Warum kann man die Valenzelektronen bei einer Elektronenpaarbindung nicht einfach addieren um auf die Edelgaskonfoguration zu kommen?

3 Antworten

Moin,

weil das in diesem Fall zwar dem Stickstoffatom helfen würde, aber nicht dem Boratom.

Die Atomrümpfe bilden zwischen sich neue Molekülorbitale (das sind Aufenthaltsräume für Elektronen, in denen man die Elektronen mit einem gewissen Energiegehalt und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit antreffen wird).

Aber in alle Orbitale passen maximal zwei Elektronen.

Das bedeutet, dass das Boratom nur drei Bindungsorbitale mit dem Stickstoffatom ausbilden kann (weil es ja nur drei Außenelektronen hat).

Das führt dazu, dass das Boratom auf nur sechs Elektronen käme (drei Paar Bindungselektronen).
Das Stickstoffatom hätte dagegen acht Elektronen (drei Paar Bindungselektronen und ein Paar freie, nicht-bindende Elektronen).

Bei der Atombindung verschmelzen also nicht die Schalen der Bindungspartner zu einer, sondern es entstehen neue Unterschalen (Orbitale), in die maximal zwei Elektronen passen. Das freie, nicht-bindende Elektronenpaar des Stickstoffatoms gehört nur diesem allein, nicht aber auch dem Boratom.

LG von der Waterkant

Das tun sie doch. Es gibt die Verbindung aus Stickstoff und Bor: Bornitrid BN. Allerdings halt nicht als einzelne BN Moleküle, sondern in einer Wabenstruktur in der jedes N mit 3 B über eine Einfachbindung verbunden ist und umgekehrt.

Elektronenpaare sind es bei der Elektronenpaarbindung deshalb, weil in ein Orbital (das ist der Raum indem sich die Elektronen in der Bindung aufhalten) nur zwei Elektronen passen. Dementsprechend sind es pro Bindung immer nur 2.

Die 8 Valenzelektronen müssen um einen Kern sein, nicht um 2 oder mehr.