Warum langweilen mich Menschen? Bin ich Gefühlskalt?
Ich denke die obige Thematik trifft schon länger auf mich zu, allerdings stelle ich mir erst seit etwa einem halben Jahr dies als Frage und denke des öfteren darüber nach.
Ich bin ein offen gesagter MenschOhneFreunde, ich habe etwa 40 "Freunde" mit denen ich ab und an feiern gehe, in die Kneipe oder mal in die Stadt einen Cafe trinken oder Shoppen, aber diese Menschen sind mir regelrecht egal und schon nach den ersten 2 Minuten mit ihnen, bin ich total gelangweilt. Ich habe nur eine richtige Freundin und diese auch schon seit 5-6 Jahren, ich denke sie ist die einzige Person mit der ich es länger als einen Tag aushalte, auch wenn es trotzdem nur maximal 2-3 Tage sein können wo ich sie noch nicht los werden möchte. Ich bin auch jemand der Menschen sehr schnell durch schaut und sehr desinteressiert ist, ein falscher Spruch oder Blick und ich finde diese Person einfach uninteressant. Ich bin schon eh und je ein Einzelgänger und auch recht zufrieden damit, aber ich merke immer mehr, dass ich mich viel zu sehr verkrieche vor anderen Menschen, wenn ich anrufe bekomme ob ich nicht Zeit hätte, lasse ich mir immer eine Ausrede einfallen, sage ich bin krank oder hätte einen Termin, dann ist die Sache gegessen.
Auch habe ich schon einige Menschen verloren weil ich angeblich generell zu desinteressiert und kalt wäre, ein ehemaliger Freund sagte mir einmal einfach ins gesicht : "Ich hätte es nicht verdient, dass Menschen sich um mich kümmern, da ich nicht da bin wenn sie mich brauchen und ihnen mit vielen Dingen weh tue ohne das überhaupt zu bemerken. Ich wäre eiskalt und er hoffe irgendwann komme jemand und würde mir mal zeigen was gefühle sind." daraufhin habe ich ihn nur ausgelacht und gesagt er solle bitte meine Wohnung verlassen, ich schließe auch sehr schnell mit Menschen ab, ein kleiner Fehler von ihnen und ich melde mich nie wieder.
Was ist nur los mit mir? Ich hatte auch eine 2 Jährige Beziehung die ich ende Oktober letzten Jahres beendet habe - glücklicherweiße - ich habe diesen Mann nie geliebt, ich habe es nie genossen ihn bei mir zu haben, ich habe ihn immer als Ansträngend und Nervend empfunden.
Nun habe ich einen neuen Freund, von dem ich einige Monate dachte er würde mich mehr faszinieren (lese vorherigen vortrag) und jetzt waren wir am wochenende zusammen feiern, er hat mir im betrunkenen zustand ein wenig zuviel interesse gezeigt und zuviel erzählt von sich, sodass ich jetzt keine Lust mehr auf ihn habe!??
Versteht das einer? Ich habe zwar eine fiese Kindheit und Jugend gehabt, aber deshalb kann ich doch nicht total abgestumpft und so schnell gelangweilt sein, oder?
Danke für alle hilfreichen Antworten
Liebe Grüße <3
13 Antworten
Solche Antworten wie " du nimmst dich zu wichtig" , " du bist arrogant" etc solltest du direkt überlesen. Ich weiss ungefähr wie du dich fühlst, ich bin auch sehr schnell von anderen Menschen gelangweilt und bin gerne für mich allein anstatt mich im "Gedränge" zu finden.
Kann sehr viel aus deinem text nachvollziehen und gehöre auch nicht zu der Kategorie Mensch die arrogant oder selbstverherrlichend ist :)
Ich denke nichtmal das es etwas mit gefühlskälte zu tun hat. Aber den genauen Grund kann ich dir auch nicht nennen.
Okey, vielen Danke :)
Gut zu wissen dass ich nicht alleine bin mit meiner Gefühlslage...
das kann auch ein hormonproblem sein wenn deine blutwerte nicht in ordnung sind, kann es sein, dass dir auf vieles die lust vergeht. lass doch mal deine blutwerte und leberwerte untersuchen
Die meisten Menschen sind in unserer Gesellschaft tatsächlich nach meiner Erfahrung oberflächlich und gerne mal falsch. Sich von solchen Subjekten fern zu halten schadet nicht. Es gibt auch Andere. Es ist ein Geschenk welches mit Vorsicht gehütet werden will findet ein Mensch solche Freunde. Da kommt es dann nicht darauf an, wie viel Zeit miteinander verbracht wird sondern welche Qualtität diese Zeit hat.
Ich erinnere, mal von einer Bekannten angebrüllt worden zu sein weil sie das nächste Wochenende mit Haushalt verplant war. Es sei nach 14 Tagen mal wieder an der Zeit dazu. Auf der Heimfahrt fiel mir dann auf, dass ich in dieser Zeit zwei Mal die Fenster geputzt hatte, zwei Mal die Regale abgestaubt und die Möbel, regelmäßig gesaugt hatte, das Bett mindesten drei Mal frisch bezogen hatte und in der Küche erledigt sich das Putzen bei mir neben dem Kochen und Abwasch. Übungssache. In meiner frühen Jugend hatte ich für Jammereien keine Zeit und habe sie mir also nicht angewöhnt. Ob deshalb meine Kindheit schwer war wage ich zu bezweifeln. Ich wurde so gut auf das Leben vorbereitet, kann erwachsen mit alltäglichen Dingen umgehen und werde auch von Anforderungen nicht so schnell umgehauen. Tatsächlich kam ich erst nach einigem weiteren Nachdenken auf die Idee, dass es gar nicht so gut ist, wenn den Kindern zu viel abgenommen wird. Als Erwachsene leiden sie dann darunter. Und für mich war bis zu diesem Zeitpunkt so manches Angebot zur Hilfe einfach undenkbar. Es war in meinem Leben unvorstellbar dass dazu Hilfe benötigt würde.
