Warum ist Sterben eigentlich ein so teurer Spaß? Verdienen sich Bestattungsinstitute eine Goldene Nase, gibt es einen ALDI-Discounter unter den Bestattern?
Zudem habe ich gehört dass es im europäischen Ausland, z.B. in Holland, viel billiger ist.
Letztens habe ich gesehen dass ein Bestatter eine stinknormale Mercedes V-Klasse hatte statt eine für teures Geld speziell verlängerte und höhere Mercedes E-Klasse.
Das wäre ja schon mal ein Anfang. Ich glaube nicht dass es den Toten noch wahnsinnig interessiert wie elegant der Leichenwagen ist
5 Antworten
Wie heißt es noch... Die 4 teuersten Sachen im Leben: heiraten, Kinder, scheiden und sterben.
Ich bin froh dass es sich langsam endlich in eine gemäßigtere Bahn bewegt, was das Thema betrifft. Jedweder Friedhofzwang, den wir ja haben (selbst bei Urnen seit den 30ern), gehört endlich abgeschafft. Auch das ist immer noch ein weiteres Relikt der Kirche. Ob du glaubst und im Club bist oder nicht spielt keine Rolle, aber du hast dich an das zu halten was nach >>deren<< Glauben/ Ansichten/ Behauptungen/ Auferlegungen bestimmt wurde.
So langsam wird´s gelockert und hier und da gibt´schon Verbesserungen, aber als Atheist sehe ich nicht ein, dass ich mich und meine Ansichten vernachlässigen muss, nur um Rythen von Mythen- und Fabelgemeinschaften folgen zu müssen. Kirche und Religion haben meiner Meinung nach eh zu viele Sonderrechte (und ich meine damit nicht die Religionsfreiheit).
Ein Leichnam soll natürlich nicht an jede Ecke, aber sich auch hier wieder an, "Einzig so ist das richtig, weil unser Glaube das sagt" zu richten... kommt mal ins 21. Jahrhundert.
Auch das ein Beispiel das wir doch noch nicht so ganz ein säkularer Staat sind.
Wenn du einen Eichensarg und später einen grossen Grabstein möchtest .. dann kostet das eben. Das sollte jeder zu Lebzeiten bestimmen.
Eine Beerdigung im Friedwald, incl einäscherung Sarg Transport Urne .. hat 2022 ca 4000 Euro gekostet.
eine für teures Geld speziell verlängerte und höhere Mercedes E-Klasse.
Diese Umbauten, wie es sie von Binz, Pollmann, Rappold und anderen Karosseriebauern für Oberklassewagen wie E-Klasse, Ford Granada, Opel Senator oder Omega usw. gegeben hat, sind heute kaum noch gebräuchlich - die meisten Bestatter haben preiswertere Autos wie einen Caddy, Vito, VW-Transporter oder Ähnliches und es ist genauso gut. Da setzte ein Wandel ein, so wie mit der Akzeptanz von Feuer- oder Seebestattung oder Friedwald, was vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre.
Das mit den Autos war früher durchaus ein Kriterium; in meiner Heimat wäre ein Bestatter mit einem Caddy untendurch gewesen, man hätte ihn bezichtigt, arm zu sein und unseriös und hätte geschimpft "ha ja, ein Mercedes hätt's doch schon sein sollen, die E-Klasse oder so mit Aufbau". Die Hinterbliebenen sind da mitunter etwas eigenartig.
Letztlich sind Bestattungen eine Ansammlung verschiedener Kostenfaktoren, zu denen auch der Grabstein oder die Grabplatte, Sarg oder Krematorium, die ganzen Formalitäten mit Behörden usw. und anderes gehören. Die eigentliche Arbeit des Bestatters, der den Hinterbliebenen diverse Dienste abnimmt, ist da noch fast das Geringste.
Hier ist noch was Kurioses zum Thema.
Ein Laie weiß halt nicht was alles so an Kosten enstehen bzw wie sie sich zusammennsetzen.
Genau, gemeckert ist immer gleich, auch bei Rechnungen von Dienstleistern. Ich sage dazu immer ... wenn ihr wüsstet, wie gering die Marge für viele Anbieter und Handwerker ist und was da abzüglich Steuer und Personal bleibt, würdet ihr euch umsehen.
Stimmt, das mit anderen Voraussetzungen trifft zu, gegeben hat es das schon. Allerdings war die Akzeptanz in der Gesellschaft zu weiten Teilen noch nicht da.
Ich denke dass die Marge für Handwerker viel geringer ist. Hausbesitzer sind nun mal preissensibler als Hinterbliebene.
Ich denke dass die Marge für Handwerker viel geringer ist. Hausbesitzer sind nun mal preissensibler als Hinterbliebene.
Mittlerweile gibt es natürlich auch Discounter unter den Bestattungsunternehmen. Letztendlich kommt es ja darauf an, was der Verstorbene und /oder die Familie sich so vorstellt.
Wenn der Verstorbene verbrannt werden soll, dann muss es ja kein Sarg sein, sondern eine Urne. Aber selbst die gibt es vom günstigen Modell bis hin zu bemaltem Designerstück.
Grabstein ja oder nein, Spitzenkissen im offenem Sarg mit einer Trauerfeier wo ein Pastor stundenlang die (manchmal nicht vorhandenen) positiven Dinge des Verstorbenen aufzählt mit musikalischer Untermalung oder eine Grabstelle anonym irgendwo...
Sterben hat halt auch seinen Preis. Aber ich sehe es wie du: für den Verstorbenen spielt es keine Rolle. Aber eben für die Angehörigen. Und wenn denen die 10000 EUR Beerdigung wichtig ist oder es der Wunsch des Verstorbenen war...
Man sollte rechtzeitig mit seiner Familie besprechen wie man unter die Erde kommen will oder auch bei einer Seebestattung verstreut werden möchte.
Oder man macht es wie mein Onkel der Anfang des Jahres verstarb und seinen Körper schon vor Jahren der Wissenschaft vermacht hat. Kosten: 0 Cent!
In meiner Wohngegend früher in Koblenz Ellinghohl waren die Bestatter die reichsten Nachbarn mit den besten Villen und den teuersten Autos. Es scheint, dass man da als Unternehmer sehr gut verdienst.
Richtig. Ein Laie weiß halt nicht was alles so an Kosten enstehen bzw wie sie sich zusammennsetzen.
Aber ..
Feuer und See gab es vor 20J. schon , nur gab es andere Voraussetzungen. Nur Friedwald kam spàter .👍