Warum kaufen manche Eltern ihren Fahranfängern so ein teures Auto?

8 Antworten

Ja, natürlich gibt es das - und das hat auch gute Gründe.

Ich hätte nie gewollt, dass unsere Kinder mit alten, klapprigen Autos durch die Gegend fahren, die u.U. nicht mehr wirklich verkehrssicher sind. Da gibt es wunderbare neue Autos, die über deutlich bessere Sicherheits- und Sicherungssysteme verfügen.

Meine Kinder sind mir das durchaus wert .... aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

15.000€ - 20.000€ ist so ziemlich das Minimum, dass man für ein sicheres, neues Auto ausgeben sollte.
Für meisten Eltern steht die Sicherheit ihrer Kinder an erster Stelle, da wird auch gerne mehr Geld in ein Auto investiert. Wenn man weiß, dass das Kind auf sein Auto achtet und damit gerne und selbstsicher unterwegs ist, hält so ein Fahrzeug auch oft über 10 Jahre.

Meine Tochter hat nun auch ihren Führerschein und voraussichtlich nächsten Monat bekommt sie ihren neuen GMC Yukon, den Crashtest-Sieger unter den Full-Size-SUVs, geliefert. Durch die vielen Sicherheitssysteme werden moderne Autos immer sicherer, steigen jedoch auch im Preis.

Warum nicht? Wenn man es bezahlen kann, spricht doch nichts dagegen. Ich werde später meine Kinder auch lieber in was fitten modernen sehen, als in einer alten Gurke. Beim Unfall sind sie sicherer aufgehoben und mit einer Panne liegen zu bleiben muss auch nicht sein und kann auch Gefahren mit sich bringen. Und wenn tatsächlich in den Neuwagen eine Schramme reinkommt - so what? Davon geht die Welt nicht unter…

Weil sie nicht damit rechnen, dass das Auto im Graben landen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

T3Fahrer  13.11.2021, 02:28

Oder gerade deswegen. Da seh ich doch lieber das Kind heil aus dem zerdatschten neueren Wagen steigen, als schlechter geschützt in einer alten Rostlaube…

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Die meisten dieser Autos sind ganz davon abgesehen finanziert oder geleast, bei Abholung auf einen Schlag bezahltes Eigentum sind vielleicht zwei von zehn Fahrzeugen.

Der Hintergrund liegt am Ende in der deutschen Neidkultur: Jeder will besser sein als der andere und seinem Kind mehr bieten. Es gibt genügend Eltern, die ihre Kinder als Statussymbole ansehen. Was in der Schule noch Markenkleidung, Sportschuhe oder Klavierunterricht usw. sind, das ist dann später halt ein "adäquates" Auto. Unter deutschen Familien ist das "Wettrüsten" beim Einstiegsauto der Kinder mittlerweile auch ein Dauerthema - es ist letzten Endes die Retourkutsche auf den Kleingartenkrieg in der ach so wahnsinnig harmonischen Reihenhaussiedlung. Ich formuliere es mal anhand eines fiktiven, aber realitätsnahen Beispiels: Wenn der kleine Alexander aus Nummer 7 Opas alten lummeligen Ford Escort auffährt, braucht der kleine Johannes aus Nummer 9 natürlich einen coolen neuen Seat Ibiza.

Es muss andererseits natürlich aber kein uralter, zusammengelutschter Ford Escort (lief bis 2000) sein: Eine vernünftige Ausstattung mit Klimaanlage usw. und gute Technik, sparsame Motoren, ausreichend Platz sowie brauchbare Sicherheitskonzepte bietet zum Beispiel auch ein 15 Jahre alter, gepflegter Opel Astra für 4000 Euro, nur ist der halt nicht so cool wie ein 20000 Euro Fahrzeug und macht weniger her. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

dsupper  13.11.2021, 08:40

Du steckst aber nicht voller (unbeweisbarer) Vorurteile? Oder spricht eben jener "Neid" aus dir, den du bei anderen so anprangerst?

Mich würde tatsächlich interessieren, wo du diese angeführten Zahlen hernimmst? Oder entsprechen sie nur deinem persönlichen "Gefühl"?

Es ist doch dabei auch völlig nebensächlich, ob man seinem Nachwuchs ein Auto bar kauft, dieses finanziert oder least? Das Geld dazu muss man trotzdem haben ...

Und wenn du schreibst, ein 15 Jahre altes Auto wäre fahr- und sicherheitstechnisch durchaus auf der Höhe der modernen Autos - glaubst du tatsächlich, dass sich in den vergangenen Jahren die Autoindustrie schlafen gelegt hat?

Und auch der Umweltgedanke, heutzutage ja nun immens wichtig, findet nicht nur in den Parolen der jungen Generation statt, sondern tatsächlich sogar in den Köpfen der Eltern ...

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rotesand  13.11.2021, 13:25
@dsupper

Ich habe das jetzt nur auf das Umfeld bezogen, aus dem ich komme - und da war/ist es tatsächlich so. Ich kann mich übrigens nicht beklagen. Definiere mich nicht über Autos, es gibt Wichtigeres - und ich hatte zum Einstieg einen silbergrauen 1989er Audi 100, der mit 90 PS leise vor sich hin surrte, ausgestattet mit Velourspolstern, "Audi alpha" Radioanlage bereits mit Digitalanzeige und Heckscheibenantenne, grüner Wärmeschutzverglasung, Servolenkung sowie ABS und procon-ten, das war für die Zeit schon gar nicht mal schlecht und wurde von einem Lehrer der Berufsschule immer wieder als "Staatskarosse" bezeichnet ... war jedoch ein günstiger Gebrauchter :-)

Der Astra H von 2006 ist ansonsten tatsächlich kein so schlechtes Beispiel. Mal von Assistenzsystem und Infotainment abgesehen - da kann der alte Bochumer nicht mithalten, aber das habe ich auch nie behauptet, dass er es könnte - hat sich seither nicht soooo viel getan und fahrerisch ist der Astra (ich kenne die Dinger ganz gut) durchaus auf der Höhe, Focus und Golf sowie der Corolla aus der Zeit sowie eine Klasse drüber Audi A4, C-Klasse (fahre ich als 180er), 3er-BMW, Mondeo usw. sind ebenfalls noch immer ordentlich und brauchen sich nicht zu verstecken.

Aber das jetzt nur aus meiner Warte - ich möchte jetzt trotz allem Verständnis auch für deine Sichtweise keine lange Diskussion beginnen und wünsche dir ein schönes Wochenende.

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