Warum konnte sich das Flüssig-Mosaik-Modell von 1972 durchsetzen?

1 Antwort

Hi,

es gibt einen schönen Versuch, der zeigt, dass das Flüssig-Mosaik-Modell wahrscheinlicher ist, als der Vorläufer von Davson-Danielli. In dem Versuch wurden menschliche und Mauszellmembranen fusioniert, an deren leicht unterschiedlichen Membranproteine, jeweils unterschiedliche farbig markierte Fluoreszenz-Antikörper gebunden wurden. Das Fusionsprodukt zeigte nach ca. einer Dreiviertelstunde, dass die farbigen Markierungen in der fusionierten Membran völlig durchmischt vorlagen. http://www.mun.ca/biology/desmid/brian/BIOL2060/BIOL2060-07/07_28.jpg Ein Modell, mit einer beidseitig starren, aufgelagerten Proteinschicht, auf der Lipid-Doppelschicht, wie der Vorläufer von Davson-Danielli, kann diese Ergebnisse nicht erklären.

Wohl eines, in dem die Proteine sich realtiv frei in der Lipid-Doppelschicht bewegen können ("Flüssig-Mosaik-Modell"), welches das Davson-Danielli-Modell letztlich modifizierte.

Es gab aber auch andere Hinweise:

  • Gefrierbruchtechnik bei der Präparation von Membranen, legte nahe, dass es auch durch die Membran hindurchreichende Proteine zu geben schien (Transmembranproteine). Diese konnte das Davson-Danielli-Modell nicht erklären.
  • Das Davson-Danielli-Modell nahm auch an, dass die Membran überall die gleiche Dicke und das gleiche Verhältnis von Proteinen zu Lipide besäße. Das traf nicht zu.
  • Das Davson-Danielli-Modell postulierte, dass die hydrophoben Bereiche der Proteine, außen auf der Lipid-Doppelschicht augeflagert seien und in direktem Kontakt mit der wässrigen Umgebung stünden, während direkt unter den Proteinschichten die hydrophilen Anteile der Membranlipide lägen. Ein solcher Aufbau würde, so der Einwand dagegen, das gesamte Konstrukt destabilisieren und sei nicht wahrscheinlich.

Gruß


MeloHD 
Beitragsersteller
 17.12.2019, 15:16

Super, sehr hilfreiche Antwort.

Ich danke dir vielmals!

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