Warum klopft man auf den rücken, wenn man sich verschluckt?
Was bringt es
3 Antworten
Beim Husten wird ein Fremdkörper aus der Luftröhre geblasen - oftmals jedoch zu schnell wieder eingeatmet, was den Fremdkörper wieder nach unten saugt - und eine Einatmung und ein erneutes husten fast unmöglich macht...
Nach einem kompletten Ausatmen befindet sich in der (erwachsenen) Lunge noch ein guter Liter Luft (Residualvolumen) die der Patient eigentlich nicht ausatmen kann.
Durch einen kräftigen Schlag auf den Rücken kann diese Restluft als erneuter Hustenstoß den FK wieder hinausbefördern.
Gleichzeitig (aber nur wenn der Schlag auch kräftig genug ist) wird das erneute schnelle Einatmen verhindert (dem Pat. "bleibt die Luft weg")
Diese paar Sekunden der Einatmungsbehinderung gibt Ihm die Zeit den "Brocken" zu schlucken oder auszuspucken.
Erinnerst Du dich noch daran, als Du - vermutl. als Kind - mal auf den Rücken gefallen bist? Die Luft war aus der Lunge und Du konntest für ein paar quälende Sek. nicht mehr einatmen.
Der Schlag auf den Rücken muss also vor Allem eines:
So weh tun als ob Du auf den Rücken fällst!
Muttis "tätscheln" beim Verschlucken hilft also gar nichts - und ist eher kontraproduktiv, da er diese letzte Restluft in mehrere ineffektive kleine "Hüsterchen" zerlegt und nicht das erneute refexartige schnelle Einatmen verhindert.
Übrigens ist diese Methode viel sicherer und vor Allem viel ungefährlicher als das ziemlich brutale "Heimlich-Manöver", bei dem der Oberbauch (und somit eine Reihe leicht verletzbarer innerer Organe) von hinten in Richtung Lunge gequetscht wird.
Kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter (In Fachkreisen Schulterblattstimulation) sollen den Fremdkörper bewegen bzw beim Husten unterstützen.
Naja viele machen es falsch. Man sollte leicht nach oben schlagen dabei und nur unterstützen. Meist mach es das schlagen schlimmer