Glücklicherweise sind die meisten Hunde was das angeht gut erzogen, aber wie du selbst erlebt hast, wurden leider nicht alle Hunde korrekt gegenüber Joggern erzogen, unangeleint ist dass noch Problematischer, zumal es einigen Haltern einfach an Respekt gegenüber Mitmenschen fehlt (ich nehme meinen Hund z.B. immer zur Seite wenn Jogger kommen.)
Mit sowas wie Pfefferspray besteht aber auch die Gefahr dass es komplett eskaliert, denn Hunde in Angst oder Panik, können mit pech erst recht weiter noch vorne gehen, sprich kann es recht eskalieren lassen, es kann natürlich klappen, aber gibt keine 100% garantie.
Die sogenannte Vermeidungsstrategie (Das ist eigentlich genau dass was du inzwischen machst, also Bogen drumm machen oder langsamer gehen) ist mit dass effektivste und sicherste was man machen kann und ist am wenigesten Zeitaufwendig, oder gar Kostenaufwendig.
Sprich Hunden aus dem weg gehen, Hundewiesen, Waldbereiche ohne Leinenpflicht und Hundestrände sollten als Trainingsgebiet vermieden werden, ebenso die Haupt-Gassi Zeiten (die längsten Runden finden z.B. im Durchschnitt zwischen 18-21 Uhr statt) In einigen Städten gibt es auch Parks wo Hunde nicht erlaubt sind, welche sich entsprechend gut zum Laufen eignen. Allerdings je nach Ort kaum vermeidbar irgendwo einen Hund zu treffen, dass gibt es natürlich auch und dann ist dass auf dauer natürlich anstrengend.
Natürlich ist auch eine kombination aus Theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung hilfreich und sicher. Sprich das Verhalten und die Körpersprache von Hunden kennen lernen, lesen lernen und entsprechend reagieren, im Idealfall hat man Freunde oder Familie mit Hund die man mal begleiten kann. Auch drüber lesen und Berichte schauen kann sehr hilfreich sein um Hundeverhalten besser zu verstehen und zu erkennen, denn einfach so beißen Hunde nicht, i.d.R. erkennt man es mit Erfahrung an der Körperhaltung, dafür muss man aber einiges Lernen und auf langfristiger Sicht kann dass sehr sinnvoll und praktisch sein und kann auch im Alltag nützlich sein. Alternativ kann man sich auch mal an Tierheim und/Oder Tierschutz wenden.
Wichtig ist halt dass man sich gegenüber Hundebegegnungen richtig verhält, natürlich sollte man sich eigentlich darauf verlassen dass ein Hund gelernt hat sich gegenüber Joggern zu verhalten, aber leider gibt es Kaliber z.B. schnell gestresste oder Ängstiche Hunde die in die Vollen gehen, wenn ein Jogger auf sie zugelaufen kommt, hält der Jogger dann auch noch Augenkontakt, ist das für so einen Hund natürlich nicht gerade angenehm und kann am Ende auch für den Jogger unangenehm sein. Natürlich liegt es am Hundehalter seinen Hund zu handhaben, der Spruch. "Der tut nichts." Ist eher fehlendes Feingefühl und Respekt gegenüber Mitmenschen die mitunter auch einfach Angst vor Hunden haben können.
Je nach Gemeinde und Umgebung gibt es auch Gesetzliche Leinenpflicht, in der Brut und Setzzeit sogar durchgehend.
Hundebesitzer haften zudem bei Fehlverhalten ihrer Hunde. Wirst du gebissen oder entsteht ein anderer Schaden, sollte die umgehend bei der Polizei gemeldet werden und Anti-Dog Spray ist tatsächlich in einer Notlage auch erlaubt, allerdings sollte man schon in der Lage sein einen wirklich Aggressiven Hund, von einem Ängstlichen zu unterscheiden, denn Bellen und Knurren ist nicht automatisch aggressiv und ein Anti-Dog Spray sollte nicht leichtfertig genutzt werden, kann halt nämlich auch nach hinten los gehen. Ein Schriller-Alarm gibt es natürlich auch, ist aber auch keine Garantie dass es klappt, zumal ein Schriller-Alarm auch nach hinten losgehen kann.
Gab mal einen Fall da erlitt der Hundebesitzer durch sowas einen Tinnitus, wobei der Jogger lediglich den Hund abwehren wollte, und der Hundebesitzer wegen dem Tinnitus (Körperverletzung) den Jogger verklagen wollte. Da stellte sich dann heraus dass der Hund nicht hinter dem Jogger her war, sondern einem anderem Tier, dass sich in der Nähe des Joggers befand. Am Ende hat der Jogger zwar recht bekommen, weil der Hundehalter seinen Hund halt nicht richtig beaufsichtigt hatte, aber dass ist halt ein Beispiel das solche Sachen eben auch mit pech nach hinten losgehen könnten, hier hat der Jogger zwar keinen Schaden erlitten, aber dass ist immer Fallabhängig.
Lange rede kurzer Sinn. Abwehrmethoden können funktionieren, können aber auch nach hinten losgehen z.B. wenn direkt in nächster Nähe noch eine Person ist und was vom Anti-Tierspray abbekommen, auch für Menschen ist das zeug nicht schön und kann Probleme mit sich führen.
Ich würde dir empfehlen dich vielleicht mal im Tierheim und Tierschutz Gassi-Geher Kurse an zuschauen, klingt komisch, aber dort wirst du geschult, wie du dich verhalten musst und diese können dir auch sagen wie man sich als Jogger verhalten soll, gleichzeitig lernst du auch Hunde in einer sicheren Umgebung kennen und lernst etwas über ihr Verhalten, Körpersprache usw.
Mir persönlich hat das Wissen einen Hund anhand der Körpersprache zu erkennen wirklich geholfen und ich kann (Natürlich nicht immer und nicht bei jedem Hund, ich bin auch nur ein Mensch) relativ gut erkennen ob ein Hund z.B. wirklich Aggressiv ist, oder einfach nur aufgeregt.
So einen Fall gabs mal im Tierschutz bevor wir unsere Hündin adoptiert haben, da war ein ziemlich großer Labrador-Mix der sofort bellend an den Zaun gesprungen ist, aber der war nicht aggressiv, der war einfach nur total aufgeregt und war total menschenfreundlich, aber eben extrem aufgeregt und geht halt nach vorne, der hätte einen aber vor freude eher angesprungen, aber wenn man das nicht erkennt kann so ein riesiger Hund wirklich unheimlich sein und eine falsche Reaktion seitens Menschen kann eben auch zur Eskalierung beitragen.
Hundehalter die gegen die Leinenpflicht verstoßen können auch angezeigt werden, beim ersten Verstoß kommen sie noch günstig weg, meist unter 100Euro, aber bei wiederholtem Verstoß kann das irgendwann bis zu 50.000 Euro teuer werden, die genaue Summe ist vom Bundesland abhängig.
Wurdest du auch schon mal verfolgt, oder ist dass eher weniger ein Problem gewesen und eher passiert wenn du z.B. direkt an einem Vorbei gelaufen bist?