Suche Dir also ein anderes Umfeld welches besser zu Dir passt.
Ich habe ja versucht zu beschreiben, dass es auf den persönlichen Erfahrungshintergrund und die eigenen Stärken ankommt. Auf die Kindheit würde ich es nicht schieben wollen. Allerdings lässt sich mit einigem Aufwand genetisch feststellen, dass das Mitgefühl bei uns Menschen unterschiedlich verteilt ist. Vererbt wird diese Fähigkeit nach heutigen Erkenntnissen nicht. Auch die Erlebnisse der Kindheit spielen oft genug nicht so eine große Rolle wie es die Psychiatrie gerne hätte.
Du bist noch jung. Und in der Entwicklung. Es kann Dir helfen, Bücher zu lesen in welchen die unterschiedlichsten Lebensgeschichten dargestellt werden. Du kannst zum Beispiel in einer öffentlichen Bibliothek Lebensgeschichten ausleihen aber auch so manchen guten geschichtlichen Roman. Gerade in den USA ist es üblich, Wissen auf diese Weise den Menschen näher zu bringen, eben in Romanform. So erweiterst Du den Horizont. Denn nur was Dir bekannt ist kannst Du als Mensch erkennen. Wenn also überhaupt ein Einfluss aus der Familie vorliegt dann das Vorenthalten von Erfahrungen da Du wahrscheinlich nicht eingesperrt warst über lange Zeit. Unterstelle ich mal.
Bitte bedenke, dass Deine Interessengebiete heute noch sehr stark von unserer Geschichte geprägt sein können bei Menschen mit denen Du dich austauschst und Du eben die neuere Wissenschaft verfolgst welche von solchen Menschen abgelehnt wird. Du gerätst dann also in den wissenschaftlichen Streit durchaus ungewollt. Das hat aber nichts damit zu tun, ob Du bindungsfähig bist. Du hast nur eine andere Richtung gewählt. Und stehst damit durchaus nicht alleine auf der Welt da wie Du sicherlich weißt.
Zudem bist Du noch jung. Du wirst selbst noch viele Dinge zu verarbeiten haben, mit ihnen Frieden finden wollen. Das braucht Zeit und bindet eigene Kräfte. Sei also nicht zu streng mit Dir. Viele Jahre schlechte Erfahrungen überwinden geht nicht von heute auf morgen.
Lange Jahre ging es mir sehr ähnlich wie Dir und die meisten Menschen unterwarfen sich mir regelrecht, weil sie meine Erhabenheit anerkannten, allerdings interessierten mich diese unterentwickelten Würmer vom Intellekt einer Küchenschabe kein Stück, so dass ich Sie mit der grössten Verachtung strafte die es gibt - der Ignoranz.
Durch Zufall lernte ich jemand kennen, die mich in den Kreis von Gleichgesinnten einführte, eine Gruppe von Menschen die einerseits extrem tolerant sind, was z.B. die Neigungen, auch sexuell gesehen betrifft, andererseits aber auch sehr hohe Ansprüche an Diskretion, Loyalität und Integrität stellt.
Ob Du zu diesem Personenkreis gehörst oder gehören könntest kann ich Dir natürlich nicht sagen, aber ich hoffe für Dich, dass Du Deinen rechten Weg finden wirst.
So rollt jeder seinen Stein auf den Berg. Mancher nennt's auch Tempel; cave ;)
Das ist normal wenn man noch nicht die richtigen Menschen gefunden hat, die auch zu einem passen. Das müssen nicht unbedingt Freunde sein. Einen wirklichen Freund erkennt man sowieso erst, wenn es einem schlecht geht.
Ich würde auf Freundschaften gar nicht soviel Wert legen, das ist wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen.
Du kennst wahrscheinlich deinen eigenen Weg noch nicht genau und streckst die Fühler nach allen Seiten aus.
Bist du erst gefestigt und kennst deinen Weg, wirst du auch die passenden Menschen dazu finden.
Alles Gute
Ein anderes Umfeld suchen, keine Chance, ich werde nicht nach irgendjemanden suchen, ich denke dann findet man sowieso nichts.
Außerdem bin ich 17 Jahre alt, lebe in ner eigenen Bude und habe meinen Freundeskreis erst letzten Sommer gewechselt da ich dort alleine gezogen bin. Und so eine Freundin habe ich ja, eine einzig enge Freundin, die ich anfangs allerdings auch erst 3-4 Jahre mit desinteresse gequält habe (unbeabsichtigt) und jetzt einfach neben Familie die wichtigste Person in meinem leben ist, ich will mein Umfeld ja nicht ändern.
Meine frage war viel mehr wo ich den Fehler bei mir suchen und bekämpfen kann!? Kann sowas in der Kindheit/Jugend vorborgen liegen, gibt es auch einfach Menschen die charakterlich so aufgebaut sind? Lässt sich desinteresse überhaupt bekämpfen!?