Miete zu hoch. So ganz passt es nicht zusammen, aber natl. will trotzdem niemand zurück in die 80er, oder gar die 50er!
Den medizinischen Fortschritt und die Toleranz von heute möchte ich behalten. Aber gegen die Wohnkultur der 50er hätt ich eigentlich nichts. Wobei wir natürlich nicht zurück zu den Kohleöfen sollten...
Mein Dad musste in den 50ern Kohlen aus dem Keller holen, die Küche war Stückwerk, nyx Einbauküche auf Maß. Keine Wama, keine Spüler, kein Trockner, kein Gefrierschrank. Kühlschränke waren nur gedämmt und wurden mit Eisblöcken gekühlt. Damals gab es noch eine echte Wohnungsnot...In 4 Zimmern wohnten 4 Familien, bzw. teilweise Kriegerwitwen. Selbst später hatte meine Eltern kein Kinderzimmer, sondern schliefen im Wozi oder Küche auf einem Klappbett oä Hausaufgaben wurden am Küchentisch gemacht. Über der Wanne hing ein riesiger Boiler, wobei ich mich nur an den bei meiner Oma erinnern kann...bei uns wurde das Bad saniert, als ich in der Grundschule war.
Selbst das alles ist natl. Luxus im Gegensatz dazu in einem Krieg ausgebombt oder vertrieben zu werden!
Aber man wird einfach so lange machen, bis es nicht mehr geht! Ich sag mal...wenn es nicht 24/7 warmes Wasser, Heizung, oder Strom gibt, wird man es trotzdem überleben! Wer hätte gedacht, dass wg. eines Virus 2 Monate die Schule ausfällt und ganze Berufszweige lahmgelegt werden?
Es gab bis in die 70er in Deutschland nur einen "Badetag" pro Woche. Man wird auch ohne Fleisch satt und 19° sind nicht kalt.