Warum können Krokodile und Echsen (Warane/Agamen/Skinke/Eidechsen/Schleichen) ihr Maul nicht so weit öffnen wie z.B. Menschen und andere Säugetiere?
Es geht um den Öffnungswinkel
Weltmeister im Öffnungswinkel könnten die Säbelzahnkatzen sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4belzahnkatzen
Die Tiere konnten ihren Unterkiefer im 46 bis 113-Grad-Winkel aufreißen, bei heutigen Katzen beträgt der Wert 31 bis 66 Grad. Die teils deutlich größere Maulöffnung bei den Säbelzahnkatzen war nötig, um die langen Zähne voll einsetzen zu können.
3 Antworten
Wie schon geschrieben wurde, liegt es an den anatomischen Unterschieden.
Das Kiefergelenk von Reptilien ist eher eine einfache Scharnierverbindung zwischen dem Unterkiefer und der Schädelbasis, weswegen es nur eine eingeschränkte Rotationsbewegung nach Unten ermöglicht.
Reptilien haben einen starken Kieferschließmuskel, die ihren Biss beim schließen verstärken, aber wie man es kennt, der Öffnungsmuskel deutlich schwächer ist, was den maximale Öffnungsmöglichkeit ebenfalls begrenzt und ihr Kiefergelenk ist weiter hinten und ziemlich nahe an der Schädelbasis, was den Winkel ebenfalls begrenzt in dem der Unterkiefer runter klappen kann. Ausgenommen sind hiervon Schlangen.Krokodile und andere Reptilien reißen ihre Beute meist durch Schütteln, festhalten, reißen usw. in Stücke, anstelle ab zubeißen, für dieses Fressverhalten ist der Öffnungswinkel tatsächlich nicht all zu ausschlaggebend.
Das Kiefergelenk bei Säugetieren (und entsprechend auch dem Menschen) ist deutlich komplexer aufgebaut, es kann nicht nur rotieren, sondern auch gleiten. Dadurch kann der Unterkiefer weiter nach vorne verschoben werden, was den Öffnungswinkel vergrößert. Zudem besitzen Säugetiere noch Muskeln die den Kiefer weiter nach unten ziehen, wodurch das Maul weiter geöffnet werden kann. Das Gelenk ist oft flexibler und weiter vorne, was ebenfalls eine größere Öffnung des Kiefer ermöglicht. Raubtiere verschlingen oft größere Stücke, jagen mit kräftigen Bissen um Beute zu greifen und zu erlegen, wofür eine weite Kieferöffnung notwendig ist. Bei Fleischfressenden Säugetieren ist der Winkel i.d.R. meist größer als bei Pflanzenfressern, ihr Gelenk liegt nicht unselten etwas tiefer und ist eher auf seitliche Bewegungen ausgelegt und ist weniger flexibel, aber für Mahlbewegungen ist dies optimal, zumal der Aufbau des Gebiss z.B. bei Kühen eine stabile Kiefermechanik benötigt und keine große Öffnung, sprich eine extrem öffnung ist hier einfach nicht notwendig.
Als Menschen und damit Omnivoren liegt unser Öffnungswinkel recht mittig im vergleich zu Fleisch- oder Pflanzenfressern.
Unter den Säugetieren denke ich auch dass das der Rekordhalter ist.
Wobei unsere modernen Schlangen mit einem Winkel bis zu 120-150 Grad wohl auf Platz 1 sind, aber ihr Kiefer ist auch noch mal ne Marke für sich selbst.
krokodile können ihr maul sehr weit öffnen, aber der öffnungswinkel ist durch ihre anatomie begrenzt... ihr kiefergelenk erlaubt eine eher vertikale bewegung, während es bei vielen säugetieren flexibler ist... krokodile haben extrem starke schliessmuskeln, aber die öffnungsmuskulatur ist schwach, was die beweglichkeit beeinflusst... bei echsen ist der schädel meist starrer und der kiefermechanismus für schnelles zuschnappen optimiert, nicht für eine extreme öffnung... menschen und viele säugetiere haben ein komplexeres kiefergelenk mit mehr bewegungsfreiheit, was grössere öffnungswinkel ermöglicht...
Ich habe noch nie ein Krokodil gesehen was beim Öffnungswinkel über 35 Grad hinaus gekommen wäre
Krokodile z.B. Salzwasserkrokodile können bis zu 75 grad kommen. Prähistorische Verwandte wie der Sarcosuchus soll sogar die 100 geknackt haben.
Natürlich ist können und es auch wirklich machen noch mal ne andere Sache, aber sie wären dazu in der Lage.
Das hatte ich mal aus nem Fachbuch als wir uns in meinem Kunststudium mit Anatomie beschäftigt hatten, ich schau aber mal ob ich Online was finde, tatsächlich wird sowas auf bekannten Seiten eher weniger beschrieben, außer der Anatomie.
Online leider tatsächlich schwer zu finden, dass wird in richtigen Fachbüchern deutlich besser beschrieben, finde ich tatsächlich etwas ärgerlich dass man sowas anscheinend nicht im Netz findet, sondern immer nur die Standart ausführungen die sich gefühlt überall doppeln.
Wenn ich mich richtig erinnere hatten wir unter anderem dieses Buch: Biology and Evolution of Crocodylians (Das erkenne ich noch am Cover) und noch zwei weitere, aber da weiß ich den Titel leider nicht mehr.
Ich weiß es waren Englischsprachige Bücher, eventuell finde ich die anderen Beiden noch.
Weil sie es nie mussten.
Weltmeister im Öffnungswinkel könnten die Säbelzahnkatzen sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4belzahnkatzen
Die Tiere konnten ihren Unterkiefer im 46 bis 113-Grad-Winkel aufreißen, bei heutigen Katzen beträgt der Wert 31 bis 66 Grad. Die teils deutlich größere Maulöffnung bei den Säbelzahnkatzen war nötig, um die langen Zähne voll einsetzen zu können.